Von Endlosschleifen und Blütenknospen

Sonja Edle von Hoeßle und Herbert Mehler stellen aus

Andrea Fünfstück
Lesezeit 3 Minuten
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19. Februar 2018
Die Künstler zwischen den »Endlosschleifen« und der »Belladonna« (von links): Kurator Werner Schmidt, Ulrich Reich (Stadt Oberkirch), Künstlerin Sonja Edle von Hoeßle, Kuratorin Gabi Streile und Künstler Herbert Mehler.

Die Künstler zwischen den »Endlosschleifen« und der »Belladonna« (von links): Kurator Werner Schmidt, Ulrich Reich (Stadt Oberkirch), Künstlerin Sonja Edle von Hoeßle, Kuratorin Gabi Streile und Künstler Herbert Mehler. ©Andrea Fünfstück

Erfolgreich startet die Ausstellungsreihe »Eins plus« in der Städtischen Galerie Oberkirch ins neue Jahr. Es ist die erste Skulpturenausstellung, bei der Arbeiten des Ehepaars Sonja Edle von Hoeßle und Herbert Mehler gezeigt werden.

Die Ausstellung des Künstlerehepaars Sonja Edle von Hoeßle und Herbert Mehler wurde am Samstag eröffnet. Gleich im Eingangsbereich der Galerie werden die kunstinteressierten Besucher von der lässigen Eleganz der »Endlosschleifen« von Sonja Edle von Hoeßle empfangen. Die offenen Räume bieten eine reizvolle Blickverbindung zu den Werken von Herbert Mehler. Schüler der Musik-und Kunstschule Oberkirch gestalten üblicherweise die Vernissagen musikalisch. Da die Schüler allerdings noch in den Ferien waren, wurde die Vernissage an dem verregneten Samstagvormittag musikalisch von Klaus Leopold begleitet. 

Die Struktur der Ausstellungsreihe habe sich bewährt und werde gut angenommen, hieß es vonseiten der Veranstalter. Die anwesenden  Oberkircher Künstler Rainer Braxmaier, Gabi Streile, Werner Schmidt, Rainer Nepita, Manfred Grommelt und Heinz Schulz-Körnig unterstützen diese Ausstellungen und stehen als Kuratoren zur Seite. Das Künstlerehepaar Gabi Streile und Werner Schmidt sind die Kuratoren der jetzigen Ausstellung. Mit den ausstellenden Künstlern verbindet sie eine lange Freundschaft sowie eine gemeinsame Galerie in Berlin. 

Dass es eine reine Skulpturenausstellung geworden ist, war der Wunsch der Kuratoren. Dieser Auftakt ist mehr als gelungen, man lässt sich Zeit beim Betrachten und konzentriert sich auf die Objekte, welche in den lichten Räumen in einem ganz besonderen Licht erscheinen. Es gibt ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Die Skulpturen beider Künstler sind aus Corten-Stahl gearbeitet. Sie werden anschließend mit Königswasser, einer konzentrierten Salpetersäure überzogen, dadurch entsteht die für ihre Skulpturen typische samtige, rostige Oberfläche. Manche der kleineren Endlosschleifen von Sonja Edle von Hoeßle sind auch vergoldet, sie wirken wie ein besonderes filigranes Schmuckstück. 

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Sonja Edle von Hoeßle wurde 1960 in Wiesbaden geboren und studierte Design an der FH Mainz und Würzburg. Sie arbeitet als Malerin und Bildhauerin. Herbert Mehler ist 1949 in Steinau bei Fulda geboren. Er machte eine Ausbildung zum Holzbildhauer bei seinem Vater und ging im Anschluss an die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wo er Malerei studierte. Erst nach dem Tod seines Vaters widmete er sich wieder der Bildhauerei. 

»Blütenknospen« eine große Skulptur von Herbert Mehler steht vor den Badischen Stahlwerken in Kehl. »Wie kamen eine zarte Zeichnerin und ein studierter Holzbildhauer zum Material Corten-Stahl« fragten sich die Kuratoren. Als Geistesverwandte widmen sich beide Künstler der Bildhauerei, aber jeder hat seine eigene Sprache. Sonja Edle von Hoeßle fasziniert das rostige Material mit seiner speziellen Struktur. Nachdem sie ihre Möbel mit Metall versehen hatte, entstand bei ihr der Wunsch, mit Stahl zu arbeiten. Zuerst fertigte sie praktische Sachen wie Briefbeschwerer oder Möbel an. Ihr geht es um Linien. Durch ihre zweidimensionalen Zeichnungen kam sie zur dritten Dimension in der Plastik. Ihre  »Endlosschleifen« werden aus drei verschiedenen Teilen gefertigt. Kreise und Linien in unterschiedlichen Anordnungen entfalten je nach Blickwinkel eine neue Figur mit komplett anderer Wirkung. 

Rätsel geben die Skulpturen, mit den romantischen Titeln von Blüten, Knospen, Zapfen oder Samenkapseln von Herbert Mehler auf. Wie die symmetrisch angelegten Falten der kerzengeraden Objekte gefertigt wurden, bleibt sein Geheimnis. »Man darf mir beim Arbeiten nicht zuschauen. Ich arbeite mit Händen und Füßen«, erklärt Mehler. Er habe sich selbst alles unorthodox angeeignet. 
 

Stichwort

Öffnungszeiten

Die Ausstellung mit den Arbeiten von Sonja Edle von Hoeßle und Herbert Mehler kann zu den Öffnungszeiten des Heimat- und Grimmelshausen-Museums besichtigt werden. Das Heimat- und Grimmelshausen-Museum ist dienstags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr sowie sonntags von 10 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. 

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