Sozialverband registriert steigende Mitgliederzahlen
Wie Senioren und Behinderte ihren Wohnraum gestalten können, um möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen Räumen zu leben, darüber will der VdK künftig informieren. Das kam bei der Kreisverbandskonferenz in Bottenau zum Ausdruck.
Die Kreisverbandskonferenz des VdK Offenburg fand am Samstag im Gasthof »Rebstock« statt. Schwerpunkte waren die Jahresberichte des Vorstands sowie die Vorstellung des neuen Konzepts »Wohnraumberatung«, das vor allem älteren Menschen Beratung und Hilfe anbietet, wie sie länger zu Hause wohnen bleiben können.
Mit bundesweit 1,8 Millionen Mitglieder sei der Sozialverband ein kompetenter Ratgeber und Helfer in allen sozialrechtlichen Belangen, betonte Oberkirchs Bürgermeister Christoph Lipps. Auch in Oberkirch ist der VdK aktiv, hier erinnerte Lipps an Informationsveranstaltungen und den Stammtisch. Winfried Höhmann (Kenzingen) vom Bezirksverband erinnerte an die Gründung des VdK vor gut 70 Jahren und machte deutlich, wie sich die Aufgabenbereiche seither gewandelt haben. In einem Ausblick ging er auf den Bundesverbandstag ein, bei dem sich ein Generationenwechsel an der Spitze des VdK abzeichnet.
Anita Diebold ist als Behindertenbeauftragte im Landratsamt für die Ortenau zuständig, ihr Ziel sei es, die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen mit den drei Schlagworten Inklusion, Partizipation und Barrierefreiheit zu einem selbstbestimmten Leben weiter umzusetzen. Ein Großteil der Menschen mit einem Handicap bekomme seine Behinderung im Lauf des Lebens durch einen Unfall oder eine Krankheit. »Jeder kann in eine solche Situation kommen«, betonte sie.
Ein Plus von drei Prozent
In seinem Geschäftsbericht wies Kreisvorsitzender Heinrich Stöhr darauf hin, dass die Zahl der Mitglieder des Kreisverbandes um drei Prozent auf 3743 anstieg. Aktivitäten waren unter anderem der Stand auf der Oberheinmesse und eine Großveranstaltung zum Thema »Soziale Spaltung stoppen«. Der VdK arbeitete außerdem im Behindertenbeirat auf Kreisebene mit und bei der kommunalen Gesundheitskonferenz. In der Zukunft gelte es, die Kontakte zu den Ortsverbänden und den Erfahrungsaustausch zu vertiefen.
Ergänzend ging Schriftführerin Heidi Conzelmann auf den Neujahrsempfang und die Klausurtagung ein. Auch eine Nachwahl war erforderlich, Ludwig Kimmig (Bad Peterstal) wurde als Beisitzer neu in den Kreisvorstand gewählt.
Als ehrenamtliche Wohnraumberaterin auf Landesebene informierte Christiane Osterrieder über diese neue Serviceleistung des VdK, die seit Beginn des Jahres die Patienten- und Rechtsberatung ergänzt. Ziel sei es, dass ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können, der VdK biete hier Entscheidungshilfen für die erforderliche Wohnraumanpassung. In der Praxis gehe die Beratung von der Ist-Situation der Wohnung aus. Es gehe darum, Probleme zu erkennen, zu besprechen und nach Lösungen zu suchen. Ziel sei es, die Mobilität zu verbessern und Stürze zu vermeiden. Probleme im Haushalt 65 plus seien Treppenstufen, fehlende Bewegungsflächen im Bad und das Fehlen bodengleicher Duschen. Hinweise galten den Checklisten für die verschiedenen Räume und den Treppenliften, bei Menschen mit Demenz sei es wichtig, Hilfen zur räumlichen und zeitlichen Orientierung zu geben.
Wichtig sei es, bei der Wohnraumsanierung die Normen einzuhalten und erst nach Bewilligung der Fördergelder mit dem Bau zu beginnen. Auch auf Fördermöglichkeiten und die Antragstellung ging Osterrieder ein. »Ein barrierefreies Planen und Bauen muss genau so selbstverständlich werden wie der Brandschutz«, fasste die Referentin zusammen.