Staatssekretärin besucht Papierfabrik August Koehler

Besuch bei Koehler: von links Friedrich von Ploetz (Geschäftsbereichsleiter Koehler Innovative Solutions), Eckhard Kallies (Spartenleiter Flexible Verpackungspapiere), Rita Schwarzelühr-Sutter (MdB), Christoph Müller-Stoffels (Pressesprecher), Kai Furler (Vorstandsvorsitzender). ©Koehler Paper Group
»Sie haben in jeder Hinsicht ausgezeichnete Möglichkeiten«, zeigte sich Rita Schwarzelühr-Sutter beeindruckt von der Präsentation in der Papierfabrik August Koehler.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium war auf Einladung des Vorstands nach Oberkirch gekom-men, um sich ein Bild von den Aktivitäten des Familienunternehmens zu machen.
In einer kurzen Präsentation erläuterte Kai Furler, der Vorstandsvorsitzende von Koehler und Repräsentant der achten Unternehmergeneration, die Strategie des Unternehmens, die sich bereits seit einigen Jahren konsequent am Thema Nachhaltigkeit ausrichtet. Dabei ging er nicht nur auf die Papiersparten ein, sondern auch auf Innovation, erneuerbare Energie und neue Geschäftsbereiche, die sich Koehler erschließt, heißt es in einer Pressemitteilung des Oberkircher Unternehmens.
Insbesondere der Bereich der Papiere für flexible Verpackung ist hier von großer Bedeutung und Treiber für die Großinvestition des Unternehmens am Standort in Kehl. Koehler steigt in die Produktion dieser Papiere ein und entwickelt Barrierepapiere, die durch Auftragen von Substanzen die Funktionen von Kunststoff in Verpackung ersetzen können. »Der Vorteil ist, dass diese Papiere dem Altpapier zugeführt werden können«, sagt Furler.
Furler und Schwarzelühr-Sutter waren sich beim Besuch einig, dass dem Werkstoff Papier eine wichtige Rolle bei der Schließung von Stoffkreisläufen zukomme. Papier sei seit jeher ein Werkstoff, der sich hervorragend für ein Recycling eigne. Für Papier gäbe es hierzulande effektive und gut funktionierende Recyclingsysteme. In Deutschland werden gemessen am Gesamtpapierverbrauch rund 75 Prozent des Papiers recycelt. Papier könne gut und mehrfach recycelt werden. »Papiere auf Basis von recyclierten Fasern aus Altpapier haben einen zusätzlichen ökologischen Vorteil und werden dort sinnvoll eingesetzt, wo nicht 100 Prozent Frischfaseranteil notwendig ist, wie das für Anwendungen mit direktem Lebensmittelkontakt notwendig ist«, so Koehler. Auch im Bereich der erneuerbaren Energien engagiert sich Koehler. Nicht nur konnte das Unternehmen kürzlich den Grundstein für ein weiteres Biomasse-Heizkraftwerk legen, »auch für die beiden mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerke an den Standorten Oberkirch und Greiz gibt es vielversprechende Ansätze, um der Kohle den Rücken zu kehren und so die Erreichung der nationalen Klimaziele zu unterstützen«.
Gerade auch der Energiebereich liegt der Staatssekretärin am Herzen, kam sie doch über die Anti-Atomkraft-Bewegung selbst zur Politik. Die 56-jährige Sozialdemokratin hat ihren Wahlkreis in Waldshut-Hochschwarzwald und ist seit 2005 Mitglied des deutschen Bundestags. Außerdem ist sie die erste Frau an der Spitze des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Dass die Politik für ihre Bemühungen mit Koehler einen starken und höchst innovativen Partner hat, wurde bei dem Besuch ebenso deutlich, wie die Tatsache, dass mittelständische Unternehmen auch die Unterstützung der Politik benötigen. Schließlich bilden sie das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.