Stadtwerke Oberkirch schalten sich in Leitungswasser-Debatte ein
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat die Deutschen vor Kurzem dazu aufgerufen, Leitungswasser statt Mineralwasser zu trinken.
In der Öffentlichkeitskampagne »Nein zur Wegwerfgesellschaft« warb sie für die hervorragende Qualität des deutschen Leitungswassers. »Der Verband Deutscher Mineralbrunnen wehrt sich und zweifelt die Qualität des Leitungswassers an«, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtwerke Oberkirch. Geschäftsführer Erik Füssgen schaltet sich damit ebenfalls in die Debatte um Leitungs- und Mineralwasser.
»Die Vielfalt an Getränken ist beeindruckend. Während aber die einen noch über Verpackungsmüll, Lkw-Transportaufkommen und Recycling diskutieren, fließt bei vielen Bürgern in der Republik sehr gutes Trinkwasser einfach aus dem Wasserhahn«, betont Füssgen in der Stellungnahme.
Im aktuellen Kundenbarometer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft werde die Qualität des deutschen Trinkwassers mit 79 Prozent hoch geschätzt.
Für gutes Trinkwasser aus der Leitung sei kein einziger Flaschentransport notwendig. »Das ist besonders in Zeiten von zunehmender Luftverschmutzung, die uns bei Hitze in Verbindung mit Verkehrsüberlastungen besonders zu schaffen macht, ein hoch einzuschätzender Vorteil.
Das Wasser aus dem Hahn lässt sich pur oder leicht aufbereitet in verschiedenen Formen genießen«, so die Stadtwerke und verweisen gleichzeitig auf den Preis: »Im Schnitt kosten 1000 Liter Trinkwasser aus dem heimischen Wasserhahn 2,50 Euro.
Bei der Fahrt in den Supermarkt, kosten 1000 Liter Wasser je nach Produkt zwischen 300 und über 1000 Euro. Dabei sind Spritkosten und Trageaufwand noch gar nicht berücksichtigt.«
Beim Vergleich der Produkte Leitungs- und Mineralwasser diene als Argument für das Mineralwasser gerne die technische Aufbereitung des Trinkwassers aus der Leitung. Tatsächlich werde sowohl Leitungswasser als auch Wasser aus Mineralgestein über Leitungen gepumpt oder am Ende in gereinigte Flaschen abgefüllt. Hinzu komme gegebenenfalls die Zuführung von Kohlensäure und Süßstoffen.
Das Trinkwasser im vorderen Renchtal werde aus Tiefbrunnen gefördert und über Sandfilter um Eisen und Mangan reduziert, heißt es in der Stellungnahme der Stadtwerke weiter. In Flachbettlüftern werde außerdem Kohlensäure entzogen, um für die vielen Anwendungen zuhause weicheres Wasser nutzen zu können.
Hohe Qualität
»Das Trinkwasser im Renchtal hat eine hohe Qualität, die nach gesetzlichen Vorgaben regelmäßig überwacht wird«, sagt Füssgen. Und auch die letzten Meter in den Haushalten vom Hausanschluss zum Wasserhahn seien in der Regel in einwandfreiem Zustand.
»Die Beurteilung, wie das Wasser über den Transport in der Leitung oder im Lkw beeinflusst werden kann, mag jedem Nutzer selbst überlassen sein. Auch soll er seine Getränkeauswahl selbst treffen und gerne auf die Vielzahl an Möglichkeiten zurückgreifen.«