Erstmals Handschrift von Nicole Reuther

Starkes Acherner Kulturprogramm für kommende Saison

Matthias Heidinger
Lesezeit 4 Minuten
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13. Juli 2018

Nicole Reuther, Leiterin des Fachgebiets Kultur der Stadt Achern, stellt das Programm 2018/19 des »gong Achern« und der Alten Kirche Fautenbach vor. Es ist ihr erstes und damit das erste Kulturprogramm in den vergangenen 42 Jahren, das nicht von Jochen Lemme, ihrem Vorgänger, entworfen wurde. ©Matthias Heidinger

Es ist die erste Zusammenstellung für das städtische Kulturprogramm, die komplett die Handschrift von Nicole Reuther trägt. Sie ist seit Juli 2017 Leiterin des Fachgebiets Kultur bei der Stadt Achern und Nachfolgerin von Jochen Lemme. Ihr Programm braucht sich wahrlich nicht zu verstecken.

Um es vorweg zu nehmen: Das erste Jahresprogramm 2018/19 von Nicole Reuther liest sich sehr gut, es scheint hoch attraktiv zu sein. Alteingesessene Liebhaber des städtischen Kulturangebots unter Jochen Lemme werden ebenso wenig enttäuscht wie jene, die sich ein wenig frischen Wind versprochen haben. Nicole Reuther scheint diesen Spagat perfekt hinbekommen zu haben. Der Kulturbeirat der Stadt Achern steht jedenfalls hinter ihrer Auswahl, hieß es bei der Vorstellung des neuen Programms am Donnerstag. 

Reuther hält an den beiden Säulen Alte Kirche Fautenbach (zwölf Kammermusikkonzerte an sechs Sonntagen) und »gong Achern« fest. Der »gong« bleibt untergliedert in die vier Sparten Kabarett/Comedy, Theater, Weltmusik sowie Lesungen/Vorträge/Rezitationen/Diashows. Mit zum Teil bangen Blicken hätten wohl einige Stammbesucher nachgefragt, wie sehr »die Neue« denn jetzt das Programm abändert, erzählt die 48-Jährige, die selbst Künstlerin ist.

»Sehr glücklich«

»Sehr glücklich« sei sie nun mit dem, was da als Prospektheft seit Donnerstag in leuchtendem Orange in Geschäften, Banken, Ortsverwaltungen und der Tourist-Info ausliegt. Es ist auch als PDF über www.achern.de abrufbar. Die Farbgebung des Heftchens orientiert sich übrigens an dem jährlich wechselnden Look der Angebote der Puppen-Parade Ortenau, die 2019 von 23. März bis 14. April stattfindet.

Der »junge gong«

Neu entwickelt hat Reuther den »jungen gong«. Gemäß ihrem Ansinnen, das Programm für jüngere Besucher noch mehr zu öffnen, soll diese Reihe jungen Künstlern aus der Region eine Plattform bieten. 

Da es jungen Künstlern schwerer fällt, beruflich langfristig zu planen, steht bisher erst einer von mindestens drei Abenden des »jungen gong« fest: Zum Auftakt tritt am Samstag, 17. November, die junge Popmusikerin Michele Mahn aus Achern im Festsaal auf. Nicole Reuther erklärt: »Mahn ist ein gutes Beispiel für jene jungen Künstler, die wir suchen: Sie hat zwar schon Bühnenerfahrung, aber meist als Umrahmung bei Veranstaltungen. Bei uns würden die Zuschauer allein wegen ihr kommen.

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Solch ein Abend kann für einen Künstler ein großer Wendepunkt sein.« Neben Pop oder Klassik sollen auch Lesungen, Comedy, Theater, Artistik oder Poetry Slam im »jungen gong« zu erleben sein.

»Let’s dance«-Gewinner

Eine kleine Renaissance erfährt das Theater für Erwachsene (die vier Kindertheater mit acht Aufführungen bleiben). »Ich komme selbst vom Theater, daher habe ich darauf Wert gelegt«, sagt Reuther. Ingolf Lück zum Beispiel zeigt am 10. Oktober das Ein-Mann-Stück »Seite Eins – Theaterstück für einen Mann und ein Smartphone«. Dass Lück unlängst das Finale der RTL-Show »Let’s Dance« gewann und nun wieder sehr populär ist, konnte Reuther beim Buchen nicht ahnen. Stolz ist sie auch, dass das Theater Baden-Baden am 11. April in Achern eines seiner seltenen Gastspiele gibt mit dem Theater-Krimi »Switzerland – der Fall Patricia Highsmith« 

Wie im Gespräch deutlich wird, hat Reuther das Ohr nah am Bürger. Sie ist fast bei jeder Veranstaltung dabei, ist für jeden Tipp dankbar. Der Wunsch nach einem Krimiabend war dabei laut geworden. Der Hinweis war auch gekommen, dass es beim Kabarett nicht immer politisch zugehen muss. Also hat Reuther am 12. Oktober den Comedian Max Ruhbaum gebucht. Hochkarätig sind die (politischen) Kabarettisten, die nach Achern kommen: Bruno Jonas, Christoph Sieber und Lisa Fitz.

Einer der Programmpunkte, der außerhalb der Sparten läuft, ist eine Illusions- und Zaubershow mit Maxim Maurice. Das gab es bislang in Achern selten zu sehen. 

Die Sparte Weltmusik will die Berlinerin zurück zu den ethnologischen Wurzeln des Begriffs führen. Den Auftritt von Pe Werner zum Auftakt der Saison mal ausgenommen gelingt ihr das mit den Auftritten von Seán Keane (»The Voice of Ireland«) oder Yvonne Mwale & Band aus Sambia.

Eine szenische Krimi-Lesung bieten Jens Wawrczeck und Maria Totenhaupt mit »Vertigo«. Wawrczeck erlangte mit seiner Rolle als Detektiv Peter Shaw bei den »Drei ???« Kultstatus.

Stichwort

Abonnement

Der Einzelkartenverkauf für die kulturellen Angebote beginnt am 22. August in allen bekannten Vorverkaufsstellen. Der Abo-Verkauf wiederum beginnt sofort. Wer sich für mindestens fünf unterschiedliche Veranstaltungen interessiert, kann alle Vorteile eines Abonnements nutzen. Beispiel: Eine Veranstaltung kostet an der Abendkasse 20, im Vorverkauf 16 und im Abonnement 12 Euro. Gute Plätze in vorderen Reihen seien dadurch auch garantiert, erklärt Nicole Reuther. 

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