Stele an Zimmerner Kirche erinnert an bewegte Historie

Mit einer Infotafel, finanziert aus der Bewirtung der Urloffener Ortschaftsräte beim Christkindelsmarkt, wird die Historie der Zimmerner Wallfahrtskirche lebendig. Bürgermeister Manuel Tabor und Ortsvorsteherin Pamela Otteni-Hertwig enthüllten die Stele. ©Ortsverwaltung Urloffen
Mit der Einweihung einer Infotafel an der Zimmerner Wallfahrtskirche fand ein gelungenes Projekt der Urloffener Räte seinen Abschluss.
Einer Spende des Urloffener Rates ist es zu verdanken, dass zukünftig eine Infotafel auf dem Platz vor der historischen Wallfahrtskirche in Zimmern zu finden ist. Am Mittwoch weihten die Räte mit Bürgermeister Manuel Tabor und Ortsvorsteherin Pamela Otteni-Hertwig die Tafel feierlich ein.
„Auf dieser Informationstafel halten wir ein Stück Vergangenheit fest; Zeitzeugen gibt es keine mehr. Umso wichtiger ist es, dass wir mit dieser wertvollen Historie die geschichtlichen Zusammenhänge des Gotteshauses festhalten“, erklärte die Ortsvorsteherin. Der Erlös der Spende für die Stele stamme aus der Bewirtung der Christkindelsmärkte in Zimmern.
Ein besonderer Dank für die Schaffung der Infotafel ging an Siegfried Spengler vom Arbeitskreis der Ortsgeschichte, der die Historie der Kapelle aus dem 15. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert ausgearbeitet hatte. Ein weiterer Dank ging an Manuela Weigel vom „Atelier Weigel für moderne Trends“, die die Idee in Form brachte.
Zu lesen ist auf der Stele die Geschichte der Wallfahrtskirche, eine kleine spätgotische Kapelle. Im „Zimmerer Waldbrief“ von 1389, ein Schenkungsprotokoll, findet man den Hinweis, dass ein Edler names Eppo dem Kirchspiel St. Martin in Zimmern ein Gotteshaus aus Holz stiftete. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war sie die Hauptkirche und somit der religiöse Mittelpunkt der drei früheren Dörfer Zimmern, Urloffen und Rüchelnheim. Das jetzige Gebäude entstand nach einem Brand im 15. Jahrhundert. Man nimmt an, dass die heutige spätgotische Kapelle 1517 entstand.
Spätestens mit der Einführung eines eigenen Festes zu Ehren der Schmerzensmutter Maria durch das Straßburger Bistum 1502 hat die Wallfahrt auch in Zimmern Einzug gehalten. Dass diese Verehrung von alters her in Zimmern stattfand, beweisen die Bildtafeln und das Gnadenbild. Die Zimmerer Kirche widerstand allen Kriegswirren vom 17. bis 20. Jahrhundert und bot Einwohnern Schutz und Zuflucht.
Besitzer der Wallfahrtskirche ist die politische Gemeinde, da sich Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge der Neuordnung der Lagebücher niemand fand, der sein Eigentumsrecht geltend machte.