Stricksachen werden aus Wollresten hergestellt
Ende 2023 entstanden die Wollmäuse, ein zwangsloses Zusammentreffen von jetzt zwölf Frauen, die aufgrund der Nachhaltigkeit aus Wollresten Socken, Mützchen und weitere Stricksachen stricken und häkeln. Das Strickgut wird dann caritativen Zwecken zukommen, so am Nikolaustag, 6. Dezember, gestrickte Socken an die Kindergartenkinder in Gamshurst.
Übergabe von Mützchen
Weitere Spenden stehen jetzt schon an. So werden gestrickte und gehäkelte Mützchen an die Säuglingsstation in Achern und an den Tierschutzverein in Achern und Oberkirch übergeben. „Da alle Politiker und wichtige Personen immer von Nachhaltigkeit sprechen, sind wir eine Gruppe von Frauen, die Taten sprechen lassen wollen“, sagt Initiatorin Petra Meier.
Im vierzehntägigen Rhythmus fliegen montags für rund drei Stunden im Zeitraum von 14 bis 17 Uhr im Pfarrhaus in Gamshurst in deren Besprechungszimmer „die flinken Nadeln für handgemachte Socken, Mützchen, Schals oder Westen.“ Zwölf begeisterte Frauen im Schnitt „Ü70“ (als Jüngste Petra Meier mit 62 Jahren und Irmgard Michaelis als Älteste mit 80 Jahren) frönen in lockerer und lustiger Gemeinschaft als das Strickkommando „Die Wollmäuse“ ihrem Hobby. „Wir stricken nun, was die Nadeln hergeben und lassen uns auch nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn wir auf das Jahresende und bevorstehende Weihnachtszeit hin viel Arbeit haben, um Gutes zu tun“, betont Petra Meier. Von September bis in den April hinein sind die Wollmäuse aktiv. Dann geht es ab in die verdiente Sommerpause.
Los ging alles im September des vergangenen Jahres. Beim Storchenfest und Basar im Pfarrhof fand sich auch „Neubürgerin“ Petra Meier dort ein. Zusammen mit der Organisatorin des Storchenfestes, Hannelore Federle, kam sie mit Renate Tinat-Erbacher aus Achern ins Gespräch. „Mensch, wir könnten doch da mal zusammenkommen und Handarbeiten machen oder Tüten basteln“, meinten sie.
Im März 2024 traf sich das „Gründungs-Dreigestirn“ mit weiteren Frauen im Besprechungszimmer des Pfarrhauses, das künftig als „Häkel-Strick- und Nähschmiede“ dient. Zwölf Frauen sind es nun die sich hier in lockerer Runde treffen. Mit dabei sind hier Petra Meier, Margot Loose, Hannelore Federle, Hermine Gartner, Gertrud Habich, Renate Tinat-Erbacher, Irmgard Michaelis, Yvonne Fink, Erika Horcher und Barbara Frank. Aufgehübscht werden diese Treffen immer mit Kaffee von Hannelore Federle und abwechselnd bringen die Frauen ihren Lieblingskuchen mit, alles für eine gemütliche Runde mit netten Gesprächen. Wie Renate Tinat-Erbacher betont, dürfen gerne auch weitere Frauen, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr stricken oder häkeln, zu den Wollmäusen stoßen oder wenn noch Restwolle da ist, diese übergeben.
Nicht ganz so einfach wurde die Namenssuche für das zwanglose Zusammentreffen. „Wir haben in Gamshurst viele Störche und Nester und Störche fressen halt auch Mäuse und schon kam da die Idee auf die Wollmaus“, so Petra Meier. Das Logo hat Michael Schrapp gemacht
Was bei den Wollmäusen herauskommt, kann sich sehen und gut anziehen lassen. „Wir Frauen haben die Pläne von Socken, Schals, Westen, Mützen oder Babykleidung im Kopf“, so Petra Meier. Drei Stunden heißt es bei den Treffen: „Zwei links, zwei rechts, zwei fallen lassen“.
Nun hat es den ersten öffentlichen Termin für die Wollmäuse gegeben. Die Frauengruppe stellte sich beim neuen Ortsvorsteher Simon Schmitt vor.
Simon und Corinna Schmitt sind seit Kurzem glückliche Eltern von Tochter Enna. Da war es für Petra Meier klar, dass man die glücklichen Eltern mit Erstlings-Söckchen von den Wollmäusen überraschen
wollte.