SWR dokumentiert Käferholz-Kampf in Ibach
Folge 140 der SWR-Reihe »Mensch Leute« spielt im Renchtal. Für die halbstündige Dokumentation hat Christof Gerlitz die Familie Springmann auf dem Springhansenhof besucht. »Waldbauer gegen Borkenkäfer – Andreas gibt nicht auf« erzählt vom Kampf gegen den Borkenkäfer, dem sich im vergangenen Jahr viele Waldbauern stellen mussten.
Der 31-jährige Waldbauer Andreas Springmann hatte im vergangenen Jahr den Hof von seinem Vater Martin übernommen und sah sich gleich einer schwierigen Situation ausgesetzt, die der preisgekrönte SWR-Redakteur (Bremer Fernsehpreis 2019) im Film beschreibt.
Schneller Schädling
Viele Bäume werden während des Drehs gesägt und gefällt. Denn die vom Borkenkäfer befallenen Bäume müssen so schnell wie möglich raus aus dem Wald, damit sich der Schädling nicht noch weiter verbreiten kann. Trotz großer Mühe kann Springmann nicht alle Käferbäume erwischt. „Und jetzt ist es zu spät“, erklärt er, „die Käfer sind längst ausgeflogen, haben sich irgendwo anders eingebohrt“, erzählt er im Film.
Die von der Trockenheit geschwächten Bäume hatten kaum Widerstandskraft gegen den Schädling. Gerlitz erzählt, was die ARZ bereits berichtete: Das Käferholz muss zu Billigpreisen angeboten werden, wird containergerecht geschnitten bis nach China verschifft.
Martin Springmann spricht von einem „Drama“, das die Waldbauern betroffen hat. Zwar habe sich die Lage durch Winter und Regen entspannt. Ob die Springmanns aber mit einem blauen Auge davongekommen, sind wird sich 2020 noch weisen müssen, in der neuen Borkenkäfersaison.
Existenzsorgen
Der junge Waldbauer mit junger Familie berichtet von Existenzsorgen. Aufgeben will er nicht, dokumentiert der Fernsehreporter. »Das ist keine Lösung“, wird Springmann sagen. Der Landwirt versucht zu retten, was möglich ist im Kampf gegen die Baumschädlinge.
Die Fernsehreportage zeigt an diesem Beispiel auch die Folgen des Klimawandels auf, der in der Land- und Waldwirtschaft inzwischen unübersehbar ist. Erst im Frühjahr wird es sich zeigen: Wie viele Käfer in diesem Jahr ausfliegen werden, vermag noch niemand zu sagen. Wie die anderen Waldbauern wird auch Andreas Springmann mit seiner Säge wieder von Baum zu Baum gehen, um nach Zeichen für einen Borkenkäferbefall zu suchen. Um den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen, ist kaltes und feuchtes Wetter im Sommerhalbjahr notwendig, erzählte er bereits im Vorjahr in einem ARZ-Bericht.
Die Reportage ist am Montag, 17. Februar, von 18.15 bis 18.45 Uhr zu sehen und wird am Dienstag, 18. Februar, von 6.40 bis 7.10 Uhr erneut ausgestrahlt.