Teilfreigabe für deutsch-französischen Fuß- und Radweg
In einer kleinen Feierstunde wurde am Dienstagnachmittag die neue Fuß- und Radwegbrücke über den Wehrkanal am Rheinübergang zwischen Freistett und Gambsheim auf deutscher Seite von der ehemaligen Zollanlage bis zur Fischtreppe offiziell für den Verkehr freigegeben.
Mit einer symbolischen Freigabefahrt per Fahrrad wurde die neue Brücke von den Bürgermeistern Michael Welsche aus Rheinau und Hubert Hoffmann aus Gambsheim sowie Daniel Guldenschuh, Projektleiter des Regierungspräsidiums, getestet und für gut befunden.
»Der Bau dieser Fuß- und Radwegbrücke ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man mit Zielstrebigkeit, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft aus einer guten Idee und Vision auch Realität werden lassen kann«, fasste Bürgermeister Michael Welsche zusammen. Bereits 2009 schüttelten sich die beiden Bürgermeister am Rheinübergang die Hände und wünschten sich diese Brücke. »Nun steht die erste Brücke und ich bekomme direkt ein wenig Gänsehaut«, gestand Michael Welsche.
Nach dem ersten Meilenstein, der Wiedereröffnung der sanierten Schleusenbrücken auf französischer Seite am 31. August, sei dies, die Teilfreigabe des deutschen Radwegstückes, der zweite Meilenstein des Gesamtradwegprojektes, freute sich Daniel Guldenschuh. Die neue Fuß- und Radwegbrücke stellt einen enormen Sicherheitsgewinn dar, auch wenn noch kleinere Restarbeiten am Geländer und der Beleuchtung ausstehen. »Gefeiert wird am 23. Juni 2019, wenn der Rest des Fuß- und Radweges auf französischer Seite ebenfalls fertig ist«, sagte er. Der Lückenschluss mit der Brücke über den Kraftwerkskanal sei bereits in Vorbereitung.
3,5 Meter breit
Während der knapp achtmonatigen Bauzeit der 144 Meter langen Brücke wurden insgesamt 315 Tonnen Stahl, 175 Kubikmeter Beton und 340 Meter Brückengeländer verbaut. Dem Radfahrer stehen 3,5 Meter Fahrbahnbreite zur Verfügung und er bewegt sich auf der eigenständigen vom Verkehr getrennten Brücke etwa 14 Meter über dem Rhein.
Projekt wird gefördert
Die Kosten für die Brücke auf deutscher Seite betragen 2,3 Millionen Euro. Mit den zusätzlichen Kosten von 650 000 Euro für Stützwände und Straßenbau sowie 150 000 Euro für Ausstattung und Beleuchtung liegt man auf deutscher Seite bei 3,1 Millionen Euro. Diese sind Bestandteil der Gesamtkosten des Gesamtprojektes »Gesicherter Rheinübergang für Fußgänger und Radfahrer Gambsheim-Rheinau«, das mit 1,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Förderprogramm Interreg V für grenzüberschreitende Projekte gefördert wird. 90 000 Euro übernimmt die Stadt Rheinau, so dass etwa 1,7 Millionen Euro beim Land Baden-Württemberg verbleiben.
Weitere Projektbeteiligte und Kostenträger am Gesamtprojekt sind der Verein Passage 309 als Projektträger des Vorhabens, der Betreiber der Wasserkraftanlage CERGA sowie das Département Bas-Rhin. Guldenschuhs Dank galt auch Bauleiter Yann Rott und Oberbauleiter Frederic Eisele der Firma Schleith aus Achern, die ebenfalls vor Ort waren, sowie der Firma Niesky aus Sachsen.
Weiter gehören die EDF, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, das Landratsamt Ortenaukreis (Buslinie während der Vollsperrung) sowie die IHK dazu.