Höhere Zuschüsse von Kommunen gefordert

Tierschutzverein Achern braucht dringend neue Helfer

Otto Schnurr
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09. Oktober 2018
113 streunende Katzen kamen allein im vergangenen Jahr in die Obhut des Tierschutzvereins Achern. Der Verein braucht dringend mehr Geld und mehr Mitglieder.

113 streunende Katzen kamen allein im vergangenen Jahr in die Obhut des Tierschutzvereins Achern. Der Verein braucht dringend mehr Geld und mehr Mitglieder. ©Archiv: Tierschutzverein

Der Tierschutzverein Achern und Umgebung leistet für den Raum Achern und Rheinau sehr viel. Allein 120 Fundtiere galt es in den vergangenen zwölf Monaten zu versorgen. Das wurde bei der Hauptversammlung am Wochenende bilanziert.

113 streunende Katzen fing der Tierschutzverein (TSV) Achern im vergangenen Jahr ein und kastrierte sie. 13 Vorstandssitzungen waren notwendig, um die »Herkulesarbeit«, die auf relativ wenigen Schultern verteilt ist, zu bewältigen. Einen flammenden Appell richtete Kassenprüfer Otto Schnurr an die Kommunen im Einzugsgebiet des TSV, den Verein »nicht im Regen stehen zu lassen« und dafür zu sorgen, dass die Fundtierproblematik alsbald geregelt wird. Allein im Zweckbetrieb des Vereins war im  Geschäftsjahr 2017 ein Verlust von knapp 70 000 Euro zu verzeichnen. Laut Schnurr ist er zum großen Teil auf die bisher mit den Kommunen abgeschlossenen, defizitären Fundtierverträge zurückzuführen. 

Gutes Attest ausgestellt

Der Vorstand hat daher die Verträge mit den Gemeinden zum 31. Dezember 2018 gekündigt. Neue Verträge hat der Verein den Kommunen zugeleitet. Die Kassenprüfer Brigitte Wick (Offenburg) und Otto Schnurr (Ottenhöfen) stellten dem Verein trotz der negativen Zahlen ein gutes Attest aus, denn es wurde korrekt gewirtschaftet.

Im ideellen Bereich wurde ein Überschuss von rund 19 500 Euro bilanziert. Im steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb wurde ein Gewinn von rund 13 900 Euro festgestellt, zeigte der Kassenbericht von Simone Frey. Die Finanzen des TSV sind laut Rechnungsprüfer geordnet.

Laut Schriftführerin Eleonore Straub erfährt die vor fünf Jahren eingerichtete Hundewiese nach wie vor starken Zulauf aus ganz Mittelbaden und auch von Kurgästen. In der Katzenstation in der Neulandstraße sind derzeit 24 Tiere aufgenommen, sechs Katzen sind in zwei Pflegestellen zusätzlich untergebracht. Die Igelstation bei Christel Zeferer in Furschenbach hatte 2017 31 Igel zu versorgen. 

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Einen dramatischen Hilferuf richtete die stellvertretende Vorsitzende Gisela Ernst (Rheinau), die am Freitag die erkrankte Vorsitzende Gaby Seifermann vertrat, an alle: »Wenn sich keine weiteren ehrenamtlichen Kräfte im Verein einbringen, wird man über kurz oder lang die wichtige Arbeit des Tierschutzvereins einstellen müssen.«

In die gleiche Kerbe schlug auch Otto Schnurr bei der Vorstellung der neuen Vereinssatzung. Darin ist etwa die Verhütung von Tiermisshandlungen neu definiert. Der Betrieb eines Tierheims ist künftig eindeutig in der Satzung geregelt.

Höhere Zuschüsse nötig

Schatzmeisterin Simone Frey hielt auch glasklar fest, dass die künftige Arbeit des Vereins ohne eine Erhöhung der Zuschüsse der Kommunen für die Fundtierversorgung finanziell in Frage gestellt sei. Nach einigen einvernehmlich vorgenommenen Änderungen wurde dann auch die neue Satzung einstimmig beschlossen. 

Die zuletzt zum 1. Januar 2018 erhöhten Mitgliedsbeiträge bleiben stabil, beschloss die Versammlung noch.

Info

Wahl und Dank

Gisela Ernst begrüßte zur gut besuchten Mitgliederversammlung des TSV Achern im »Ochsen« in Sasbach auch eine Abordnung des Tierschutzvereins Oberkirch, mit dem es eine enge Zusammenarbeit gebe. Zu Kassen- und Rechnungsprüfern wählten die Mitglieder Brigitte Wick (Offenburg) und Otto Schnurr (Ottenhöfen). »Arbeitsreiche Monate liegen wieder hinter uns«, sagte Gisela Ernst, »aber wir sind auf dem richtigen Weg«. Ehrenamtliche Helfer um »Kapo« Franz Zeferer hätten rund ums Tierheim Großartiges geleistet.oso

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