Branche von der Corona-Verordnung besonder stark betroffen

Tourismusverband drängt auf Lockerungen des Shutdowns

red/pak
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17. April 2020

Das Panorama von Bad Peterstal können momentan nur die Einheimischen genießen. Touristische Reisen sind im ganzen Land verboten. ©Kur und Tourismus GmbH

Der Deutsche Tourismusverband fordert, dass bald auch wieder Hotels und Gastronomiebetriebe öffnen dürfen. Für eine Vorgehensweise in mehreren Schritten formuliert der Verband drei Forderungen. Die Branche ist von den Folgen des Corona-Virus besonders stark betroffen. 

Der Einzelhandel wird sie am Montag bekommen, die gesamte Tourismusbranche wartet unterdessen noch auf Lockerungen der strengen Einschränkungen durch das Corona-Virus. „Wir brauchen den kontrollierten Neustart. Im Deutschlandtourismus und im ganzen Land. Jetzt“, schreibt Bad Peterstal-Griesbachs Bürgermeister Meinrad Baumann auf Facebook.

Meinrad Baumann vertritt Baden-Württemberg im Tourimusverband

Baumann vertritt Baden-Württemberg im Vorstand des Deutschen Tourismusverbands. Der fordert in einem Perspektivpapier einen zielgerichteten und gleichzeitig flexiblen Neustart des Deutschlandtourismus. Der Ausstieg aus dem Corona-Lockdown könne nur schrittweise und kontrolliert erfolgen. Der Schutz der Gesellschaft und die Gesundheit hätten dabei oberste Priorität. Die Tourismusbranche habe den Shutdown deshalb trotz immenser wirtschaftlicher Verluste aktiv unterstützt. 
Die deutsche Tourismusbranche mit ihren drei Millionen Beschäftigten sei von den Einschränkungen der Corona-Pandemie als erstes und am stärksten betroffen. „Ob Gastgewerbe, Restaurants, Stadtführungen oder Museen und Kultureinrichtungen – alle Bereiche der touristischen Wertschöpfungskette sind fast vollständig zum Erliegen gekommen.“ Die Verluste würden sich im Gegensatz zu anderen Branchen nicht mehr aufholen lassen, heißt es in der Pressemitteilung. 
 

Branche hat in zwei Monaten 24 Milliarden eingebüßt
 

Nach der Hochrechnung der dwif-Consulting GmbH hat der Deutschlandtourismus allein für die Monate März und April Umsatzeinbußen von rund 24 Milliarden Euro hinzunehmen. Üblicherweise werden in den beiden Monaten zusammen etwa 70 Millionen Übernachtungen gezählt. 

Verband drängt auf ein klares Signal der Politik

Notwendig seien nun eine stufenweise Lockerung sowie Anpassung der Maßnahmen, um den Akteuren des Tourismus eine Perspektive für ihr weiteres wirtschaftliches Handeln zurückzugeben, aber auch der Bevölkerung einen neuen Rahmen in der Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Die Politik auf Bundes- und Landesebene sei gefordert, den gesamten Neustart-Prozess zu begleiten und mit einer klaren Kommunikationskette für Leistungsträger und Gäste zu verknüpfen. 

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Verband fordert drei Schritte für eine kontrollierte Lockerung

Der Deutsche Tourismusverband spricht sich für drei Grundsätze eines Neustarts aus: 1. Der Neustart sollte so allgemein wie möglich für ganz Deutschland erfolgen mit weitgehend einheitlichen Regeln einer Öffnung und klaren Vorgaben für die Betriebe. 
2. Der Neustart sollte dabei auch die spezifische Situation von Regionen oder besonders zu schützenden Einrichtungen beachten.
 3. Der Neustart sollte vor allem schrittweise erfolgen. Mit Blick auf ein längerfristiges und mehrstufiges Ausstiegsszenario ist eine weitgehend einheitliche Betrachtung aller Angebotsbereiche des Deutschlandtourismus zwingend notwendig. 

Tourismus zulassen, wo die Personenzahlen gelenkt werden können

Zwei Unterscheidungen nach Marktsegmenten (Reisedauer, Urlaubsform) sowie nach Personen- und Altersgruppen seien hinsichtlich der Rücknahme der Beschränkungen individuell zu bewerten, schreibt der Deutsche Tourismusverband. Grundsätzlich müssten Mindestabstandsgebote und Hygienevorschriften für alle gleichermaßen gelten. Um diese einhalten zu können, müsse für die Betriebe und Einrichtungen ein Zugang zu dem benötigten Material sichergestellt werden. 
Die folgenden Maßnahmen könnten einen kontrollierten Re-Start ermöglichen, vorausgesetzt, dass die bisherigen Schutzmaßnahmen die Ausbreitung des Virus wirksam verlangsamt haben: 
◼ touristische Angebote insbesondere dort zulassen, wo die touristischen Akteure in der Lage sind, die Besucherzahlen zu lenken und wo Besucher sowie Personal hinreichend räumlich Distanz zueinander haben. Dass betrifft Urlaub- und Freizeitaktivitäten ebenso wie den Geschäftsreise- und Tagungstourismus. 
◼ Erlaubnis für kontaktarme touristische Angebote mit möglichen Auflagen bezüglich der Personenzahl sowie von Freizeitausflügen im Familienverbund und Zulassung einer autarken touristischen Mobilität. 

Betriebe stufenweise öffnen

◼ stufenweise Öffnung der Beherbergungsbetriebe wie Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze mit klaren Vorgaben hinsichtlich der Abstands- und Hygieneregeln sowie Zurverfügungstellung des notwendigen Material. Dabei sollten touristische Betriebe auch bei betriebswirtschaftlich nicht rentablen Öffnungszeiten weiterhin Zugang zu finanziellen Unterstützungshilfen erhalten. 
◼ Eine schrittweise Öffnung geschlossener Unternehmen und Dienstleister, beispielsweise der Gastronomie. Der Einzelhandel könnte in Abstimmung mit den Gewerkschaften auch sonntags öffnen und Umsätze erzielen und damit Besuchsspitzen verhindern. 

Weitere finanzielle Hilfen gefordert

Die bisher beschlossenen Maßnahmen und finanziellen Unterstützungsangebote auf Bundesund Landesebene wie Liquiditätshilfen und nicht rückzahlbare Zuschüsse seien richtig und notwendig. Nunmehr werde es darauf ankommen, durch geeignete Förderprogramme die unterschiedlichen Betriebe im Tourismus in der Folgezeit zu stabilisieren. „Diese Programme müssen mittel- bis langfristig wirken und Umsatzausfälle, die anders als beispielsweise im verarbeitenden Gewerbe im Deutschlandtourismus nicht mehr nachgeholt werden können, kompensieren helfen. Es bedarf insgesamt staatlicher Konjunkturprogramme für Investitionen in die touristische Infrastruktur“, schreibt der Deutsche Tourismusverband abschließend. Durch öffentliche Aufträge könne die weggebrochene private Nachfrage teilweise kompensiert werden. 

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