Trachtenkapelle Butschbach-Hesselbach in blendender Form
Die Trachtenkapelle Butschbach-Hesselbach begeisterte am Samstag in der nahezu voll besetzten Erwin-Braun-Halle mit einem zweistündigen, ansprechenden Konzert. Sowohl Jugendkapelle als auch die Trachtenkapelle zeigten sich gut vorbereitet in blendender Form.
»Schön, dass Sie zu uns in die Erwin-Braun-Halle gekommen und nicht zur Konkurrenzveranstaltung in der Hauptstraße gegangen sind«, sagte Vorsitzender Klaus Huber bei seiner Begrüßung. »Bei uns ist es warm. Wir sind jetzt froh, dass es endlich losgeht«, fuhr er fort. Intensive Probearbeit auf das Konzert gingen voraus. Diesmal haben sich die Musiker wieder einiges einfallen lassen, um die Zuhörer zum Schmunzeln zu bringen. Den passenden Rahmen fürs Konzert gaben das vorweihnachtlich geschmückte Ambiente und Patrik Hubers informative Ansage der Musikstücke.
Das Jugendorchester unter der Leitung von Alexandra Ebert und die Trachtenkapelle Butschbach-Hesselbach unter ihrem Dirigenten Torsten Fritsch warteten mit einem bunten Melodienstrauß auf, wobei für jeden Musikgeschmack etwas dabei war. Beide Blasorchester waren bestens aufgelegt und bestachen bei ihren musikalischen Auftritten mit Präzision und Dynamik sowie gekonnten Tempiwechsel. Besonders der große Klangkörper der Trachtenkapelle kam durch die Führung von Torsten Fritsch zur seiner vollen Entfaltung.
Den Auftakt machten die jungen Talente der Jugendkapelle und Flötengruppe. »March of the Trouts« (Forellenmarsch) hieß das flotte Eröffnungsstück, das vor Heiterkeit und Lebenslust der »quicklebendigen Bachforelle« sprühte. Vincent Martin und Jan Amman (Posaunen) und Aaron Bähr (Schlagzeug) glänzten mit Solopassagen. Mit ihrem beherzten Auftritt entführten die jungen Blockflöten- und Querflötenspieler mit »Fiorellina« in lieblicher Melodienfolge ins Reich der Fantasie. Als »grandioses Solo« angekündigt wurde das Stück »Concerto für Triangel«. Marek Wellhäuser machte es zur humoristischen Einlage, in dem er komödiantisch durch Notenvertauschen und Handyanruf seine Einsätze verpasste und sich dadurch die Rüge der Dirigentin zuzog.
Höhepunkt des Spektakels war ein einziger Triangelschlag als Schlusspunkt.
Einen rasanten »Endspurt« legte Aaron Bähr beim Stück »Fascinating Drums« mit seinem virtuosen Solopart am Schlagzeug hin. Tosender Beifall für den gelungenen Auftritt war für die Jungmusiker der Lohn.
Mächtige Klangfülle
Unter Fanfarenklängen eröffnete die Trachtenkapelle Butschbach-Hesselbach unter der Leitung von Torsten Fritsch mit »Processional« mit mächtiger Klangfülle. Emotionen und eindrucksvolle Klänge kamen bei »Tannhäuser Festival« zu Gehör. Die melodiösen Parts in einzelnen Registern forderte die volle Konzentration der Blasmusiker. Anhaltender Applaus war der Lohn für die Aufführung. Eine heitere Note bekannter, italienischer Ohrwürmer mit »Viva Belcanto« ließ die Zuhörer entspannt in die Pause gleiten.
Schwungvoll ging es in die zweite Runde. Bei dem Werk »76 Trombones«, kamen verschiedene Elementen moderner, amerikanischer Marschmusik zu Gehör. Beim grammydotierten Filmsoundtrack »Children of Sanchez« setzten Katharina Mayer (Querflöte) und Klaus Kimmig (Flügelhorn) ihre solistischen Akzente zum Samba-Rhythmus. »Chips Thrills«, 2016 meistgespieltes Lied im Radio, kam mit seinen rhythmisch gespielten Synkopen bestens an. Auf »80er Kult tour« ging`s anschließend mit Partyhits der Spider Murphy Gang, Münchner Freiheit, Klaus Lage, Hubert Kah und Falco – ein Medley zum Mitschnalzen. Der Schusshöhepunkt war Topmusiker »Grönemeyer« gewidmet. Die anspruchsvollen Titel interpretierten Klaus Kimmig (Trompete), Alexandra Ebert (Altsaxophon), Aaron Bähr, Andreas Knacke, Johannes Huber (Percussion) sowie an den Querflöten Lisa Marie Schwenk und Franziska Wasilikowski blendend. Die Konzertbesucher erklatschten sich mit kräftigem Beifall zwei Zugaben.