90-jährig verstorben

Trauer um beliebten Pfarrer Kurt Volpp vor allem in Mösbach

Roland Spether
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04. Mai 2019
Die Freude an Gott und der priesterliche Dienst waren Kurt Volpp eine Herzensangelegenheit.

Die Freude an Gott und der priesterliche Dienst waren Kurt Volpp eine Herzensangelegenheit. ©Roland Spether

Am Donnerstag ist Pfarrer Kurt Volpp verstorben. Er war fast 65 Jahre Priester.

»Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.« Diese Zusage des Trostes, der Hoffnung und der Treue Gottes mochte Pfarrer Kurt Volpp besonders gerne und in diesem Glauben starb der beliebte Seelsorger am 2. Mai, vier Wochen vor einem persönlichen Festtag. Am 30. Mai hätte er mit seinem Kurskollegen Pfarrer Ehrenfried Still sein 65. Priesterjubiläum gefeiert. Volpp hatte schon alles vorbereitet und freute sich wie ein Kind auf dieses Fest mit vielen Menschen.

Nun ist der Priester mit Leib und Seele gestorben und darf jenem Gott gegenübertreten, dessen Liebe, Güte und Menschlichkeit er viele Jahre in frohen und leidvollen Stunden verkündet hatte. 

Dieser Dienst, ganz für Gott und die Menschen da zu sein, war ihm sehr wichtig, nachdem er am 30. Mai 1954 die Priesterweihe empfangen hatte. Nun werden die damals überreichten Zeichen des priesterlichen Dienstes, Stola und Kelch, auf seinem Sarg stehen, wenn am Montag, 13. Mai, um 14.30 Uhr das Requiem mit anschließender Beisetzung in seiner so geliebten Mösbacher Kirche gefeiert wird.

Erfülltes Leben

Er war so gerne Priester, doch er wusste, dass einmal seine letzte Stunde anbricht. »Ich predige über den Advent meines Lebens, die Überschrift lautet: Es ist nicht ewig Zeit.« Dies sagte er im Herbst 2018 mit einem verschmitzten Lächeln und in Vorbereitung auf seinen 90. Geburtstag mit Rückblick auf sein erfülltes, schönes Leben.

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Es begann am 2. Dezember 1928 in Rheinfelden, er besuchte das Gymnasium in Säckingen, doch die Einberufung zur Heimatflack durchkreuzte alle Pläne. Nach dem Abitur 1948 studierte er Theologie und als Jahrgangsbester bekam er ein Stipendium für die Uni Basel. Hier studierte er zwei Semester Philosophie und evangelische Theologie bei den sehr ökumenisch eingestellten Theologen Karl Barth und Oscar Cull­mann sowie dem Philosophen Karl Jaspers.

Als er sich im Priesterseminar in Freiburg anmeldete, bekam er aufgrund seines evangelischen »Ausflugs« erst einmal einen heftigen Rüffel und wurde nur zur Probe aufgenommen. »Die Probezeit wurde bis heute nicht zurück genommen«, erzählte er gerne und freute sich dabei wie ein Lausbub, dass damals Erzbischof Wendelin Rauch ökumenisch doch nicht so weit war wie er als junger Student. 

Nach der Priesterweihe war er sechs Jahre Kaplan in Pfarreien von Donaueschingen bis Pforzheim. Er wurde Pfarrer in Hierbach und Zell im Wiesental, bevor er 1975 in Lenzkirch seine ganze Kraft einbrachte. Seine zweite große Liebe war das Reisen auf alle Kontinente, er flog bei dreiwöchigen Sondertouren zweimal um die Welt. 

Tolerant und weltoffen

Kurt Volpp war ein sympathischer, toleranter und grenzenloser Weltbürger, offen für alles Neue und mit beiden Beinen auf dem Boden. Als er 1994 aus gesundheitlichen Gründen und schweren Herzens auf Lenzkirch verzichten musste, wohnte er im Kirschendorf. Die Mösbacher waren über seine Gottesdienste und fundierten Predigten sehr glücklich.

Bis 2002 war er Kranken­hausseelsorger in Achern und schenkte vielen Menschen mit seiner liebenswerten Art Hoffnung und Trost, selbst auf dem letzten Lebensweg. Diesen musste er nun selbst gehen. Viele sind dankbar für den »guten Boten Gottes«.

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