Überlandwerk investiert ins Kappelrodecker Stromnetz

Das Überlandwerk Mittelbaden hat im Ortsbereich Bernhardshöf die Stromversorgung erneuert (von links): Bauleiter Sinan Yavsan, Technischer Geschäftsführer Matthias Böhmann und Bürgermeister Stefan Hattenbach. ©Berthold Gallinat
Das Überlandwerk Mittelbaden hat in den Bernhardshöf 350.000 Euro investiert. Unter anderem wurden 380 Meter Stromkabel unter die Erde verlegt. Das Netz kann nun mehr Strom transportieren.
Die Energiewende ist nur mit einem leistungsfähigen Stromnetz denkbar. Das Überlandwerk Mittelbaden hat in Kappelrodeck für ein solches Stromnetz im Straßenzug Bernhardshöf kräftig investiert und stellte seine Investition am Freitagmorgen vor Ort vor.
Der Energieversorger hat in den Bernhardshöf eine Kompaktstation neu errichtet, einen neuen, leistungsstärkeren Transformator gesetzt und 380 Meter Erdkabel als Ersatz für die Freileitung verlegt. Insgesamt hat das Unternehmen für diese Erneuerung rund 350.000 Euro investiert.
Kabel für zehn Häuser
Rund zehn Häuser im Ortsbereich Bernhardshöf erhalten nun künftig ihren Strom über Erdkabel. Zeitgleich mit deren Verlegung hat die Renchener Firma Baum für Hoch-, Tief – und Straßenbau Leerrohre für Glasfaserkabel mit verlegt. Voraussichtlich im März ist eine Folgebaumaßnahme im Steinebach vorgesehen, mit dieser werden weitere 15 Häuser ans Erdkabel angeschlossen. Wie bei der derzeitigen Maßnahme wird an Stelle der bisherigen Maststation eine neue Trafostation errichtet. Auch die Straßenbeleuchtung wird dabei überprüft und teilweise erneuert.
Wie vom Energieunternehmen zu hören war, erweitert das Überlandwerk sein Stromnetz, um auf zusätzliche Einspeiseleistungen, beispielsweise PV-Anlagen, vorbereitet zu sein und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Matthias Böhmann, Technischer Geschäftsführer des Energieversorgers, sagte am Freitagvormittag beim Vor-Ort-Termin an der neuen Kompaktstation: „Explizit die Niederspannungs- und Mittelspannungsnetze sind es, mit denen die erzeugte Energie verteilt werden kann. Im vergangenen Jahr konnten wir einen stark gestiegenen Ausbau der erneuerbaren Energien in unserer Region feststellen, der setzt sich in diesem Jahr fort.“ Die Aufgabe des Netzbetreibers sei es, den Strom dahin zu transportieren, wo er benötigt wird.
Bürgermeister Stefan Hattenbach sagte, dass sich das Stromnetz in Kappelrodeck bis vor einigen Jahren in einem maroden Zustand befunden habe.: „Ich bin froh und dankbar, dass das E-Werk Mittelbaden mit der Übernahme des Kappelrodecker Stromnetzes eine wahre Investitionsoffensive gestartet und damit innerhalb seines Netzgebiets einen überproportional großen Investitionsschwerpunkt nach Kappelrodeck gelegt hat.“
Für die Dorfbrätsch
Hattenbach freut auch die wiederholt enge Zusammenarbeit bei Leerrohren für Breitband sowie Kabel für die Straßenbeleuchtung und die Ortsrufanlage, die „heiß geliebte Dorfbrätsch“.
Solche Synergien sparten Geld, seien laut Bürgermeister volkswirtschaftlich sinnvoll und bedeuteten für Anwohner und Verkehrsteilnehmer weniger Stress. Zu guter Letzt drückte Hattenbach seine Freude darüber aus, dass die Gemeinde Kappelrodeck Miteigentümer der zweiten Windenergieanlage auf der Hornisgrinde werden dürfe.