Verein will Einrichtungen weiter ausbauen und modernisieren
In seiner Jahresabschlussfeier hielt der Oppenauer Vincentius-Verein einen Rückblick auf ein wiederum sehr bewegtes Jahr voller Veränderungen. Ziel war und ist es, das Netzwerk von Hilfsangeboten für kranke und alte Menschen zu erweitern und zu stärken.
Die Günter-Bimmerle-Halle war voll besetzt, als der Vincentius-Verein Oppenau am Dienstagabend seine Jahresabschlussfeier abhielt. Neben den rund 225 Mitarbeitern waren auch die Mitglieder der ehrenamtlich arbeitenden Leitungsgremien sowie die zahlreichen Kooperationspartner eingeladen.
»Man sieht an der voll besetzten Halle, wie stark wir expandieren und wie viele neue Kooperationspartner unser Netzwerk im Gesundheitswesen ergänzen«, begann Geschäftsführer Manfred Roth seine Ausführungen über die Neuerungen im vergangenen Jahr. An erster Stelle nannte er hierzu die Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. So hat im betriebseigenen »Haus am Lierbach« Olga Hättig eine weitere Hausarztpraxis in unmittelbarer Nähe zum Vincentiushaus eröffnet. In Zusammenarbeit mit dem MVZ Kehl steht Noumeyra Kassa im »Ambulanten Versorgungszentrum Renchtal« (AVZ) als Ansprechpartnerin für die Wundsprechstunde zur Verfügung. Im Einsatz sind hierbei auch für das TCW Ortenau (Therapiezentrum Chronische Wunden) Sonja Müller und als Podologin Carmen Richter. Zusätzlich hat zur Jahresmitte die Diplom-Psychologin Lidiya Lindrova ihre Praxis im AVZ Renchtal eröffnet.
Barrierefreie Praxis eingerichtet
Um diese und weitere Entwicklungsschritte für die Zukunft zu ermöglichen, waren zahlreiche Umbaumaßnahmen erforderlich: In nur sechs Monaten wurde das Erdgeschoss im Haus am Lierbach komplett umgestaltet, um die barrierefreie Arztpraxis für Olga Hättig zu schaffen. Parallel dazu starteten die Umbauarbeiten im Vincentiushaus. Hier wurde zunächst für die Bewohner im Erdgeschoss ein neuer Aufenthaltsraum geschaffen. Anschließend wurde der bisherige Speisesaal zu einer Spülküche umgebaut, damit das erhöhte Aufkommen an Geschirr in einer nun modernen Spülstraße effizient gereinigt werden kann. Auch eine Schleuse für die Essenwägen für Schule, Kindergarten, Bruder-Park und weitere Abnehmer von Mittagstisch wurde geschaffen. Aktuell wird noch eine neue Schleuse zwischen Küche und Café Fortuna gebaut und ab Januar wird die Eingangshalle des Vincentiushauses umgestaltet. Es werden drei Büros für die Heimleitung und -verwaltung sowie ein einladendes Foyer für die Bewohner und Besucher entstehen. Bis Ende 2019 sollen dann auch alle Bewohnerzimmer mit WLAN versorgt sein. Bereits im diesem Sommer wurden auch die Blockheizkraftwerke abgebaut, sodass nun alle Gebäude komplett mit Fernwärme beheizt werden. Dadurch reduziert sich der CO2-Ausstoß um rund 300 Tonnen pro Jahr.
Vorteile fürs Personal
Um alle Angebote mit fachkundigem Personal betreiben zu können, haben Aus- und Weiterbildungen einen hohen Stellenwert, so Manfred Roth. Besonders erfreulich sei, dass in diesem Jahr vier Schüler eine Ausbildung im Pflegeberuf begonnen haben. Daneben wird auch versucht, deutschsprachige Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Diesen gelte es mit Integrationsangeboten wie der Bereitstellung von Wohnraum ein »Zuhause« zu bieten. Für alle jungen Mitarbeiter werden zudem die Kindergarten-Beiträge ihrer Kleinkinder anteilig übernommen. Um die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu erhöhen, wurde neben der bereits bestehenden, vom Arbeitgeber mitfinanzierten Zusatzrente, nun auch die Einführung von Zeitwertkonten beschlossen. Damit können die Mitarbeiter zum Beispiel den Vorruhestand oder eine berufliche Auszeit finanzieren. Mit der Umsetzung des Personalstärkungsgesetztes hoffe man, eine deutliche Entlastung der Pflege- und Betreuungskräfte zu erwirken.
Ehrung langjähriger Mitarbeiter
Folgende Mitarbeiter wurden für ihre Treue zum Vincentius-Verein Oppenau geehrt:
40 Jahre: Notburga Bieser Notburga (Hauswirtschafterin in der Wäscherei)
30 Jahre: Gerlinde Behr (Pflegehilfskraft im Vincentiushaus)
25 Jahre: Ramona Baldauf (Altenpflegerin im Ambulanten Dienst), Ulrike Hebding (Küchenhilfe in der Konditorei des Vincentiushauses), Andrea Hoferer (Krankenschwester im Vincentiushaus)
20 Jahre: Andrea Stahn (Krankenschwester im Vincentiushaus), Anna Swiderska (Servicekraft im Café Fortuna und Reinigung)
10 Jahre: Eva Maria Braun (Haushaltshilfe und Betreuungskraft im Ambulanten Dienst und Bruder-Park), Christine Hebding (Altenpflegerin im Ambulanten Dienst), Magda Huber (Küchenhilfe), Susanne Latt (Krankenschwester im Vincentiushaus), Theresia Smirat (Altenpflegerin im Vincentiushaus).