Oberkirch

Vermögensberater gibt Tipps wegen Schwankungen an Märkten

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06. April 2020

In der Vermögensberatung von Peter Schmiederer in Oberkirch gibt es während der Corona-Pandemie großen Beratungsbedarf, um die Faktenlage einzuordnen. ©Privat

Für Peter Schmiederer gelingt echter Vermögensaufbau nur mit diszipliniertem Verhalten im Portfolio. In seiner Vermögensbetreuung hält er bei allen Schwankungen, die es an den Märkten gibt, an drei Ratschlägen fest: „Ruhig bleiben, investiert bleiben, diversifiziert bleiben.“

 In der Vermögensbetreuung von Peter Schmiederer in Oberkirch läuft der Betrieb fast normal. „Wir sind noch über alle Kanäle erreichbar. Unser Büro haben wir in zwei Gruppen aufgeteilt , so dass jederzeit kommuniziert werden kann. Transaktionsaufträge können taggleich ausgeführt werden.“ Eine Gruppe sei jeweils im Büro, die andere im Homeoffice. Für die Zukunft werde eine Videoberatung  fest installiert, um Kunden den Gang ins Büro zu ersparen. 

Ob jetzt ein Einstieg in Aktien oder Fonds günstig ist, sei für Geldanlageberater nach solch einem Finanzcrash eine schwierige Frage. „Vor drei Monaten wussten die meisten nicht, was ein Coronavirus ist. Solche schwarzen Schwäne tauchen immer wieder auf.“ Und verschwinden wieder. „Den Zeitpunkt kann keiner voraussehen. Deshalb predigen wir seit Jahren die Diversifizierung der Kapitalanlagen.“ Dabei gelte es ruhig zu bleiben: Selbst durch die Korrektur bleibe noch ein Großteil der Gewinne.

Schmiederers Rat: „Bleiben Sie investiert.“ Seit 2009 habe es mehrere Korrekturen im negativen wie im positiven Sinne gegeben. Wenn man sich daran gewöhnt habe, die Kurse der Investitionen kontinuierlich steigen zu sehen, könne es ziemlich unangenehm sein, sie auf einmal fallen zu sehen. Aber es sollte niemanden von den Börsen wegjagen, besonders nicht bei einem langen Anlagehorizont haben. Die Krise sei eine wichtige Erinnerung daran, die Renditeerwartungen unter Kontrolle zu halten. „Echtes Vermögen entsteht mit diszipliniertem Anlageverhalten. Anleger können ruhig bleiben, wenn sie ein ausgewogenes, diversifiziertes Depot haben.“ Solche Portfolios könnten sich schneller erholen, wenn sich die Märkte nach oben drehten. „Und das werden sie“, ist Schmiederer überzeugt. 

Krisen-Sparstrumpf

Wie viel  Geld sollte man für Krisenzeiten auf der hohen Kante haben, bevor man sich für langfristige Investments entscheidet? „Auf dem Girokonto sollte man zwei bis drei Monatslöhne haben, gepaart mit einem genauso hohen Dispositionskredit. Zusätzlich sollte man bei der gleichen Bank ein Tagesgeldkonto unterhalten von etwa sechs Monatslöhnen oder rund 10 000 Euro.“ 

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Schon mit einem monatlichen Betrag von 25 Euro in die besten Firmen weltweit lasse sich ein Investmentvermögen ansparen. „Dies gilt nicht nur für jüngere Sparer, sondern auch für mittlere Jahrgänge und sogar Rentner, die  etwas für das hohe Alter zurücklegen möchten. Dadurch wird ein Durchschnitt der Käufe gewährleistet und  Wertschwankungen reduziert.“ Schmiederer glaubt, dass das Timing beim Kauf überschätzt werde, denn niemand kenne diesen Zeitpunkt. „Wer langfristig agiert, kann im Prinzip immer einsteigen.“ Auf Sicht von zehn oder mehr Jahren sei historisch meist eine ordentliche Rendite rausgesprungen. Die Anlage in Einzelaktien erfordere ein höheres Fachwissen und auch eine gute Analyse über das Unternehmen. Sie eigne sich nicht für Privatanleger. Die Risiken zur daraus resultierenden Rendite stünden langfristig nicht im Kontext mit einem breiten oder auch speziellen Investmentfonds. Dort überwiege nicht das Bauchgefühl. „Ein breit gefächertes Investment-Portfolio ist langfristig klar überlegen“, erklärt der Vermögensberater. Wichtiger Bestandteil der Anlagephilosophie sei ein kontinuierliches Vermögenscontrolling mit langfristiger Betreuung. 

Über fehlende Arbeit können sich Schmiederer und sein Team gerade nicht beklagen: „In dieser Zeit sind wir sehr gefragt. Die Kunden erwarten das.“ Natürlich gebe es Anrufe von Kunden, die nachfragten, was im aktuellen Fall zu tun sei. „Dabei geht es nicht unbedingt um den Kurssturz, sondern wie die Sach- und Faktenlage einzuordnen ist.“ In einigen Medien werde nicht über die Faktenlage, sondern eher den größten Einbruch oder Absturz berichtet – „anstatt die Beteiligten zur Ruhe aufzurufen“.  

Schwankung ausgleichen

Deutsche Anleger gelten als sehr sicherheitsorientiert und meiden Investmentfonds und Aktien. Nach Auffassung Schmiederers seien mittel- oder langfristig Anleger mit einem globalen Investment-Portfolio aber klar im Vorteil, denn Wertschwankungen würden mit den Jahren geringer. „Was die Sicherheit der Gelder angeht, gibt es bei den Investmentfonds ein sogenanntes Sondervermögen, das dem Anleger gehört. Egal ob Kapitalanlagegesellschaft oder Bank insolvent werden, die Gelder sind für Anleger immer vorhanden. Es ist nicht mal ein Einlagensicherungsfonds nötig.“ 

„Aktieninvestment werden mittel- bis langfristig allen anderen Anlagen, auch den Immobilien und Rentenanlagen überlegen sein. Daran wird sich nichts ändern.“ Beteiligungen an Unternehmen, die Beschäftigung garantieren, würden sich immer besser lohnen. Die Teilhabe werde neben Kursgewinnen auch mit Dividenden honoriert. Aufgrund der Coronavirus-Krise werde es zu Veränderungen in Unternehmen und Staaten kommen. Das müsse nach der Krise aufgearbeitet und das Portfolio entsprechend angepasst werden. Schmiederer könnte sich vorstellen, dass die Biotechnologie, Pharma aber auch die Technologie für Infrastruktur in den Depots mehr Gewicht bekomme. Nach der Krise werde das produzierende Gewerbe im Vorteil sein, denn dort könne man durch Sonderschichten die Produktion hochfahren. Das werde im Dienstleistungsgewerbe nicht möglich sein. Für diese Unternehmen müsse es steuerliche Entlastungen geben Dadurch könnten Insolvenzen umgangen werden. Unternehmen, die vorher schon in der Existenz gefährdet waren, würden es schwer haben. „Ein guter Analyst kennt diese und wird sie nicht in das Investment-Portfolio aufnehmen.“

Die durch den Coronavirus ausgelöste Krise hat aus Sicht Schmiederers einen entscheidender Vorteil: „Es gibt keine Schuldigen. Die gab es bei der Finanzkrise, die mit einer Immobilienkrise begonnen hat und sich über die Banken ausweitete.“ Da man zunächst nicht wusste, wer alles involviert war, sei damals viel Vertrauen verloren gegangen. Die Pandemie habe dagegen ein Ende. „Eine längere Rezession halte ich deshalb nicht für denkbar, da dort, wo der Ausbruch war, wieder Normalität einkehrt und  die Wirtschaft im Aufholeffekt ist.“ 

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