Achern / Oberkirch
Vier Tage im Pferdesport-Fieber
Roland Spether
05. Mai 2008
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Trotz großer Konkurrenz verbuchte der Acherner Reitclub 800 Starterplätze und Reiter aus dem ganzen Land. Vorsitzender Alfred Holler sieht darin eine Bestätigung für die »Reiterhochburg Achern«.
Achern. »Das Reitturnier in Achern ist klein, aber fein.« Dieses tolle Kompliment von Hans-Jürgen Schnebel, Vorsitzender des Ortenauer Reiterrings, war für den Acherner Reitclub (RCA) und alle Verantwortlichen um den Vorsitzenden Alfred Holler wie ein fehlerfreier Umlauf bei einem S-Springen.
Denn der Pferdefachmann kennt von Anfang an das Acherner Reit- und Springturnier und dessen ausgezeichnete Entwicklung in den vergangenen 28 Jahren, das diesmal mit einem »Spezialsprung« aufwartete. »Das Wetter ist sensationell«, freute sich Hans-Jürgen Schnebel, der in der Vergangenheit immer wieder »Wasserhindernisse« erlebte und 2008 wie die zahlreichen Reiter, Pferde und Gäste vier sonnige Turniertage auf der Reitanlage genoß.
Beachtlicher Zulauf
Nach dem perfekten Aufgalopp mit einem schönen und sehr gut besuchten Familienfest am 1. Mai stand der Parcours ganz im Zeichen von Springprüfungen, bei denen die Zuschauer bis Klasse M und S attraktiven und hochklassigen Pferdesport erlebten. Denn mit rund 800 Starterplätzen und Sportlern aus ganz Baden-Württemberg hatte das Turnier trotz großer Konkurrenz beachtlichen Zulauf der Spitzenreiter in der Reiterhochburg Achern.
Diese erfreuliche Tatsache bewerten Hans-Jürgen Schnebel und Alfred Holler als Beleg dafür, dass das Acherner Turnier einen sehr guten Ruf hat und über Qualitäten verfügt, die von den Ausschreibungen über die Bandbreite der Prüfungen bis zu den optimalen Bedingungen und der familiären Atmosphäre reichen.
Aber auch das Angebot, dass neben Spitzenreitern auch Junioren und Reiter aus der Region ihrem Leistungsstand gemäß Prüfungen vorfinden, zeichnet das Turnier aus. Von daher war die Sorge des RCA-Vorsitzenden im Blick auf die große Konkurrenz unbegründet, denn die Reiter ließen sich einen Start in Achern nicht entgehen, zumal hier für Sportler und Pferde traditionsgemäß keine Wünsche offen bleiben. Dafür hat der RCA in den vergangenen Jahren auch jede Menge Geld und Arbeit investiert, das sich nun mit einer schön gepflegten und für den Pferdesport bestens geeigneten Anlage bezahlt macht.
Enorme Kosten
Dass ein Turnier in dieser Größe zwischen 15 000 und 20 000 Euro kostet, ist für den Verein ein enormer »Steilsprung«. Dieser wird aus Startgebühren, Bewirtung und zum größten Teil über Sponsoring finanziert, so Alfred Holler, der sich hierfür bei der Geschäftswelt bedankte. Aus den Einnahmen müssten auch Gelder für die Anlage herausspringen, die mit zwei Reithallen, Abreiteplatz, Dressurplatz und Koppeln einiges an Unterhalt koste.
Ein großes Kompliment machte Alfred Holler den vielen fleißigen Jugendlichen und Erwachsenen aus den Reihen des RCA, seinem Co-Partner in der Turnierleitung, Axel Lemcke, und allen, die in vollem Galopp im Einsatz waren.
Gut unterwegs
Dass es für die »Blauen Dragoner« aus Fautenbach beim ersten Mannschaftsspringen für die Ortenauer Ringmeisterschaft nicht so gut lief, verschmerzte der Ringmeister 2007. Gut unterwegs war dagegen das RCA-Nachwuchstalent Sascha Braun (Neusatz), der zwei Siege landete und vor kurzem in den Landeskader berufen wurde. »So etwas schafft man nicht alle Tage«, meinte der sympathische Jugendliche, der in der Saison rund 30 Turniere bis Klasse S reitet und einen Riesenspaß mit Pferden hat. Gute Nerven, viel Geduld und »in das Pferd hineinhören können« kennzeichnen die Stärken von Sascha Braun, der wie alle anderen Aktiven größtes Lob für das Turnier in Achern bereithielt.