»Volksbank bleibt in Fautenbach – nur ohne Personal«
Wie schon in Önsbach wird auch die Volksbank-Filiale in Fautenbach zukunftsfähig gemacht. Das Konzept wurde im Ortschaftsrat vorgestellt.
Auch in Fautenbach zieht die Volksbank die Konsequenzen aus der zunehmenden Digitalisierung und dem daraus resultierenden geänderten Kundenverhalten. Das erläuterten Vorstand Clemens Fritz und Bereichsdirektor Thomas Huber in der Sitzung des Ortschaftsrates am Dienstagabend.
»Die Volksbank bleibt vor Ort, nur ohne Personal«, fasste Ortsvorsteher Gebhard Glaser das Ergebnis der Präsentation zusammen. Das »bildgebenden System«, das künftig zur Verfügung steht, bezeichnete Thomas Huber als ideale Verbindung von digitaler und persönlicher Welt. In einer längeren Übergangsphase sollen die Kunden von geschulten Mitarbeitern mit dem einfach zu bedienenden System vertraut gemacht werden.
»Wenn sich Strukturen ändern, wird das immer als Verlust empfunden«, betonte Gebhard Glaser eingangs. Dieser Strukturwandel verlange immer wieder Anstrengungen im Hinblick auf den Dorfcharakter und die örtliche Gemeinschaft.
»Die regionalen Banken geben nicht nur den Bankgeschäften vor Ort ein Gesicht, sie tragen auch die Hauptlast der Infrastruktur«, betonte Clmens Fritz. Sie wollen vor Ort sichtbar und erlebbar sein, müssen aber bei der Vorhaltung des Angebots auch wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigen. Er schilderte die rasante Entwicklung der Digitalisierung, bei der immer mehr über das Online-Banking abgewickelt wird und immer mehr personenbezogene Serviceleistungen auch automatenfähig sind.
Diese Änderung der Rahmenbedingungen habe Konsequenzen für das Geschäftsmodell, indem das traditionelle Banking und das digitale Banking kombiniert werden, ohne dass es für die Kunden nennenswerte Einschränkungen zur Folge habe.
Demnach haben, so Thomas Huber, die Kunden Gelegenheit, über ein bild- und spachgebendes Verfahren einfach mit einem Mitarbeiter im Servicecenter in Appenweier in Kontakt und ins Gespräch zu kommen. Ergänzt werde diese Möglichkeit, werktags von 8 bis 18 Uhr ganz persönlich die betreffenden Anliegen zu besprechen, durch eine Box, in die Dokumente eingelegt und so dem Berater direkt sichtbar gemacht werden. So können Rechnungen oder Überweisungen problemlos besprochen und die erforderlichen Aktionen durchgeführt werden.
Natürlich seien auch Geldautomat und Kontoauszugsdrucker weiterhin vor Ort in der Geschäftsstelle.
In der Diskussion wies Kurt Wild darauf hin, dass Fautenbach mit knapp 2800 Kunden und rund 40 Filialbesuchern täglich doch eine gute Auslastung aufweist, außerdem mache das sehr gute Geschäftsergebnis der Volksbank in der Ortenau solche Einsparungen von Personal nicht unbedingt notwendig.
Über die Kundenkarte
Clemens Fritz sah das anders: Diese Anpassungen an das tatsächliche Kundenverhalten sei notwendig, um die Zukunftsfähigkeit auf Dauer zu sichern. Die Legitimation erfolge wie auch am Kundenschalter über die Kundenkarte, erläutere er auf Fragen von Pius Weber. Auf die Frage nach der Möglichkeit, auch Bargeld einzuzahlen, verwies er auf die recht geringe Nutzung. Sollte der Geldautomat gewechselt werden, könne auch über eine Einzahlungsfunktion nachgedacht werden. Der Frage, ob die Einsparungen sinkende Gebühren für die Kontoführung zur Folge haben, hielt er entgegen, dass ohne diese Veränderungen steigende Gebühren zu erwarten wären.