Volksbank in der Ortenau weist Rekordzahlen aus
Knapp 500 Kunden und Mitglieder der Volksbank in der Ortenau füllten am Dienstag das Kurhaus zum Alde Gott in Sasbachwalden. Der Vorstand stellte die Geschäftszahlen vor. Nach einer Bilderreportage über die Alpen von Bernd Römmelt wurden die Gold- und Silberkunden zu einem badischen Vesper eingeladen.
»Wir sind stolz. Wir gehören zu den 50 größten Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland«, sagte Vorstandsmitglied Clemens Fritz von der ehemaligen Volksbank Achern. Aktuell im November habe die Volksbank in der Ortenau die Bilanzsumme von drei Milliarden Euro überschritten. 2017 waren es 2,8 Milliarden. Die Fusion mit der Volksbank Offenburg 2016 sei eine richtungsweisende Entscheidung gewesen. Man sei gut aufgestellt und freue sich auf die Zukunft, so Fritz. Als Jahresergebnis erwarte man mindestens das Niveau des Vorjahres und eine »attraktive Dividende«.
Sparquote bleibt hoch
Einen neuen Höchststand habe man bei den privaten Kundeneinlagen erreicht. Sie seien 2018 bislang um 2,3 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro gestiegen. Clemens Fritz nannte es erstaunlich, dass trotz der niedrigen Zinsen die Sparquote nicht gelitten habe. Die Kunden achteten auf eine breite Streuung ihres Vermögens. Ende September verwaltete die Bank mehr als 20 000 Fond-Sparpläne mit einem jährlichen Sparvolumen von etwa 22 Millionen Euro. Dies sei ein Weg, der Null-Zins-Falle zu entgehen.
Kredite seien immer noch historisch günstig und werden es noch eine ganze Zeit bleiben, erklärte der Vorstandsvorsitzende Markus Dauber im unterhaltsamen Interview mit Hitradio-Ohr-Geschäftsführer Markus Knoll. Strafzinsen für Einlagen könnten nach seiner Einschätzung im kommenden Jahr abgeschafft werden. Seit Jahren wachse das Kreditgeschäft der Volksbank in der Ortenau kräftig, zuletzt doppelt so schnell wie bei anderen Banken. 2018 stiegen die Zahlen gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 2,32 Milliarden Euro. Allein die Kredite an Privatkunden, insbesondere für die Baufinanzierung, legten um neun Prozent auf 1,13 Milliarden zu. Auch den Firmen gehe es gut und es werde investiert.
Zum wichtigen Standbein der Bank hat sich das Geschäft mit dem kartengestützten Bezahlen entwickelt, berichtete Dauber. Seit zehn Jahren habe die Bank dafür die Tochtergesellschaft First Cash Solution. Sie hat inzwischen 65 Mitarbeiter in Offenburg und weitere an anderen Standorten, die mehr als 10 000 Händler in Deutschland und Europa betreuen. Für sie werden pro Jahr rund 150 Millionen Kartenzahlungen mit einem Volumen von rund 10 Milliarden Euro abgewickelt.
Weitere Bilanztermine
Weitere Mitglieder- und Kundenforen für insgesamt 5000 geladene Gäste veranstaltet die Bank in diesen Tagen in Schutterwald, Oberkirch, Appenweier, Zell-Weierbach und Offenburg. In Sasbachwalden gab es vom Direktor des Immobiliencenters, Dieter Dreher, Infos über Handschlag-Kredite, Immobilienauktionen und den »Trend zur Zweit-Immobilie«. Bei den weiteren Kundenforen sind Wolfgang Schäuble, Günther Oettinger oder Polizeipräsident Reinhard Renter zu Gast.