Achern-Fautenbach

Vom Milchbetrieb zum Reiterhof umgesattelt

Michael Brück
Lesezeit 3 Minuten
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19. Oktober 2015
Auch der Reiternachwuchs tummelt sich gerne auf dem Sucherhof in Fautenbach.

(Bild 1/2) Auch der Reiternachwuchs tummelt sich gerne auf dem Sucherhof in Fautenbach. ©Anabell Ross

Der Sucherhof in Fautenbach hat sich vom Erzeugerbetrieb in ein Dienstleistungsunternehmen rund um den Pferdesport entwickelt.

Der Preisverfall bei Milchprodukten hat immer mehr Landwirte zum Umdenken gezwungen. Walter und Hildegard Sucher vom Sucherhof  in Fautenbach hatten diese Entwicklung recht früh erkannt und reagiert. »Die Entscheidung, einen Betrieb grundlegend umzustellen, kann man nicht aus dem Bauch heraus treffen.

Schließlich wollten wir ja die Existenz unseres Hofes nicht aufs Spiel setzen.« Genau das, so sagt Walter Sucher heute, wäre aber auch geschehen, wenn er weiterhin auf die Milchproduktion gesetzt hätte.

Ende der 70er Jahre hatte die Familie Sucher ihren Hof von der Turnierstraße in die Fautenbacher Kälbelsmatten umgesiedelt. Gut 50 Milchkühe, Zuchtbullen und die weibliche Nachzucht zogen mit auf das neue Gelände. Zu Höchstzeiten hatten die Suchers bis zu 120 Tiere im Stall. Die erfolgreiche Umstellung vom reinen Erzeuger-  hin zum Sport- und Freizeitbetrieb  erfolgte vor ziemlich genau 15 Jahren.  »Wir hatten schon 1996 die ersten Pferdeboxen angebaut. Und als wir merkten, dass die Milchviehhaltung immer weniger Ertrag brachte, sich dagegen aber die Pferdehaltung immer positiver entwickelte, waren wir dazu bereit, einen Schlussstrich unter die Milchwirtschaft zu ziehen und uns komplett auf die Pferdehaltung zu verlagern«, so Walter ­Sucher.

Stalltrakt umgebaut

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Also bauten die Suchers den ehemaligen Stalltrakt um, erweiterten die Pensionsboxen und schufen Weideflächen für die Pferde. Ein Sandreitplatz entstand und schnell gab es für die Boxen auf dem Sucherhof lange Wartelisten von Pferdehaltern. So hatten  Walter Sucher und sein Sohn Heiko, der den Betrieb mittlerweile in dritter Generation führt, innerhalb weniger Jahre ein kleines Paradies für Reitsportfreunde geschaffen.

Walter Sucher gilt in Reiterkreisen als ausgemachter Experte in Sachen Pferdehaltung. Seine Tochter Daniela ist eine regional erfolgreiche Springreiterin. Der Betrieb wächst seit Jahren kontinuierlich und macht neben der Futtermittelproduktion (Heu, das an ausgewählte Gestüte verkauft wird) heute den Großteil des Erwerbs auf dem Sucherhof aus. Zurzeit entsteht auf dem Hof eine moderne Reithalle, die vor allem im Winter die Trainingsbedingungen deutlich verbessert. »Wir haben schon jetzt sehr viele Anfragen von Turniersportlern, die gerne auf unserem Hof trainieren möchten«, erzählt Heiko Sucher, der die 40 Meter lange Reithalle noch in diesem Herbst in Betrieb nehmen möchte.  

Notwendige Investition

Diese nicht gerade unwesentliche Investition in eine Reithalle war für den Sucherhof eine Notwendigkeit, um den  Einstellern, zu denen mittlerweile auch immer mehr Turnierreiter gehören, bestmögliche Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Dazu gehört neben einer Halle übrigens auch ein perfekter Hallenboden.

Hintergrund

Neuer Verein

Die Gründung einer Turniersportgemeinschaft steht an. So wollen die sportlich ambitionierten Spring- und Dressurreiter ihre ganz eigene Verbundenheit mit dem Sucherhof  demonstrieren. »Eine erste Gründungsversammlung hat bereits stattgefunden. Nun werden wir die Monate vor der kommenden Turniersaison nutzen, um den Verein, der als Turniersportgemeinschaft Sucherhof eingetragen werden soll,  rechtlich auf ein solides Fundament zu stellen«, erklärt Heiko Sucher.

Info

Milchwirtschaft

Die Zeiten sind für so manchen Landwirt in der Ortenau härter geworden.  Ganz besonders gilt das für die Betriebe, die sich traditionell auf die Milchwirtschaft verlegt haben. Aktuell gibt es im Kreis noch rund 150 Milchbauern, heißt es von Seiten des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter. Vor einigen Jahren waren das noch deutlich mehr.

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