Waldulmer treibt es von der Schulbank in die Reben
Die Pfarrberghalle Waldulm wird derzeit noch saniert, und das heißt für die Schüler der Grundschule Waldulm: Sport muss im Freien stattfinden, oder es muss Alternativen geben. Eine solche Alternative wurde in Zusammenarbeit von Ortsvorsteher Johannes Börsig mit Schulleiterin Jasmin Fischer umgesetzt. Statt Sportunterricht absolvierte die gesamte Grundschule mit 55 Schülern am Montag ab 10 Uhr ihren Unterricht im Waldulmer Weinpatengelände und herbstete. Da die dritten und vierten Klassen wenige Tage zuvor schon einmal Trauben gelesen hatten, konnten sie als „erfahrene Grundschulwinzer“ ihren jüngeren Schulkameraden Hilfestellung leisten. Für professionelle Anleitung sowie fachliche Ratschläge standen Winzer Theo Künstel und Ortsvorsteher Johannes Börsig zur Seite.
Johannes Börsig betreut das Waldulmer Weinpatengelände. Selbstverständlich waren auch die Lehrerinnen Lena Dresel, Jill Ernst, Stephanie Huber und Svenja Lehmann bei der Lese dabei und lasen mit. Die Grundschulwinzer lasen an den beiden Lesetagen insgesamt 1914 Kilo Trauben von guter Qualität. Wie in der Schule gab es beim Herbsten auch eine große Pause, in der besorgte Johannes Börsig für die fleißigen Helfer ein Vesper mit Brezeln und neuem, unvergorenem Traubensaft.
Schulleiterin Jasmin Fischer gewann dem praktischen Unterricht mehrere Gesichtspunkte ab: „Beim Herbsten bewegen sich die Kinder in der freien Natur und schulen beim gegenseitigen Helfen gleichzeitig ihre sozialen Kompetenzen. So haben sie auch ihre Arbeit organisiert und richteten „Abtransportteams“ ein. Und so nebenbei lernen sie die Schätze der Natur vor Ort kennen und wertzuschätzen und dass die Kulturlandschaft in und um Waldulm Pflege und Arbeit erfordert. Den Größeren kam gleich Mathematisches in den Sinn und sie stellten sich die Frage: Wieviel Eimer Trauben braucht es wohl, bis so ein Traubenbottich voll ist? Und zu guter Letzt fördert die gemeinsame Aktion den Zusammenhalt und die Schulgemeinschaft. Wir Lehrerinnen sind uns sicher, dass wir auch im nächsten Jahr wieder tatkräftig bei der Weinlese mit anpacken werden.“
Ortsvorsteher Johannes Börsig war glücklich über die praktische Unterstützung und sah darin eine unmittelbare Verbindung der Schulkinder zu ihrem Heimatort Waldulm.