Rekordjahrgang

Waldulmer Winzergenossenschaft fährt ihre beste Lese ein

Berthold Gallinat
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26. Oktober 2018
Am Dienstag kam der letzte Rote in den Keller – eine Beerenauslese. Kellermeister Johannes Jäger muss regelmäßig die Maische in den Most drücken, um die Farbpigmente aus der Traubenhaut und die Tannine zu extrahieren.

Am Dienstag kam der letzte Rote in den Keller – eine Beerenauslese. Kellermeister Johannes Jäger muss regelmäßig die Maische in den Most drücken, um die Farbpigmente aus der Traubenhaut und die Tannine zu extrahieren. ©Berthold Gallinat

Die Waldulmer Winzergenossenschaft freut sich über die beste Lese ihrer Geschichte. Nachdem die Traubenernte im Weinberg nun abgeschlossen ist, beginnt für den neuen Kellermeister Johannes Jäger nun die eigentliche Arbeit.

Es ist ein fein schmeckender Müller-Thurgau-Most, den Kellermeister Johannes Jäger im Waldulmer Winzerkeller aus dem Stahltank ins Glas laufen lässt. Schon die Nase erfüllt er mit feiner Aromatik. Vom Geschmack her ist er wunderbar fruchtig und verströmt den Hauch von Muskat, der für den Müller-Thurgau typisch ist. Ein paar Meter weiter stehen Stahlfässer mit der jüngsten Lese, einer Spätburgunder Beerenauslese. 

Mit tiefblauer Farbe

Als Johannes Jäger die Maische dieser Rotweintrauben mit einem speziellen Stößel nach unten in den Most drückt, lässt sich unschwer erkennen, dass diese Spätburgunder Beerenauslese einmal eine tiefblaue Farbe haben wird, vom vollen Geschmack durch ein super Mostgewicht ganz zu schweigen. Die Tätigkeit mit dem Stößel muss nun eine Zeit immer wieder erfolgen, damit die Farbe aus der Traubenschale sowie die Tannine optimal extrahiert werden. 

Am Dienstag holten Winzer in Waldulm die Trauben für diese Beerenauslese aus dem Weinberg. Mit dieser Spätburgunder Beerenauslese ist in den Waldulmer Weinbergen der Herbst endgültig gelaufen und damit hat der junge Kellermeister Johannes Jäger die beste Ernte in der Geschichte der Waldulmer Winzergenossenschaft gemanagt und ins Fass gebracht. Der Großteil der Lese 2018 war bereits in der letzten Septemberwoche im Winzerkeller. 

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Frühe Ernte nötig

»Auch wir waren natürlich sehr zufrieden mit der Qualität der Trauben, mit den Mostgewichten und dem kerngesunden Lesegut«, lässt Kellermeister Johannes Jäger wissen. Er möchte aber in das allgemeine Schwärmen über den Jahrgang nur bedingt einstimmen – allerdings nicht wegen der Qualität, daran gibt es seiner Ansicht nach nichts zu mäkeln. »Qualitätsmäßig waren sämtliche Traubensorten bestens durchgereift. Man macht sich aber als Kellermeister Gedanken, wie das in Zukunft weitergeht, denn in der Leseperiode war es sehr warm, so dass man gezielt darauf hinarbeiten musste, insbesondere die Weißweintrauben möglichst schon am Morgen in den Winzerkeller zu bekommen, damit sie nicht ›kochend‹ angeliefert und runtergekühlt werden müssen, um die Gärung im Griff zu haben.« Dazu waren in drei Wochen die Mengen an Lesegut zu verarbeiten, für die in den üblichen Herbstjahren vier bis sechs Wochen zur Verfügung stehen. 

Gute Planung nötig

»Optimal war, dass keinerlei Fäulnisdruck bestanden hat, aber die Burgunder Trauben mussten sehr gezielt gelesen werden, weil sie dazu neigen, in den Mostgewichten schnell nach oben zu schießen.« Da Waldulm mit einem Anteil von 82 Prozent Spätburgunder Rotweinspezialist ist, hatte Kellermeister Johannes Jäger dementsprechend gut zu planen und organisieren, damit die Trauben zeitig gelesen und die Mengen verarbeitet werden konnten. »Beim Riesling war dieser Arbeitsdruck nicht so hoch, der Riesling gehört zu den später reifenden Sorten. Dort war, wie gesagt, wichtig, dass die Trauben möglichst früh am Tag gelesen und angeliefert wurden.« 

Dass alles bestens geklappt hat, dafür zollte der Kellermeister den Winzern ein großes Lob und auch Geschäftsführer Andreas Wiegert ist begeistert, wie diszipliniert und strukturiert der Herbst eingebracht wurde.

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