Wald schluckt Emissionen

Warum Bad Peterstal-Griesbach bereits CO2-neutral ist

Katharina Reich
Lesezeit 3 Minuten
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16. April 2020

(Bild 1/2) Dank des Waldvorkommens in Bad Peterstal-Griesbach wird in der Gemeinde nach den Berechnungen von Bürgermeister Meinrad Baumann mehr CO2 gebunden als ausgestoßen, was für Klimaneutralität sorgt. ©Marcel Heizmann

Warum Bad Peterstal-Griesbach bereits CO2-neutral ist und was bisher in Sachen Klimaschutz in der Gemeinde passiert ist. „Global denken – lokal handeln“ lautet dabei die Devise.

Der Klimawandel und was es zu tun gilt, um ihn aufzuhalten, ist eines der wichtigsten Themen  unserer Zeit. Im Umwelt- und Klimaschutz sind auch die Kommunen gefragt. Die ARZ  beleuchtet, was die Renchtäler Kommunen bisher in Sachen Klimaschutz getan haben. Heute geht es darum,  warum Bad Peterstal-Griesbach bereits CO2-neutral ist. 

„Global denken – lokal handeln“ – so lautet die Devise in Bad Peterstal-Griesbach, wenn sich die Verantwortlichen mit Themen rund um den Klimaschutz beschäftigen.  Zum Beispiel mit dem Wald. Der hat in Bad Peterstal-Griesbach mehrere Funktionen. Er ist  ökonomisch wie touristisch von Bedeutung und in Zeiten von Klimaschutz kommt ihm auch hier  eine wichtige Funktion zu. 

Dank des Waldvorkommens ist Bad Peterstal-Griesbach eine  klimaneutrale Kommune. Anlässlich der Presseanfrage der Acher-Rench-Zeitung hat sich  Bürgermeister Meinrad Baumann intensiv mit der Rolle des kommunalen Waldes beim  Klimaschutz auseinandergesetzt und eine Rechnung aufgestellt, mit der er zu  folgendem Ergebnis kommt: „Als engagierter Gemeindeforstbetrieb Bad Peterstal-Griesbach  sorgen wir mit einer klimaförderlichen und nachhaltigen Betriebsführung, dass unsere Kommune  CO2-neutral aufgestellt ist.  Auf der CO2-Bilanz ruht sich die Kommune aber nicht aus. Zahlreiche Maßnahmen im Bereich  Heizen hat Bad Peterstal-Griesbach in den letzten Jahren durchgeführt. So werden die sechs  zentralen Gemeindegebäude in Bad Peterstal (Rathaus, Schule, Sporthalle, Feuerwehrhaus,  Vereinshaus Badischer Hof und der Kindergarten Wetzelhaus) sowie das der Kirche gehörende  Kindergartengebäude St. Bernhard mit heimischen Hackschnitzeln beheizt. Das Kurhaus in Bad  Griesbach erhält die Wärme durch die Abwärme von Schwarzwald-Sprudel und das Freibad wird  über Solarenergie zugeheizt. Energetische Sanierungen gab es im Kulturhaus Bad Peterstal und in  der Villa Tannenhof in Bad Griesbach. „Wir haben die komplette Straßenbeleuchtung auf LED  umgestellt“, schildert Meinrad Baumann weitere Maßnahmen.  Auch den ersten Abschnitt des Radwegs von Bad Peterstal bis zum Mülben zählt Baumann zu  den Maßnahmen zum Klimaschutz. 

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Alle Verbrauchsstellen der Gemeinde würden außerdem mit  Öko-Strom aus Wasserkraft versorgt. In der Zukunft soll es weitere Maßnahmen geben: Die Heizungsanlagen für Schule, Vereinsheim  und Kindergarten in Bad Griesbach soll umgerüstet werden. Außerdem will die Gemeinde  Potenziale für Stromerzeugung durch Wasserkraft konkret prüfen. 

„Wir drängen seit Jahren  erfolgreich auf Verbesserungen des Bahn- und Busverkehrs und kämpfen aktuell gemeinsam im  Renchtal gegen die erstmaligen Verschlechterungen im neuen Fahrplan“, berichtet der  Bürgermeister. Überhaupt hält Baumann den Ausbau des Öffentlichen Personenverkehrs für  bedeutend, damit jeder eine ökologische und bezahlbare Alternative zum Flug- und  Individualverkehr habe. 

„Wir brauchen überdies eine massive Stärkung des Deutschland-Tourismus. Damit bleibt die Wertschöpfung im Land und obendrein nutzt es dem Klima“,  schließt Meinrad Baumann.  

Stichwort

Wald sorgt für Klimaneutralität

Der Wald sorgt in Bad Peterstal-Griesbach für Klimaneutralität. Eine von Meinrad Baumann aufgestellte Rechnung zeigt, dass Bad Peterstal-Griesbach alleine durch seinen Gemeindewald als klimaneutrale Gemeinde gelten kann: Im Gemeindewald werden jährlich 13 200 Festmeter (Fm) Holz eingeschlagen.  Jeder Festmeter bindet 900 Kilogramm CO2: 13200 (Fm) x 900 kg CO2/Fm = 11 800 Tonnen CO2 im Jahr. 70 Prozent des eingeschlagenen Holzes wird für langfristige Holzprodukte verwendet und daher nicht verbrannt. Das CO2 bleibt daher im Holz gebunden. Daher bleiben jährlich noch 8316 Tonnen CO2-Kompensation. Dazu kommt noch der nicht ausgeschöpfte Zuwachs von 600 Festmetern Holz jährlich, der 540 Tonnen CO2 kompensiert. Insgesamt bindet der Gemeindewald jährlich also 8856 Tonnen CO2. Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg belaufen sich die quellenbezogenen CO2-Emissionen für Bad Peterstal-Griesbach auf 8.710 Tonnen im Jahr. Noch nicht berücksichtigt sind in der Rechnung der Privat- und Staatswald sowie die 400 Vorratsfestmeter Holz im Wald.kr

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