Einige Dinge bleiben liegen

Warum die Renchtäler Bauhöfe nur eingeschränkt arbeiten

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20. April 2020

Die Mitarbeiter der Renchtäler Bauhöfe arbeiten derzeit so isoliert wie möglich, um Erkrankungen zu vermeiden. Oberkirch etwa führte ein Zwei-Schicht-System ein. ©Patric König

Renchtäler Gemeinden teilen derzeit die Belegschaft der Bauhöfe auf, um die Arbeiten im Krankheitsfall nicht komplett einstellen zu müssen. Erste Vorbereitungen laufen für die Zeit nach der Corona-Kontaktsperre.

Wenn derzeit das Gras auf öffentlichen Flächen etwas länger sprießt als normalerweise üblich, ist das kein Zeichen von Trägheit beim gemeindeeigenen Bauhof, sondern eher sichtbarer Beweis einer Strategie, um die Arbeitsleitung der wichtigen kommunalen Einrichtungen erhalten zu können.
Für die Stadt Oberkirch sei die Gesundheit der Mitarbeiter ein hohes Gut, welches es stets zu schützen gelte, besonders aber in diesen Zeiten. Daher wurden schon zu Beginn der Corona-Pandemie entsprechende Maßnahmen zum Schutze der Beschäftigten unternommen, informiert Pressesprecher Ulrich Reich auf Anfrage. Bisher habe die Stadt Oberkirch bislang noch keine erkrankten Mitarbeiter zu beklagen. 

Oberkircher Bauhofmitarbeiter arbeiten pro Tag anderthalb Stunden weniger

Der Oberkircher Bauhof hat deshalb ein Schichtsystem eingerichtet. Dieses besteht aus einer Frühschicht von sechs bis zwölf Uhr und einer Spätschicht  von 12.30 bis 18.30 Uhr. Mit diesen End- beziehungsweise Startzeiten wird eine Überlappung zwischen diesen beiden Gruppen vermieden. Im wöchentlichen Turnus erfolge ein Wechsel der Mitarbeiter von der Früh- in die Spätschicht, heißt es weiter aus dem Rathaus.

Weniger Neupflanzungen

Durch diese Redundanz könne die Arbeit in allen Bereichen aufrechterhalten werden. Es gelte jedoch zu beachten, dass der einzelne Bauhofmitarbeiter in dem aktuellen Schichtsystem gegenüber dem bisherigen Arbeitsmodell knapp zwei Stunden weniger am Tag arbeite (sechs Stunden gegenüber rund 7,5 Stunden). Das Pensum was geleistet werden kann, sei somit ein anderes. Es werden weiterhin die Grünpflege und Mülltour im gewohnten Umfang geleistet, ebenso die üblichen Pflegearbeiten im Frühjahr. Die Neupflanzaktion von Bäumen und Sträuchern fällt in diesem Frühjahr etwas kleiner aus und wird im Herbst dann soweit nötig nachgeholt. 

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In Oppenau arbeitet die eine Hälfte, die andere baut Überstunden ab

Die Stadt Oppenau teilt ihre Bauhof-Belegschaft nun in Schichten ein. Während die eine Hälfte den um diese Jahreszeit üblichen Tätigkeiten nachgeht, baut die andere Hälfte des acht Personen umfassenden Teams Resturlaub und Überstunden ab, „da wo es geht“, erklärt Andreas Huber, Leiter des städtischen Hauptamtes.
Sinn der Teilung ist, dass in einem durch die Corona-Pandemie bedingten Krankheitsfall nicht der komplette Bauhof über mehrere Wochen stillgelegt werden muss. Ein Vorgehen, das auch im Rathaus angewendet wird, soweit dies möglich ist:

Lautenbachs Hauptamtsleiter: „Momentan ist es in vielen Bereichen ein bisschen ruhiger.“

Nicht anders verfährt die Gemeinde Lautenbach, weiß Hauptamtsleiter Bastian Knapp. Auch dort agiert der Bauhof derzeit nur mit einer Notbesetzung. Zusätzlich achten die gerade tätigen Mitarbeiter des Bauhofs darauf, dass sie möglichst separat tätig sind. 
„Hauptsächlich werden jetzt Arbeiten in Angriff genommen, die selbstständig zu erledigen sind, soweit das rechtlich möglich ist“, erklärt Bastian Knapp und ist froh, dass die Gemeinde bislang von verspäteten Winterbrüchen, Hochwassern oder sonstigen personalintensiven Wetterereignissen verschont geblieben ist. Ansonsten gilt für Bauhof wie Rathaus: „Soweit es möglich ist, wird nun heruntergefahren.“

In Bad Peterstal-Griesbach arbeiten noch alle

„Noch arbeiten alle“, informiert Hauptamtsleiter Matthias Börsig über die Situation im oberen Renchtal, wo die Bauhof-Belegschaft komplett im Einsatz ist. Das heißt aber nicht, dass dort sorglos mit der Corona-Situation umgegangen wird. Vielmehr ist Bauhofleiter Herbert Bruder in der glücklichen Lage, seine Mannschaft  getrennt in Bad Peterstal und Bad Griesbach einzusetzen, zumal auch genügend Fahrzeuge für Einzelfahrten zur Verfügung stehen. Arbeit gibt es derweil genug und das Aufgabengebiet reicht von der Straßenreinigung über die Beseitigung der letzten Sturmschäden bis hin zum Einsatz bei Beerdigungen. Und in nicht mehr allzu langer Zeit sollen sogar die derzeit gesperrten Spielplätze wieder hergerichtet werden, denn auch Herbert Bruder hofft, dass der derzeitige Ausnahmezustand irgendwann ein Ende findet.

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