Extrakosten von 125 000 Euro

Warum die Sanierung der Ulmer Fronhofstraße deutlich teurer wird

Peter Meier
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20. Oktober 2021
Die 2019 und 2020 realisierte Sanierung der Fronhofstraße in Ulm kostet deutlich mehr als geplant.

Die 2019 und 2020 realisierte Sanierung der Fronhofstraße in Ulm kostet deutlich mehr als geplant. ©Peter Meier

Die Sanierung der Ulmer Fronhofstraße kostet nach Vorlage der Endabrechnung deutlich mehr als zunächst geplant. Warum, das erklärte am Montag die Renchener Stadtverwaltung dem Gemeinderat.

In den Haushaltsjahren 2019 und 2020 wurde in Ulm die Fronhofstraße von der Grundschule bis zur Einmündung der Mauritiusstraße erneuert. Außerdem wurden im Bereich der Grundschule ein Platz neu gestaltet und der Schulhof erweitert. Nachdem nun die bauausführende Firma die Schlussrechnung erstellt hatte, ergaben sich nach der Rechnungsprüfung durch das Büro Unger Ingenieure Mehrkosten von rund 125 000 Euro gegenüber den im Haushalt bereitgestellten Mitteln von 711 500 Euro.

Bauamtsleiter Volker Haag machte am Montag im Renchener Gemeinderat deutlich, dass im Zuge der Arbeiten die Ver- und Entsorgungsleitungen saniert und zum Teil erneuert wurden. Außerdem wurde das Leitungsnetz erweitert. Die Mehrkosten ergaben sich aus Mehrleistungen oder unvorhersehbaren Leistungen, die erst im Zuge der Bauarbeiten aufgetreten sind. So wurde gegenüber der ursprünglichen Planung der Straßenabschnitt durch die Verlegung von sogenannten Rohrverbänden für eine spätere Breitbandnutzung vorbereitet. Zudem wurde die Mischwasserkanalisation sinnvoll ergänzt. Ein wesentlicher Kostenpunkt sei nach Aushub des Straßenkoffers aufgetreten. So habe sich bei der Überprüfung des sogenannten Planums gezeigt, dass der Untergrund nicht die erforderliche Tragfähigkeit aufweist, die für eine dauerhafte Fahrbahn erforderlich ist. Ein unabhängiger Gutachter hatte deshalb empfohlen, die Frostschutzschicht um rund 15 bis 20 Zentimeter zu erhöhen. Dadurch ergaben sich größere Aushub- und Einbaumengen, aber auch ein erhöhter Aufwand bei der Sicherung von Versorgungsleitungen. Weiterhin ergaben sich in Teilbereichen Auffälligkeiten im Untergrund, die erhöhte Entsorgungskosten zur Folge hatten. Diese waren zwar im Vorfeld dem beauftragten Ingenieurbüro bekannt, wurden aber in den Ausschreibungsunterlagen nicht ausreichend berücksichtigt. Die Verwaltung schlug deshalb vor, die im Zuge der Bauausführung aufgetretenen Mehraufwendungen, die für die fachgerechte und dauerhafte Ausführung der Arbeiten erforderlich waren, in der genannten Höhe im Haushalt 2021 überplanmäßig zur Verfügung zu stellen.

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„Es handelt sich hier um eine große Baumaßnahme, die qualitativ und von der Ausführung her auf hohem Niveau durchgeführt wurde,“ betonte Bürgermeister Bernd Siefermann; der Ulmer Ortskern habe eine deutliche Aufwertung erfahren. So sah es auch Ortsvorsteher Roland Boldt in seiner Stellungnahme für die Freien Wähler; durch den neuen Gehweg zum Kindergarten sei auch die Sicherheit verbessert worden. Die Mehrkosten kamen nicht überraschend, da die Gremien regelmäßig informiert wurden. Stefan Baudendistel (CDU) freute sich über die Maßnahme, bedauerte aber, dass absehbare Mehrkosten nicht schon in der Ausschreibung berücksichtigt wurden. So sah es auch Heinz Schäfer (SPD), der aber die Zustimmung seiner Fraktion signalisierte.

Kämmerer Merdan Seker bezifferte die Gesamtkosten der Maßnahme Fronhofstraße auf 847 408 Euro, geplant waren 711 500 Euro. Die Kosten der Platzgestaltung beliefen sich auf 155 232 Euro, im Haushalt standen 122 000 Euro bereit. Fast die Hälfte der überplanmäßigen Ausgaben können durch Einsparungen bei der Sanierung der Badstraße bereitgestellt werden, was letztlich eine Mehrbelastung des Haushalts von rund 61 000 Euro bedeutet. Die Zustimmung des Rats zur Bereitstellung der überplanmäßigen Mittel fiel einstimmig.

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