Warum Freibad-Besucher in Oberkirch Organisationstalent brauchen
Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein“ - ganz so einfach wie im Gassenhauer von Conny Froboess ist es im Oberkircher Freibad, das ab heute, Samstag, endlich wieder öffnet, momentan nicht. Dort müssen jene Gäste, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, nämlich einen tagesaktuellen Corona-Test vorweisen. Und Eintrittskarten gibt es nicht vor Ort am Schalter, sondern nur quasi im Vorverkauf. Der Teufel lauert im Detail: Wer sich zum Beispiel im Testzentrum in der Erwin-Braun-Halle testen lassen will, muss sich zuvor einen Termin besorgen. Gleiches gilt für diejenigen, die sich ihre Freibad-Tageskarten im Bürgerbüro besorgen wollen – ohne telefonische Anmeldung läuft dort nichts, Click and meet lässt grüßen. Ein Glück gibt es die Eintrittskarte, die ohnehin nur den halben Tag gilt, auch online. Und im Testzentrum am Schwimmbadparkplatz an der Querspange Ost kann man sich auch spontan testen lassen. Zu welchem Zeitraum es geöffnet hat, konnte die Stadt am Donnerstag allerdings noch nicht sagen.
Vielleicht also doch besser einen Abstecher in eines der Testzentren in der Hauptstraße einlegen – auch da braucht man keinen Termin, muss aber vielleicht Wartezeiten einkalkulieren. Wer seine vierdreiviertel Stunden im Freibad maximal ausschöpfen will, muss gut organisiert sein. Angesichts dieser Aufgabenfülle bleibt nur zu hoffen, dass er geneigte Schwimmbadbesucher tatsächlich auch daran gedacht hat, die Badehose einzupacken.
Patric König
Der Bürgermeister, der Pfarrer und der Schulleiter – das waren zumindest auf dem Dorf immer die drei größten Respektspersonen. Allein schon die Tatsache, dass in unser anstehenden Schulleiter-Serie „Die Schul-Chefs“ deutlich mehr Frauen als Männer vertreten sind, zeigt, dass sich einiges geändert hat in den vergangenen Jahrzehnten.
In den nächsten Wochen stellt die ARZ in einer ersten Staffel 14 Frauen und Männer vor, deren Leben von der Einschulung bis heute höchstens mit kleineren Unterbrechungen durch die Schule geprägt war und ist. Ist die Laufbahn eines späteren Rektor oder einer Rektorin vorgezeichnet oder spielt da oft der Zufall eine Rolle? Was schätzen diese am Schulleben, was würden sie gerne ändern? Diese und viele anderen Fragen beantwortet die ARZ-Serie ab 25. Mai. Andreas Cibis
Es ist ein Zeichen der Anteilnahme, des Respekts und der Mahnung: Rheinau erhält sogenannte Stolpersteine in Erinnerung an einst von den Nazis ermordete jüdische Mitbürger. Mit diesem Grundsatzbeschluss setzte der Gemeinderat am Mittwoch ein wichtiges Zeichen. Warum es nur für jene Opfer eine Gedenktafel geben wird, deren Hinterbliebene einen Antrag bei der Stadtverwaltung stellen, sorgt aber für Stirnrunzeln, denn in vielen Fällen dürften Nachfahren schlichtweg nicht mehr leben.
Im Hanauerland, und insbesondere in Rheinbischofsheim, wo Nazi-Schergen 1938 die örtliche Synagoge niederbrannten, gab es einst ein reges jüdisches Leben, das auf tragische Weise ausgelöscht wurde. Die zwei jetzt per Grundsatzbeschluss in Auftrag gegebenen Gedenksteine stehen nur für einen Teil der tatsächlichen Opfer aus dem heutigen Rheinau.
Stefan Bruder
Schönes Wochenende!