Detektivarbeit in Sasbachwalden

Wassermeister sucht im langen Leutungsnetz nach Lecks

Michaela Gabriel
Lesezeit 3 Minuten
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12. Mai 2020

Sasbachwaldens Wassermeister Markus Käshammer zeigt am Schlossberg, wo der Hang aufgegraben wurde, um ein Leck in der Wasserleitung zu finden. ©Michaela Gabriel

Unmengen von Frischwasser gehen im kilometerlangen Leitungsnetz von Sasbachwalden Tag für Tag verloren. Wassermeister Markus Käshammer tut, was er kann, um die Lecks aufzuspüren.

Markus Käshammer hat die Verantwortung für ein kostbares Gut: das Trinkwasser in Sasbachwalden. Es kommt aus Quellen an der Schwarzwaldhochstraße und stillt den Bedarf von 2500 Einwohnern, dazu aller Betriebe und Touristen im Dorf. Und es geht verloren: Irgendwo zwischen drei Hochbehältern und vielen Schächten sickerte 2018 mehr als ein Viertel des kostbaren Quellwassers weg. Detektivische Fähigkeiten sind gefragt, um den Wasserverlust in den Griff zu bekommen.

Seit Juli 2019 ist Markus Käshammer Wassermeister bei der Gemeinde Sasbachwalden. Er kennt das Netz schon lange, weil er als Mitarbeiter des Abwasserverbands Sasbachtal unter anderem für die Wasserversorgung von Sasbachwalden zuständig war. Aber erst seitdem die Gemeinde sein Arbeitgeber ist und er sich in Vollzeit um das Wassernetz kümmert, kann er effektiv nach Lecks fahnden. Sein bislang größter Erfolg ist die Reparatur eines Leitungsbruchs am Schlossberg Ende April.

Beträchtliche Menge

„Dort sind pro Stunde 1,5 Kubikmeter Wasser rausgelaufen. Die erfolgreiche Reparatur verringert unseren jährlichen Wasserverlust um mehr als 10 000 Kubikmeter”, berichtet er. Das ist eine Menge, die etwa 120 Zweipersonen-Haushalte pro Jahr benötigen.

Die Suche glich einer Fahndung nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Eine nur acht Zentimeter dicke Wasserleitung, quer durch private Gärten im steilen Hang verlegt, hat irgendwo einen Schaden. Aber wo? Ein Indiz war der Hinweis einer Anwohnerin: Trotz großer Trockenheit hatte sie eine nasse Stelle in ihrem Garten.

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Spezialisten aus Karlsruhe rückten mit Ortungstechnik an. Einen Tag lang waren sie mit Sensoren und Bodenmikrofonen auf der Suche nach der Schadstelle. Doch die Wasserleitung lag fünf Meter tief, über ihr wuchsen dichte Büsche, die gerodet werden mussten. Die Eigentümer des Gartens waren einverstanden – schließlich verbesserte die Abholzung ihre Fernsicht deutlich.

Bis Schlamm kam

Anhand von Plänen wurde die vermutete Lage des Lecks ausgemessen und markiert, dann rückte ein Bagger an. Er grub sich von unten in den Hang, fand die Leitung aber nicht an der vermuteten Stelle. Deshalb hieß es weiter graben, bis aus Erde Schlamm wurde und sich das Übel zeigte: eine rundum glatt gebrochene Gussleitung. Mit einer Rohrbruch-Schelle war sie schnell repariert. Die Leitung wurde desinfiziert, gespült und wieder in Betrieb genommen.

Solche Erfolgserlebnisse hatte Markus Käshammer in den vergangenen Monaten öfter: im Büchelbach, im Sandweg und im Engelweg spürte er mit der Spezialfirma Lecks unter der Straße auf. Diese Woche fahnden die Leck-Detektive im Ortsteil Brandmatt. Das Ziel ist klar: Die nächste Schadstelle soll gefunden werden. „Auf null kann man die Wasserverluste nicht bringen”, weiß der Wassermeister. Denn jedes Jahr gebe es neue Schäden durch Frost oder durch Trockenheit. Aber inzwischen sei man bei 20 Prozent anstatt bei 27 Prozent. In der Niederzone des Wassernetzes, die von Sandweg bis zum Murberg reicht, habe man bereits zehn Prozent Wasserverlust erreicht – ein Wert der als normal gilt.

Ein kostbares Gut

„Die Kosten rechnen sich”, ist Bürgermeisterin Sonja Schuchter hochzufrieden. Wasser, das nicht verloren geht, kann die Gemeinde den Abnehmern verkaufen und damit Einnahmen erzielen. Und Trinkwasser ist ein kostbares Gut – besonders in den heißen Sommern.

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