Wendelinusfest wird mit Pferderitt gefeiert
Die große Wendelinus-Reiterprozession zieht dieses Jahr zum 70. Mal von Nußbach hinauf zur Wendelinuskapelle, wo durch die Pferdesegnung mit einer Wendelinusreliquie Tier und Mensch unter Gottes Schutz gestellt werden. Initiatoren des Nußbacher Wendelinusritts waren Pfarrer Fridolin Bigott und Pferdeliebhaber Franz Gerdes.
Der erste offizielle Wendelinusritt 1949 zog sehr viele Menschen an. »Es war ein schon einmaliges Bild, die schön geschmückten Pferde und den endlosen Reiterzug in unserer herrlich schönen Herbstlandschaft zu sehen«, schrieb 1949 die Renchtal-Zeitung. Und Heinz G. Huber schreibt weiter: „Die erste Reiterprozession zog 10 000 Menschen an, die sich zum größten Teil als Pilger an der Wallfahrt beteiligten. Sie führte über die B 28 Richtung Oberkirch und vorbei an den gesprengten Westwallbunkern hinauf nach Meisenbühl. Seit den 1950er Jahren verläuft der Prozessionsweg wegen der Zunahme des Verkehrs über Herztal und den Neuberg. Ein Geistlicher führt als Wendelinusreiter die Prozession an.“
Die Organisation des Wendelinusritts führte 1952 zur Gründung des Reit-und Fahrvereins Nußbach. Dieser ist auch heute noch wichtig für die Durchführung der Pferdeprozession am Wendelsfest in Nußbach/Bottenau.
Beginn am Freitag
Die Wendelinusoktav beginnt am Festtag des heiligen Wendelin, am 20. Oktober, dem Wallfahrtstag der Gemeinde Bottenau. Das ist dieses Jahr der Festsonntag. Die Oktav endet am 28. Oktober, am Fest des heiligen Judas Thaddäus, mit einem Dankgottesdienst um 19 Uhr auf St. Wendel und der anschließenden Lichterprozession zur Judas-Thaddäus-Kapelle.
Der Festsonntag-Morgen beginnt um 9 Uhr mit den feierlichen Gottesdiensten in Bottenau und Nußbach. In der schönen Wendelinuskapelle in Bottenau zelebriert Pfarrer Lukas Wehrle den Eröffnungs- Festgottesdienst. Der Kirchenchor Bottenau singt unter der Leitung von Christian Huber die Missa „Pax in Terra“ von Herbert Blum und festliche Chöre von J. S. Bach und César Franck. Die Orgel spielt Gabriele Huber.
In Nußbach hält Pater Florian Maria Lim das Hochamt mit Predigt. Die musikalische Festlichkeit gestalten der Kirchenchor Nußbach, der Kirchenchor Oberkirch, die Sopranistin Hilde Jogerst, ein Streich-Orchester. Als Hauptwerke erklingen die „Missa brevis in h. Sti. Johannis de deo“ in B, (Kleine Orgelsolomesse) von Josef Haydn und „Wohl mir, daß ich Jesum habe“ von J. S. Bach. Es singen die Kirchenchöre Oberkirch und Nußbach unter der Ltg. von Konrad Bayer. Kurt Bayer spielt die Orgel.
Am Festsonntag-Nachmittag beginnt um 14 Uhr die malerische Reiterprozession bei der Krongut-Halle in Nußbach. Bei schönem Wetter stellen ca. 160 Pferde die Pferdeprozession auf die Beine. Sie wird von der Fahnengruppe und dem Wendelinusreiter Pater Florian Maria Lim angeführt. Vom Musikvereinen begleitet zieht sie von Nußbach aus die herbstlichen Hügel zur Wendelskapelle hinauf. In der Straße „Am Sperrain“ findet ab 13 Uhr die Aufstellung der Prozession statt. Für musikalische Farben sorgen die Musikkapellen aus Nußbach und Bottenau.
Famlienwallfahrtsfeier
Nach der Pferdesegnung um 14.30 Uhr auf St. Wendel wird wie jedes Jahr um 15 Uhr eine Familienwallfahrtsfeier gehalten. Die musikalische Umrahmung gestaltet die Musikkapelle Bottenau. Anschließend, um 16.15 Uhr, ist in der Kronguthalle Nußbach Gelegenheit zu einem gemütlichen Beisammensein gegeben. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Jugendorchester „YMC“ (Young Music Community) unter der Leitung von Antonia Sester. Am Montag in der Wendelinswoche ist der Nußbacher Wallfahrtstag. Die Musikkapelle „Harmonie“ führt eine Prozession an, die um 8 Uhr am Rathausplatz in Nußbach beginnt. An der Wendelinuskapelle beginnt um 9 Uhr der Festgottesdienst, den die Pfarrer Lukas Wehrle und Klaus Fehrenbach halten und den die Musikkapelle unter Leitung von Reinhard Lebfromm musikalisch umrahmt.