Wenn es im Obergeschoss des Hotels Pflug brennt
Das mehrstöckige Hotel Pflug mit über 70 Betten in 42 Zimmern im Ortskern von Ottenhöfen war das anspruchsvolle Übungsobjekt bei der Spätjahreshauptprobe und der gleichzeitigen Achertalprobe am Samstag. In einem Zimmer im zweiten Obergeschoss, so die Übungsannahme, ist durch einen technischen Defekt ein Brand ausgebrochen.
Die Brandmeldeanlage löst aus, die Hotelleitung setzt den Notruf ab. Einigen Menschen im zweiten Obergeschoss ist es nicht mehr möglich, sich durch das Treppenhaus zu retten. Durch das schnelle Ausbreiten des Rauches wird auch das dritte Obergeschoss zur Falle, ebenso der Tagungsraum. Schnell greift der Brand auch auf den Dachstuhl über. Alarmiert werden die vier Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren Ottenhöfen und Furschenbach sowie die Drehleiter der Feuerwehr Achern. Nach der Lageerkundung wird sofort die Feuerwehr Kappelrodeck und der Führungstrupp Achertal alarmiert, später auch die Feuerwehr Seebach.
Wasser aus der Acher
Die Mannschaft aus Ottenhöfen beginnt sofort mit der Menschenrettung per Schiebeleiter auf der Vorderseite und mit der Brandbekämpfung auf der Rückseite. Die Löschwasserversorgung aus der Acher über die Allerheiligenstraße wird sichergestellt und der Brand innen bekämpft. Mit der Drehleiter werden die Personen im dritten Obergeschoss vom Balkon gerettet, bevor der Kampf gegen den Brand am Dach aufgenommen wird.
Die Mannschaft aus Kappelrodeck übernimmt per Schiebeleiter die Menschenrettung aus dem Tagungsraum im Anbau und die Brandbekämpfung auf der Rückseite. Das zweite Kappelrodecker Fahrzeug holt in der Albert-Köhler-Straße Wasser am Kanal Moser. Die Feuerwehr Seebach löscht von der L 87 her.
Das DRK Ottenhöfen-Seebach kümmert sich mit dem Kriseninterventionsteam um die sechs Verletzten in einem Zelt im Kurgarten, darunter zwei Bewusstlose. Die Notfallseelsorge der Feuerwehr Ottenhöfen ist da. Die Polizeihauptkommissare Wolfgang Becker und Udo Tetzlaff haben alle Hände voll zu tun, den starken Verkehr zu regeln. Insgesamt sind elf Fahrzeuge und 90 Rettungskräfte vor Ort.
In der Übungsbesprechung war Kommandant Achim Dürr von der Stützpunktwehr Kappelrodeck sehr zufrieden mit der schwierigen Übung. Bürgermeister Hans-Jürgen Decker bestätigte den Achertalwehren, dass die Zusammenarbeit aller Rettungskräfte funktioniert, so dass alles wie das präzise Räderwerk einer Uhr ineinander greift.