Wenn Farbenspiele den Schlaf rauben
Lauf (dhi). Tusche, Ölfarbe, Acryl, Seide, Leinwand, Kartonage und zuweilen Pulverlack und Granulate sind seine Basis. Hinzu kommen aus unzähligen Zeitschriften gesammelte Porträts, die er zu ausdrucksvollen Collagen zusammenfügt. Hobby-Künstler Dieter Weisenborn ist geboren am 15. August 1969 in Omsk (Sibirien). Der Autodidakt besuchte die Militärschule in Omsk, arbeitete in der Verwaltung einer russischen Handelsfirma und kam vor zehn Jahren wegen verwandtschaftlicher Beziehungen nach Deutschland. Inzwischen arbeitet er im Metall- und Anlagenbau. Gleich nach Feierabend lässt er seiner kreativen Ader freien Lauf.
In 14 Monaten hat er 160 Bilder geschaffen, manche spontan in der Nacht, wenn ihm wieder ein Farbenspiel den Schlaf raubte. Rechts und links seiner Schlafstätte in Lauf stapeln sich die Bilder, die er gerne zu einem symbolischen Preis an Kunstliebende abgeben möchte. »Reich möchte ich mit meiner Kunst nicht werden. Ich möchte die Menschen glücklich machen.« Dank einer kunstbeflissenen Schwägerin hätten seinen Werke den Weg zu Ausstellungen in Spanien, Marokko, Frankreich und Italien gefunden.
Spontan versteigert
In Lauf sind 40 Bilder unter dem Titel »Abstraktionen« seit Freitag im Bürgersaal zu sehen. Bürgermeister Oliver Rastetter eröffnete die Ausstellung und freute sich, dass der Erlös aus der spontanen Bildversteigerung 200 Euro für den Förderverein krebskranker Kinder in Freiburg erbrachte. Dem Betrachter eröffnet sich ein fesselndes Farbenspiel, das zuweilen in bis zu zehn übereinandergestapelten Schichten zu entdecken ist und immer neue Inspirationen erzeugt.
Aus den surrealistischen Farbgebilden erwachsen Mohnwiesen, Flusslandschaften, Skylines, Wälder, Meteoritenregen, aufbrechende Erde oder schemenhafte Verbindungen von Tier, Mensch und Pflanze. Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt.
Die ausdrucksstarke Ausstellung ist noch bis Freitag, 7. Juni, im Bürger- und Ratsaal des Rathauses Lauf zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.