Wie die Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Ostern feierte
Ostern in der Kirchengemeinde Sankt Nikolaus: Die Weihe der Osterkerze
wurde sogra live übertragen.
Dass nach den Kartagen das Halleluja, der österliche Jubelruf, trotz Corona und Kontaktverboten in der Kirchengemeinde Achertal Sankt Nikolaus von Herzen erklingen konnte, dafür haben sich Pfarrer Georg Schmitt und sein Seelsorgeteam einiges einfallen lassen. Schon am Palmsonntag waren die Gläubigen eingeladen, vor den Kirchen der vier Gemeinden geweihte Palmzweige mitzunehmen. Am Gründonnerstag, dem Tag, an dem Jesus das Abendmahl feierte, gab es für die Familien den Tipp, gemeinsam ein Fladenbrot zu backen und zusammen zu essen. Der Todestag Jesu, der Karfreitag, stand im Zeichen aller Sorgen und Nöte, die mit einem Stein bei einem Kreuz, in einer Kapelle oder in einer der vier Kirchen abgelegt werden konnten. Am Karsamstag schließlich leuchtete schon am Morgen die Osterfreude auf, denn alle, die einem lieben Menschen eine Freude machen wollten, fanden vor den Kirchenportalen Rosen und einen Gruß von Pfarrer Schmitt und Pfarrer Andreas Moll.
Licht im Dunkel
Die Feier der Osternacht konnte nicht zusammen mit den Gemeinden in den Kirchen gefeiert werden. Deshalb gab es aus der Pfarrkirche Sankt Nikolaus eine Liveübertragung der Weihe der Osterkerzen und der Predigt zum Osterfest. „Gott schafft immer wieder Licht im Dunkel des Volkes Israel, er befreit es aus der Sklaverei in Ägypten.“ Daran erinnerte auch das „Exultet“, das Osterlob, das Kantor Markus Vogel in der fast leeren Kirche markant vortrug. Das Licht der Osterkerzen, die Pfarrer Schmitt in der dunklen Kirche entzündete, war dann auch Symbol für Jesus Christus, das Licht der Welt. Ihm zu Ehren stimmte die Schola aus Elke Rauhut (Sopran), Susanne Siefermann (Alt), Thomas Wimmer (Tenor) und Jürgen Köninger (Bass) das festliche Halleluja an, meisterhaft begleitet von Tim Huber an der Orgel.
Wagnis des Glaubens
Das Evangelium von der Auferstehung Jesu stand dann auch in der Predigt von Pfarrer Schmitt im Mittelpunkt. Diese Botschaft sei auch heute noch unbegreiflich, sie erschließe sich nur dem, der „das Wagnis des Glaubens“ auf sich nehme.
Im Anschluss an diese Feier wurden die Osterkerzen in die vier Gotteshäuser der Kirchengemeinde gebracht, wo am späten Abend und während des ganzen Ostersonntags Gläubige das Osterlicht mit ihren eigenen Kerzen nach Hause holen oder auch in der Nachbarschaft verteilen konnten. Zum Abschluss der Feierlichkeiten erklangen dann am Ostersonntag, wie in allen Kirchen Deutschlands um 12 Uhr für zehn Minuten die Glocken, auch als Einladung, über den Gartenzaun oder den Balkon den Nachbarn „frohe Ostern“ zu wünschen