Wieder ein Schimmer der Hoffnung für das Seehotel in Achern
Der Gemeinderat Achern hat Hoffnung, dass das Seehotel, der »Schandfleck«, wie ihn am Montag Bürgermeister Dietmar Stiefel bezeichnete, in absehbarer Zeit von der ansonsten idyllischen Bildfläche am Achernsee verschwindet. Einstimmig beschloss das Gremium, dass ein alter Beschluss aus dem Jahr 2005 für das Areal aufgehoben wird. Laut Sitzungsvorlage geschehe das zwar unabhängig von aktuellen Entwicklungen. Tatsächlich aber hat der Kehler Architekt und Projektentwickler Jürgen Grossmann bereits Interesse an dem Standort bekundet (die ARZ berichtete exklusiv).
Tatenlose Besitzer
2005 war ein Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für eine Wiederaufnahme als Hotelnutzung eingeleitet worden. Dieser wurde nun aufgehoben, weil weder der ehemalige noch die derzeitigen Grundstücksbesitzer diese Idee weiterverfolgt haben.
CDU-Fraktionschef Karl Früh sah durch diesen Beschluss »Licht am Ende des Tunnels«. Wenn sich dort etwas bewegen sollte, wäre seine Fraktion bereit, »fast jeden Beschluss mitzutragen, nur damit sich beim Seehotel etwas tut«. Bürgermeister Stiefel sagte, dass die Stadt einen Abriss befürworten würde, falls dort etwas entwickelt werden sollte. Eine Hotelnutzung sei dort weiterhin möglich, ebenso ein neues Bebauungsplanverfahren.
Kann Jahre dauern
Manfred Nock (ABL) reagierte auf Frühs Aussage und sagte, dass seine Fraktion nicht alles blind unterstützen, sondern schon genau prüfen wolle, falls etwas am Seehotelgelände entstünde. Markus Singrün (SPD) hofft auf einen neuen Bebauungsplan, selbst wenn es noch Monate oder Jahre dauern sollte.
Entscheidend wird sein, ob sich die Eigentümer zu einem Verkauf entschließen. Das erhofft sich Thomas Kohler, Fraktionssprecher der Freien Wähler, da »jeder dieses Elend« schon so lange sehen könne. Zwar könne nicht gesagt werden, ob sich am Seehotel etwas tun wird. Kohler appellierte aber an die Besitzer, sich doch kooperativ zu verhalten.