Jagdpächter erklärt das Warum

Wildschweinunfall in Zusenhofen ist ungewöhnlich

Nicole Rendler
Lesezeit 2 Minuten
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14. Dezember 2017
Wildschweine kommen hierzulande häufig vor, in Zusenhofen bisher kaum.

Wildschweine kommen hierzulande häufig vor, in Zusenhofen bisher kaum. ©Archiv: Michaela Gabriel

Eine Begegnung mit Seltenheitswert hatte am Samstag ein Autofahrer auf Gemarkung Zusenhofen. Denn im Bereich des sogenannten Englischen Grabens überquerte vor ihm eine fünfköpfige Rotte Wildschweine einen Wirtschaftsweg. 

Trotz Bremsung erfasste der Fahrer das letzte Tier, das aber kurz darauf in der Dunkelheit der Nacht verschwand und einen Schaden im Frontbereich des Autos hinterließ.

Solche unliebsamen Begegnungen sind angesichts der hohen Anzahl an Wildschweinen in Baden-Württemberg nichts Außergewöhnliches, in Zusenhofen aber sehr wohl. Denn in Sachen Wildschwein ist der Oberkircher Stadtteil »der einzige weiße Fleck im Ortenaukreis«, weiß der für Zusenhofen zuständige Jagdpächter Manfred Just.

Der Pächter legt aber Wert darauf, dass dieser Umstand nicht den Jägern, sondern den örtlichen Gegebenheiten zu verdanken ist. Denn der Wald dort sei mit seinen gerade mal zwölf Hektarn Größe für das Schwarzwild nicht interessant, zudem führe noch ein Weg mitten durch den Forst: »Da ist die nötige Ruhe nicht gegeben.« Ein Übriges tue die dort sehr intensive Landwirtschaft mit Sonderkulturen. Zusenhofen diene den Schwarzkitteln normalerweise höchstens als Fernwechsel, etwa vom Durbacher Wald nach Nesselried. Vor mehreren Jahren wurde fast an der gleichen Stelle bereits schon einmal ein Wildschwein angefahren.

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»Da wäre der Teufel los«

Gleich am nächsten Morgen nach dem Unfall suchte der Jagdpächter die Umgebung mit seinem Hund ab, von den Wildscheinen war aber längst nichts mehr zu sehen: »Und ich dachte schon, jetzt ist die Ära zu Ende, aber Zusenhofen ist nach wie vor ohne Wildschwein.« Das ist dem Jagdpächter aber mehr als recht, denn wenn das Wild an den Erdbeeren unter der Folie Gefallen finden würde, »dann wäre schon der Teufel los.«

Weder sein Vater noch Großvater, die beide Jäger waren, haben in Zusenhofen jemals ein Wildschwein vor die Flinte bekommen, Abschüsse gab es dagegen schon in den Nachbargemeinden wie Nußbach oder Erlach. Und mit der Ausstellung einer Wildunfallbescheinigung für Haarwild für den Fahrer endete dann auch die kurze Ära der Wildschweine in Zusenhofen.

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