Nach Anwohnerbeschwerden

Willi Stächele stützt Wert des Sägewerks Bürk in Seebach

Berthold Gallinat
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22. Juli 2020
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Rundgang beim Sägewerk Bürk (von links): Willi Stächele, Rundholzeinkäufer Reinhold Waag, Inhaber Daniel Bürk, Gemeinderat Hans-Peter Fischer, Bürgermeister Reinhard Schmälzle, Stefanie Panther, WSO-Geschäftsführer Kurt Weber, Gemeinderat Reinhold Schnurr, Ralf Decker, Alfons Schnurr, Gemeinderätin Elke Lamm, Gemeinderat Sebastian Decker. ©Berthold Gallinat

Die dezentrale Produktion des Sägewerks Bürk mitten in Seebach habe viele Vorteile und sei sauber, bilanziert MdL Willi Stächele nach einem Besuch vor Ort. Anwohner hatten sich beschwert.

CDU-Landtagsabgeordneter Willi Stächele stattet am Montag der Gemeinde Seebach einen Besuch ab, um sich über aktuelle Themen zu informieren. Schwerpunkte waren der Wald und die Holzverarbeitung, weshalb das Seebacher Sägewerk Bürk besucht wurde. Jüngst hatten Anwohner des letzten Sägewerks im Dorf Bedenken wegen Lärm und Luftbelastung geäußert, speziell auch wegen der Betriebserweiterung mit einem Heizkraftwerk mit Holzvergaseranlage und Biomasseheizung (die ARZ berichtete). 

Stellung genommen

Inhaber Daniel Bürk nahm bei einer Betriebsführung zu diesen Bedenken Stellung. Neben Stächele und Bürgermeister Reinhard Schmälzle nahmen aus dem Gemeinderat Elke Lamm, Sebastian Decker, Hans-Peter Fischer und Reinhold Schnurr teil, des Weiteren Waldservice-Geschäftsführer Kurt Weber, Ralf Decker und Alfons Schnurr.

Der Rundgang führte von Rundholzplatz, Sägehalle, Schnittholz- und Verladeplatz bis zu den neuen Trockenkammern und zum genannten Kraftwerk. Ein Brummen aus der Trockenkammer, wie von Anwohnern geschildert, war nicht zu hören. Daniel Bürk erklärte das kurzzeitig aufgetretene Brummen mit einer Störung in der Übergangsanlage während der Inbetriebnahme der Trockenkammern. Seit nun das Kraftwerk in Betrieb ist, laufe die Holztrocknung einwandfrei.

Die Gesamtanlage wurde in Abstimmung mit der zuständigen Genehmigungsbehörde in Betrieb genommen. Nach subjektiver Einschätzung des Mitarbeiters der Genehmigungsbehörde verursache die Anlage weniger Geräusch als die neben dem Betrieb vorbeifließende Acher, offizielle Abnahme und Abnahmemessung stünden aber noch aus.

„Ist zu tolerieren“

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Willi Stächele zeigte zwar Verständnis für das subjektive Empfinden mancher Anwohner, weil es schon Emissionen gebe, vermittelte aber auch: „Wenn wir dezentral Arbeitsplätze im ländlichen Raum wollen, müssen wir Produktion dort zulassen. Und wenn ein Unternehmen bei der Produktion alle gesetzlichen Bestimmungen einhält, dann ist das zu tolerieren.“

Kurt Weber, Geschäftsführer des Waldservice Ortenau (WSO), ergänzte: „Wir brauchen diese Produktionsstandorte, denn sie bedeuten für die Waldbesitzer kurze Wege und das wiederum ist gut für die Umwelt. Die WSO hat im vergangenen Jahr 300 000 Festmeter Holz verkauft, davon gingen 90 Prozent an die regionalen Säger in der Ortenau.“ 

Klassisches Mischgebiet

Von einst 60 regionalen Sägewerken gebe es heute kaum noch 40, sagte Weber. Bürgermeister Reinhard Schmälzle bestätigte dies für Seebach: „Bürk ist der letzte Säger von ehemals fünf in unserem Ort. Und man darf nicht vergessen, dass er in einem klassischen Mischgebiet liegt, in dem vor Jahren noch eine Reihe von Betrieben angesiedelt war, vom Schreiner bis zum Metallbau.“ 

Der Bürgermeister sah wie Weber den Betrieb für alle Waldbesitzer im Achertal von Vorteil. Tatsächlich verarbeitet das Familienunternehmen Bürk seit dem Jahr 1840 Rundholz im Achertal, auch Gemischtsortimente. Bürk versicherte, dass er jederzeit zum Gespräch bereit sei, wenn konkret etwas zu laut werde. Aber einer allgemeinen Beschwerde, es sei halt zu laut, könne er nicht nachgehen, wenn der Betrieb doch nachweislich deutlich innerhalb der Vorgaben produziere, was Lärm sowie Feinstaub und Abgase angehe. 

Der Besuch des Wahlkreisabgeordneten hatte im Rathaus begonnen. Dort hatte der Bürgermeister unter anderem Themen wie den Breitbandausbau, Verkehrslärm, die Wasserversorgung, das Nationalparkzentrum, Abenteuer am Adlersee oder das Weidezaunprojekt angesprochen.

Tourismuschefin Manuela Epting schilderte, dass man 34 000 Euro weniger an Kurtaxe und Fremdenverkehrsabgabe erwarte. Kämmerin Stefanie Panther rechnete im Haushalt ein Minus von 150 000 Euro vor. Positiv berichtete Alfons Schnurr, Anbieter von Ferienwohnungen, dass er sofort nach Lockerung des Lockdowns Buchungen gehabt habe. „Die Städter haben Sehnsucht nach freier Bewegung in der Natur und nach anderen Tapeten“, schlussfolgerte er. 

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