Badischer Exportschlager

Windecker Alphornbläser auf Konzertreise in der Schweiz

Roland Spether
Lesezeit 3 Minuten
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21. August 2019

Die Windecker Alphornspieler reisten ins Mutterland des Alphorns und konzertierten in und vor der imposanten Abtei- und Wallfahrtskirche der Benediktiner von Maria Einsiedeln (von links): Martin Kempf (Nußbach), Johann Fritsch (Neusatz), Franz Graf (Obersasbach), Wolfgang Hollerbaum (Sasbach), Wolfgang Mark und Franz Sucher (beide Fautenbach). ©Roland Spether

Dass Alphornspieler aus dem Schwarzwald mit 100 Fans und Pilgern mit zwei Busen ins Alphorn-Land schlechthin fahren und in und vor einer der wichtigsten Wallfahrtskirchen der Schweiz konzertieren, ist schon etwas Besonderes. Die Windecker Alphornspieler haben es getan.

»Seid ihr Schweizer? Ihr spielt die Alphörner wirklich sehr schön.« Hätten Franz Graf und seine Musiker-Kameraden dem Zuhörer in Einsiedeln in der Schweiz und vielen anderen neben ihm gesagt »Ja, wir sind Schweizer«, die hätten es ihnen beim Blick auf das schmucke Trachten-Outfit und beim Genießen der feinen Melodien mit den alpenländischen Instrumenten glatt geglaubt.

Doch die Windecker Alphornbläser hatten bei ihren Konzerten in der Abteikirche der Benediktiner von Maria Einsiedeln und davor auf dem Klosterplatz keinen Grund zu schummeln. Vielmehr sagten sie mit Freude, dass sie aus dem Herzen Badens stammen, die Kunst des Alphornspiels seit mehr als 20 Jahren pflegen und sich nicht scheuen, im Mutterland des Alphorns in der altehrwürdigen Abteikirche einen Festgottesdienst mitzugestalten.

Martin Karl begrüßt

»Ihr macht das sehr gut«, meinte ein Alphornspieler von Einsiedeln, der so begeistert war, dass er den Musikern um Franz Graf (Obersasbach) etwas jodelte. Der frühere Acherner Pfarrer Martin Karl war zufällig vor Ort und war von hell begeistert, in der Schweiz bekannte Gesichter zu treffen. 

So zogen die Musiker schon beim Aufmarsch in Richtung Basilika die Blicke auf sich. Die Wallfahrer am Festtag »Mariä Himmelfahrt« waren bass erstaunt, als sie erfuhren, woher die Windecker stammen. Die Augen der Pilger wurden noch größer, als sich die Musiker im Chorraum aufstellten, von den Patres um Abt Urban Federer begrüßt wurden und ihre Alphörner in der Pilgermesse mehrstimmig zum Klingen brachten. 

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Das Kloster Einsiedeln ist in der Schweiz einer der wichtigsten spirituellen Orte, an dem es nach der Gründung durch den Heiligen Meinrad seit mehr als 1000 Jahren ununterbrochen Mönche gibt. Sie leben nach der Regel des Gründers des Abendländischen Mönchtums, Benedikt von Nursia, und haben ein geistliches Zentrum mit Schule, Kultur und Handwerk. Eine Spezialität ist der »Marstall Kloster Einsiedeln«, ältestes Gestüt Europas, in dem seit mehr als 1000 Jahren die Einsiedler-Pferde »Cavalli della Madonna« gezüchtet werden.

Doch im Mittelpunkt steht die »Schwarze Madonna« von Einsiedeln, ein Gnadenbild aus dem Jahr 1466. An diesem altehrwürdigen christlichen und kulturellen Ort durften die Windecker ihre Kunst darbieten, wobei der Auftritt ganz dem Lob Gottes im festlichen Gottesdienst diente. Sie spielten den »Lorenz-Choral« oder ein »Marienlied«.

Himmlische Höhen

Die Kirche war in der Hochblüte des Barock gebaut worden, sie enthält wundervolle sakrale Kunstwerke. Die Musik wird gleichsam in himmlische Höhen geleitet. Das durften auch die Alphornspieler und Hunderte von Zuhörern erleben, als unter anderem das von Franz Graf geschriebene »Zwiegespräch« für Trompete und Flügelhorn mit den Solisten Wolfgang Mark und Martin Kempf erklang.

Der dritte Auftritt war auf dem Klostervorplatz, wo Stücke wie »S´isch Feierabend« und »Dorfrand« erklangen und die Musiker mit einer weiteren Naturstimme aufwarteten. Denn beim Werk »Windecker grüßen« fingen sie zu singen an und ließen ihr musikalisches Motto auch in der Schweiz erschallen: »Windecker spiel’n, Bergmelodien, klingen ins Tal, freu dich daran!«

Stichwort

Windecker Alphornbläser

Die Windecker Alphornbläser wurden 1999 in Waldmatt am Fuße der Burg Windeck (Waldmatter Schloss) gegründet. Heute bestehen sie aus den Musikern Manfred Kern (Waldmatt), Martin Kempf (Nußbach), Johann Fritsch (Neusatz), Franz Sucher und Wolfgang Mark (beide Fautenbach), Wolfgang Hollerbaum (Sasbach) und Franz Graf (Obersasbach).

Neben eigenen Konzerten »Im Kirchli« und volkstümlichen Auftritten zwischen Kuhabtrieb und Grindefest kam es auch zu Konzertreisen mit Auftritten auf Gornergrat (in 3135 Meter Höhe) vor der majestätischen Kulisse des Matterhorns, in Dresden oder im Weihnachtsdorf Seiffen im Erzgebirge. In Einsiedeln gehören sie zu den gerne gehörten Stammgästen, auch im Badischen sind die Windecker Alphornbläser oft bei Konzerten zu hören.
Die nächsten Termine: 20. Oktober: Bergmesse bei der Tiroler Hütte in Sasbachwalden; 10. November: Doppelkonzert mit dem Kirchenchor Sasbach/Obersasbach in der Kirche in Obersasbach; Konzerte am 21. Dezember mit dem Musikverein Nußbach und am 22. Dezember mit der Stubenmusik Brimaton-Vokal in Neusatz.

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