Windpark Schwend in Prüfung

Eine Anlage des Windparks Prechtaler Schanze zwischen Gutach und Mühlenbach. ©Katrin Mosmann
In Sachen Windkraft auf der Schwend herrscht zur Zeit Windstille. Die Stadtwerke Oberkirch und die Süwag verfolgen ihre Windkraft-Pläne aber weiter. Der Teilflächennutzungsplan Windkraft der Stadt Oberkirch steht bis Jahresende vor einer neuerlichen Offenlage.
Knapp drei Jahre ist es her, als zwei Manager der Süwag AG, Stadtwerke-Geschäftsführer Erik Füssgen und OB Matthias Braun Überlegungen für insgesamt sechs Windräder in Oberkirch vorstellten – im Bereich Schwend und Eselskopf.
Vom Standort Eselskopf hat man im Laufe der weiteren Prüfungen inzwischen Abstand genommen. Die Schwend ist mit bis zu drei Windrädern weiterhin als möglicher Standort im Rennen. »Die bisherige Planung wird gegenwärtig weiter angepasst. Daher werden noch Gespräche mit den anderen Kommunen der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft sowie mit dem Regierungspräsidium Freiburg geführt«, erklärt Ulrich Reich, Sprecher der Stadt Oberkirch.
Offenlage bis Ende 2016
Der von der ARZ angefragte Termin einer neuerlichen Offenlage des Flächennutzungsplan sei »für das 3./4. Quartal 2016 vorgesehen«. An dem Windkraftstandort Oberkirch hätten die Stadtwerke und ihr Partner Süwag weiterhin Interesse. Auch ein Bürger-Windrad sei trotz der Reduzierung auf maximal drei Windräder auf der Schwend noch vorstellbar.
2017 hält Stadtwerke-Geschäftsführer Erik Füssgen die Aufstellung des Teilflächennutzungsplans Windkraft in Oberkirch für möglich. Danach werde es seitens der Investoren eine einjährige Windmessung geben, um die vorliegenden Ergebnisse zu überprüfen und die Daten zu verfeinern. Die Rentabilität ist aus Sicht des Stadtwerke-Geschäftsführers immer noch gegeben: »Zwar sinkt die Einspeisevergütung, aber die Effizienz der Anlagen ist höher geworden.« Unterm Strich sei die Rentabilität damit gleich geblieben.
Straße vorhanden
Die Schwend hat nach Abschluss des Prüfungsverfahrens für die Investoren einen großen Vorteil: Ein Großteil der Erschließungsstraße ist schon vorhanden, auch wenn diese für die Anlieferung der Bauteile an einigen Punkten ausgebaut werden müsste. Anders als beispielsweise am Großen Schärtenkopf, der als Windparkstandort auch noch im Rennen ist. »Dort wäre die Erschließung des Geländes sehr aufwändig.«
Um Windkraftanlagen im Renchtal bauen zu können, bedürfe es aber Entscheidungen der Kommunal- und Regionalpolitik. Füssgen verweist bei der Entscheidungsfindung auf die überregionalen Probleme im Zusammenhang mit der Energiegewinnung. Da weder Atom- noch Kohlestrom in Deutschland eine Zukunft hätten, gewinne Strom aus Erneuerbaren Energien an Bedeutung.
Sofern Strom im Südwesten nicht lokal produziert, gespeichert und verbraucht werde, müsse der Transport über große Trassen von Norden nach Süden erfolgen. Das verursache erhebliche Kosten. Die müssten die Verbraucher über ihre Stromrechnungen bezahlen.