"Wir haben mit allen drei Wegen ein hohes Niveau erreicht"
Der 10,5 Kilometer lange »Himmelssteig«, Bad Peterstal-Griesbachs jüngster Premiumwanderweg, wurde bei einer Abstimmung des »Wandermagazins« zu »Deutschlands schönstem Wanderweg 2017« gewählt. Was das für die Gemeinde in touristischer Hinsicht bedeutet, darüber sprachen wir mit Axel Singer, Geschäftsführer der Kur und Tourismus GmbH Bad Peterstal-Griesbach.
Platz eins für den Himmelssteig, der damit in diesem Jahr »Deutschlands schönster Wanderweg« ist, Platz zwei 2012 für den Wiesensteig. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Nominierung für den Schwarzwaldsteig, oder?
Axel Singer: Auch der Schwarzwaldsteig hat schon seine Auszeichnungen erhalten. 2013 wurde er unter dem Thema »Land und Natur« vom Deutschen Volkssportverband (DVV) zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt. Aber das ist natürlich eine andere Kategorie.
Inwiefern?
Singer: Das Wandermagazin ist eines der führenden Wanderlektüren und hat somit eine andere Außenwirkung, was aber nicht heißen soll, dass die Auszeichnung des Schwarzwaldsteigs nicht minder wichtig war und auch darüber haben wir uns sehr gefreut. Also kann man sagen, dass alle unsere Premiumwege Auszeichnungen erhalten haben. Am wichtigsten ist uns ohnehin, dass die Wanderer vor Ort zufrieden sind und hier sind die Reaktionen durchweg sehr positiv.
Bad Peterstal-Griesbachs Wanderwege wurden in den vergangenen Jahren also nahezu überhäuft mit Auszeichnungen. Ist es da überhaupt noch möglich, eine Schippe draufzulegen?
Singer: In solch eine Leistungsspirale wollen wir uns gar nicht begeben. Wir haben mit allen drei Wegen ein hohes Niveau erreicht und das wollen wir halten. Das ist vergleichbar, wenn Bayern München Pokalsieger wird. Dann freuen die sich erstmal und fragen nicht, was kann denn jetzt noch kommen. Wir sind mit dem Erreichten zufrieden und dankbar dafür.
Wie wollen Sie Bad Peterstal-Griesbachs Ruf als Wandergemeinde nun noch weiter ausbauen?
Singer: Wir werden in der nächsten Zeit in die Sicherheit und die Servicequalität der Wege und dem Wanderangebot investieren, so installieren wir derzeit Rettungspunkte im Wald und an den Premiumwegen, damit die Rettungsdienste im möglichen Notfall schnellstmöglich den Einsatzort lokalisieren können und gleichzeitig erfährt unsere Wander-App einen Relaunch. Unser Ziel ist außerdem, die Qualität aller Wanderwege zu verbessern, damit der Unterschied zu den Premiumwegen nicht zu krass ausfällt.
Das Niveau soll also generell höher werden.
Singer: Genau. Es gibt hier in der Region noch immer »Gelbe-Raute«-Wege, die zum Beispiel auf Zufahrts- und Landesstraßen geführt werden. Solche Dinge müssen mittelfristig geändert werden, so dass sich der Wanderer wenn er vom Premiumwanderweg kommt nicht fragt, »wo bin ich denn jetzt«?
Die Gemeinde hat sich in den vergangenen Jahren als Wanderparadies etabliert. Soll es dabei bleiben oder nehmen Sie auch neue Zielgruppen, beispielsweise Mountainbiker verstärkt in den Blick?
Singer: Das Thema Mountainbiking gibt es schon seit 2004 hier bei uns in der Region, mit ausgewiesenen Touren und den dazugehörigen Tourenkarten. Wir haben ein Mountainbikewegenetz, werden dies aber derzeit nicht weiter ausbauen. Denn auch dieses müsste von Ehrenamtlichen angelegt, gepflegt und unterhalten werden. Wir müssten hierzu einen zusätzlichen Personalstamm aufbauen und Ehrenamtliche suchen, die dann dieses Thema leben und erledigen. Aktuell sind wir froh, dass wir unsere drei Premiumwanderwege und das Thema Wandern in der hohen Qualität hinbekommen. Jetzt noch ein neues Fass aufzumachen, wäre derzeit nicht möglich.