Wird das neue Seehotel in Achern 21 Meter hoch?
Bei vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung votierte der Acherner Gemeinderat am Montag für das Plankonzept und den Bebauungsplanentwurf zum Campingplatz und Seehotel.
Die Meinungen über das Projekt gingen aber im Gemeinderat teilweise auseinander. So kam besonders heftige Kritik von Manfred Nock (ABL), der die von Anfang an bestehenden Bedenken gegen das Projekt wiederholte. Das Ganze sei von langer Hand vorbereitet und der Campingplatz ohne Not verkauft worden. Unnötig sei auch die Verquickung von Seehotel und Campingplatz gewesen.
„Das improvisiert Gemütliche verschwindet, alles wird exorbitant teuer“. Er sprach von „glamourösem Camping“, an dem nichts glamourös sei.Dass einige Camper wegfallen werden, sei gewollt. „Das Ergebnis hat nichts mehr mit Camping zu tun. Die Frage ist, ob wir das wollen und brauchen“, meinte Manfred Nock.
„Durchdachtes Konzept“
Karl Früh (CDU) sah das gänzlich anders. Er sprach von einem durchdachten Konzept, das nachhaltig und zukunftssicher sei. Die Stadtverwaltung habe in den vergangenen Jahren viele Projekte gut auf den Weg gebracht und auch beim Campingplatz die richtige Entscheidung getroffen, betonte Karl Früh.
Enttäuscht war hingegen Gebhard Glaser (Freie Wähler), dass die Grossmann Group keine weitere Vorstellung von der zeitlichen Schiene des Projekts hatte und auch keine nähere Planung des Seehotels vorlegen konnte. Der Stand sei wie beim Masterplan von vor zwei Jahre, „Ich hoffe, dass ist kein schlechtes Omen“, meinte er. Aber er freute sich, dass inzwischen Ruhe eingekehrt sei, was den Campingplatz betrifft.
„Wir können das mittragen“, betonte Cornelia Hummel (Grüne). „Wir begrüßen das grüne Gesicht des Campingplatzes.“ Allerdings müsse man beim Bau des Seehotels schauen, dass dies in die Natur passt. „Der Verkauf des städtischen Tafelsilbers tut uns eigentlich weh“, kommentierte Alois Berger-Köppel (SPD)die Veräußerung des Campingplatzes.
Das Konzept sei aber nicht schlecht. Allerdings werde das Seehotel mit 21 Meter Höhe ein „mords Bau“. Und er fügte an: „So einen Koloss wollen wir nicht!“