Wird nun ganz Wagshurst zu einer 30er-Zone?
Intensive Diskussionen zwischen Ortschaftsrat und Bürgern gab es in der Ortschaftsratssitzung am vergangenen Mittwochabend. Breite Diskussion gab es bei der durchgeführten Verkehrsschau und in der Folge dann um die Festlegung eines Tempolimits 30 in den Wohngebieten »Im Eichet« und »Gottmatt«.
Überall links und rechts der »Hanauer Straße« kommen nun die 30-Kilometer-Zonen in Wagshurst. Ein Bürger richtete in diesem Zusammenhang einen flammenden Appell zur Ausweisung des gleichen Tempolimits in der »Hanauer Straße«. Hier handelt es sich um eine Kreisstraße, aber die Anfrage läuft auch bereits. Sollte dies positiv beschieden werden, wäre Wagshurst dann flächendeckend mit Tempo 30 ausgestattet.
Zu Beginn der Ortschaftsratssitzung machten die Bürger intensiv von ihrem Rederecht in der »Bürgerfragestunde« Gebrauch. Breit diskutiert wurde die stattgefundene Verkehrsschau, die – wie Ortschaftsrat Alois Berger-Köppel bemerkte – notwendig und positiv für Wagshurst war.
Parken in der Kurve
Nachgefragt wurde, ob nun Verkehrsspiegel aufgebaut werden, wie es mit Zebrastreifen aussieht mit der Bemerkung eines Bürgers »warum bekommt Großweier einen Zebrastreifen oder sogar zwei und wir nicht?« – sowie der schon mehrfach gestellten Frage, warum ein Auto im Kurvenbereich und zudem noch auf dem Gehweg parken darf. Bei letzter Frage konnte Ortsvorsteher Ulrich Berger vermelden: »Zwischenzeitlich gab es Strafzettel. Eine Besserung ist nicht eingetreten. Jetzt wird nicht mehr auf dem Gehweg, sondern auf der Straße geparkt«.
Die Bevölkerung wünscht vermehrt Tempo 30 Zonen, wie Ortsvorsteher Ulrich Berger eingangs ausführte. In den letzten Ortschaftsratssitzungen wurde im Gremium mehrfach über ein Tempolimit 30 in Wagshurst diskutiert. Bei der Verkehrsschau am Donnerstag, 25. Oktober, in Wagshurst mit Beteiligung des Ortschaftsrates und dem Ordnungsamt der Stadt Achern wurde vorgeschlagen, das Wohngebiet »Im Eichet« und »Gottmatt« als 30er Zone auszuweisen.
Da im Baugebiet »Langmatt Rötz I« bereits eine 30er Zone eingerichtet ist, wäre es im Sinne der Gleichbehandlung, die vorgeschlagenen Gebiete ebenfalls mit diesem Tempolimit auszuweisen, so Ulrich Berger. Was dann folgte, waren kontroverse Diskussionen zwischen Ortschaftsräten auf der einen und Bürgern auf der anderen Seite. Die Befürworter für Tempolimits waren eindeutig in der Überzahl. Ortschaftsrat Alois Berger-Köppel forderte, das umzusetzen, was in der Verkehrsschau besprochen wurde, »und das waren Tempolimits rechts und links der Hanauer Straße«.
Kontrovers diskutiert
Einem Bürger war das noch zu wenig. In der Hanauer Straße sei man Bürger zweiter Klasse und werde schlechter gestellt: »Auch wir haben ein Recht auf gute Wohnqualität«. Was folgte war ein mehrminütiger Vortrag für die Ausweisung von Tempo 30 in der kompletten Ortsdurchfahrt. Das rief wiederum einen Bürger auf den Plan, der bemerkte, dass man dann ja dann flächendeckend in Wagshurst das Tempolimit habe. Er verwies auf das Beispiel Bodersweier an: »Wenn man da durchfährt, kann man ja einschlafen«.
Auch Ortschaftsrat Wilhelm Huber zeigte sich zwar für Tempo 30-Zonen offen, nur, wenn man dies haben wolle, müsse auch kontrolliert werden. »Dann will ich mal sehen, wenn die Strafzettel kommen, was dann für ein Aufschrei stattfindet«.
Letztendlich beschloss das Gremium Tempo 30-Schilder in den Straßen »Im Eichet«, »Gottmatt«, Einfahrt zum »Gässel« und Einfahrt zur »Maiwaldstraße« aufzustellen.