»xXcrew« präsentiert ihre aktuellen Werke
Eine Vielfalt an Kunstwerken gibt es in der Galerie Prestel in Zusenhofen zu sehen: Die als Streetart-Kollektiv gegründete xXcrew – acht junge Männer mit Bezug zur Ortenau – präsentiert ihre aktuellen Werke.
Vor 15 Jahren haben ein paar Freunde aus der Ortenau, die gerne gemeinsam Graffitis sprayten, das Streetart-Kollektiv »xXcrew« gegründet. 2010 in Lahr haben sie zuletzt gemeinsam ausgestellt. Nun stellt die mittlerweile auf acht Mitglieder angewachsene »xXcrew« in Zusenhofen aus: In der Galerie Prestel ist eine Auswahl ihrer aktuellen Werke zu sehen.
Erstaunlich, wie sich das kreative Schaffen der einstigen Aerosol-Junkies entwickelt hat – die Ausstellung ist eine veritable Schau über verschiedenste Kunstrichtungen. Die Ortenauer David Rich, Markus »Meru« Föhrenbach und Andreas Kampa sind zumindest teilweise dem Graffiti treu geblieben. Mit Sprühfarben und Schablonen hat Rich Verkehrsschilder besprüht. Der Emoji im roten Dreieck symbolisiere die Gefahr, welche von sozialen Medien ausgehe, so Rich.
In den meisten Bildern von Föhrenbach ist ein Tag eingebaut: das M steht für den Künstlernamen Meru. Sogenannte Charakter prägen die Bilder, comicartige, figürliche Darstellungen in grellen Farben. Beim Bild »Oh die Natur!« fällt die sakrale Anordnung auf: Fischreiher, Koi, Kristall, Baum – alle streben mittig nach oben.
Abstrakt hingegen sind die fünf Werke von Elias Errerd, Kunstlehrer am Offenburger Klostergymnasium: Es sind experimentelle Risoprints zum Thema Komfortzone. »Pure Grafik um der Grafik willen«, kommentiert Errerd, der sich lange mit Flächen, Formen und deren Verteilung beschäftigt hat – wo überschneiden sie sich, wo grenzen sie sich aus, wie wirken sie? »Die Theorie von Kadinsky hat mich total geflasht.«
Der in Berlin lebende Johannes Mundinger hat sich zuletzt intensiv mit dem Thema Reduktion befasst. In einem seiner Bilder klafft denn auch zentral ein großes, weißes Viereck, also: nichts. »Ich male von hinten auf Glas und entferne und ersetze so lange Farben, bis klar ist: Jetzt muss ich nichts mehr machen an dem Bild.« Inspiriert wird er von Flickwerk im öffentlichen Raum: »Wenn Polster in Zügen geflickt oder Graffiti übermal werden, ergeben sich neue Formen. Das fasziniert mich.«
Der gebürtige Lahrer Joachim Lau lebt in Toronto und entwirft vor allem Designtoys, kleinformatige, handgefertigte Figuren in einer Auflage von 1 bis 100 Stück. Der in Paderborn lebende Volker Heisener beschäftigt sich mit figurativer Malerei. Und Dirk Sandbaumhüter stellt abstrakte Siebdrucke und kleine Acrylbilder auf Holz aus. Bei ersteren stehe die einfache Technik und das Spiel mit Formen und Farben im Mittelpunkt; Letztere sind ein symbolischer Auszug seines Schaffens als Illustrator für kleinere Magazine sowie Plattencovers für Bands.