Zeltlager des SV Fautenbach ist seit 50 Jahren Erlebnis
Seit 50 Jahren gibt es das Zeltlager der Fautenbacher Leichtathleten. Rund 30 davon fanden an der Kieler Förde statt. Das Lager ist von Anfang an auch für »Nicht-Leichtathleten« offen.
»Das Lager hat sich aus kleinsten Anfängen entwickelt. Heute haben wir ein wunderbares Team aus vielen Engagierten, die untereinander und mit dem Lager eng verbunden sind«, sagt Ernst Kafka. Der Hauptverantwortliche ist begeistert von dem, was das Zeltlager Teilnehmern wie Teamern bringt. Ins Leben gerufen wurde das Lager einst von Max Glaser. Der Gründer der Leichtathletikabteilung des SV Fautenbach hatte ein Herz für die sportliche Jugend, vor allem für die Nicht-Fußballer. »Denen Möglichkeiten zu schaffen, war meinem Vater ein besonderes Anliegen«, weiß Lucia Glaser-Kafka. Die Tochter von Max Glaser und Frau von Ernst Kafka war als junges Mädchen bei der Premiere 1969 im Schwarzwald dabei. »Ein Lager mit Mädchen und Jungs war keinesfalls selbstverständlich.«
Stets mit der Bahn
Der Vater war Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn. In seinem Sinn ist, dass die Fahrten zu den Lagern, damals in den Schwarzwald, wie später ins Donauries, an den Bodensee oder jetzt seit vielen Jahren an die Ostsee, mit der Bahn unternommen werden. Den Transport von Zelten, Bänken und Tischen, Fahrradanhängern, Kühlschränken, Herd und allem, was benötigt wird, überlässt man heute einer Spedition. »Alleine das Laden ist ein Riesenaufwand von vielen Ehrenamtlichen. Mich beeindruckt aber ganz besonders, wenn vor Ort die Zeltstadt in einem Tag aufgestellt ist«, meint Ernst Kafka.
Zu den Glanzlichtern eines halben Jahrhunderts Leichtathletik-Zeltlager gehörten die von 1978/79 in Scherwiller. Die Partnerschaft war im vollen Gang, da lag es nahe, ein Lager im Elsass zu veranstalten. »Das hatte seine ganz eigene Note. Wer dabei war, schwärmt noch heute davon«, so Lucia Glaser-Kafka. Eine Kooperation mit der DJK Sasbach hatte man einst auch. Unter Leitung des Bootsbauers Wendelin Zink wurden Kanadier gebaut.
1985 erfolgte der erste Wechsel nach Kiel. Der Jugendzeltplatz Friedrichsort hatte es den Leichtathleten angetan. Drei Jahre später – noch gab es die Grenze zur DDR – siedelte man an den Grenzsee nach Ratzeburg um. »Hierher 1993 wieder zu kommen und die Änderungen seit der Wende zu sehen, war sehr beeindruckend«, sagt Ernst Kafka. Wechselte man in den 1990er Jahren nochmals ins Donauries bei Donauwörth, so folgte nach dem wohl nassesten Lager 1993 der wohl endgültige Wechsel nach Kiel und an die Ostsee.
»Inzwischen haben wir jedes Mal etwa 65 Teilnehmer zwischen neun und 15 Jahren dabei«, fasst Kafka zusammen. »Mindestens 18 Betreuer bilden jedes Mal das Team. Und das ist neben dem kind- und jugendgerechten Programm entscheidend fürs Lagerfeeling.«
Fürs Zeltlager 2019, das vom 27. Juli bis 9. August stattfindet, nimmt der SV Fautenbach derzeit Anmeldungen entgegen. Kontakt: Ernst Kafka, Tel. 0 78 41/44 11, ekafka@t-online.de.