Zertifikat für Gesundheitsförderung für Wagshurster Schule
»Ihr seid eine kleine und feine und nun eine sehr feine Grundschule«, hieß es am Mittwoch. Als dritte Schule im Ortenaukreis und mit Gamshurst die zweite Acherner ist die Wagshurster Grundschule als gesundheitsfördernd im pädagogischen Alltag zertifiziert worden.
»Heute ist ein wichtiger Tag für unsere Schule«, begrüßte Rektorin Graziella Kielmann-Huber zur Zertifikatsübergabe. Die Grundschule Wagshurst wurde nach ihrer Beteiligung an der Schulentwicklung des Präventionsnetzwerks Ortenau (PNO) mit dem Zertifikat »Gesundheitsförderliche Schule« ausgezeichnet.
Die Grundschule Wagshurst ist eine der ersten Einrichtungen im Kreis, die diesen Prozess des PNO erfolgreich umgesetzt hat. Am Mittwoch fand in feierlichem Rahmen die Zertifikatsverleihung an die Lehrkräfte statt.
Früh angefangen
PNO-Projektleiter Ullrich Böttinger lobte das Engagement der Schule: »Sie haben sich früh auf den Weg gemacht und mit ihren Partnern den gelungenen Prozess durchlaufen, Gesundheitsförderung in ihren schulischen Alltag zu integrieren«. 50 Einrichtungen beteiligen sich am Zertifizierungsprozess (siehe Stichwort). »Es ist schön dass Achern gleich mit zwei Schulen nun spitze ist«, sagte Böttinger. Die Wagshurster Grundschule habe die Zeichen der Zeit richtig erkannt.
Bürgermeister Dietmar Stiefel würdigte das große Engagement der Lehrer: »Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Prävention und Gesundheitsförderung als festen Bestandteil des Schulalltags gezielt zu fördern. Darauf können wir auch als Träger stolz sein.«
Das PNO bildet nicht nur die Pädagogen in der Gesundheitsförderung und Prävention weiter, es dient auch der Vernetzung zu Institutionen oder Fachstellen. Die Lehrkräfte wissen, an wen sie sich wenden können, zeigte die regionale Präventionsbeauftragte Tanja Mußler auf.
Seelisch gesund
Die Lehrkräfte der Grundschule Wagshurst hatten sich in 18 Monaten, begleitet von Fachleuten des PNO, den Schwerpunkten Resilienz, Lebenskompetenz und seelische Gesundheit gewidmet und sich somit etwa mit der Frage beschäftigt, was Kinder stark macht.
Resilienzförderung ist, wenn Kinder in gelingenden Beziehungen leben, Menschen haben, denen sie trauen, die sie lieben und wertschätzen, Menschen, die sie unterstützen, selbständig zu werden. Deshalb sei es auch ganz wichtig, dass Schule und Elternhaus eng zusammen arbeiten. Kinder sollen sagen können, ich werde von anderen geliebt und angenommen, und ich bin auch gerne bereit zu anderen freundlich zu sein, sagte die Rektorin.
Leitbild überarbeitet
Mit Engagement und Begeisterung erarbeiteten die Lehrkräfte mit ihrer Prozessbegleiterin Heidemarie Korthaus praxisorientierte Methoden und passgenaue Maßnahmen. Rektorin Graziella Kielmann-Huber: »Das PNO war für uns eine tolle Chance, die wir genutzt haben. Schulische Bildung ist sehr wichtig, aber sie alleine ist nicht dafür verantwortlich, dass unsere Schüler selbstbewusst durchs Leben gehen. Wir Lehrkräfte wollen die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken, deshalb haben wir unser Leitbild auch überarbeitet, um das Thema Resilienz im Schulalltag zu verankern.«
Präventionsnetzwerk
Das Präventionsnetzwerk Ortenaukreis (PNO) ist ein Praxisforschungsprojekt des Landratsamts Ortenaukreis und des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Es soll die körperliche und seelische Gesundheit von Drei- bis Zehnjährigen fördern.
Das bundesweite Modellprojekt von 2014 bis Ende 2018 wird vom Bund bezuschusst, der Ortenaukreis steuert pro Jahr 110 000 Euro bei.
Anknüpfend an die erfolgreichen »Frühen Hilfen« möchte der Kreis damit eine Gesamtpräventionsstrategie von der Schwangerschaft bis zum zehnten Lebensjahr aufbauen. Neben der Grundschule Wagshurst beteiligen sich 33 Ortenauer Kitas, 17 Grundschulen und ein Hort.rb