Zur Bürgermeisterwahl: Was macht Sasbach aus?
Sasbach bietet aus vielen Perspektiven ein ganz unterschiedliches Bild. Bildung, Beruf und Freizeit lassen sich hier in außergewöhnlicher Art und Weise in Einklang bringen.
Was macht Sasbach aus? Ein Historiker wird die lange Geschichte der Gemeinde bis in die Zeit nennen, als die Römer ihre Spuren hinterließen. Wer auf die Bildung großen Wert legt, wird Sasbach als Schulstandort mit vier Schulen und etwa 2.000 Schüler würdigen. Wer den Fokus auf Handwerk und Gewerbe legt, nennt die erfreulich vielen Geschäfte und Unternehmen, die in den Ortsteilen Sasbach und Obersasbach angesiedelt sind, und mit ihren Arbeitsplätzen die Existenzgrundlage vieler Menschen sichern.
Doch Sasbach hat noch viele andere Facetten. Es gibt eine hohe Lebensqualität inmitten einer wunderbaren Natur und Landschaft: Die Gemarkung reicht von der schönen Rheinebene über die herrlichen Rebberge und die Vorbergzone bis hinauf auf die Hornisgrinde mit einer Natur, die einmalig ist und vielfältige Möglichkeiten für Freizeit und Erholung bereithält. Vor allem die Bereiche Bildung, Kultur und Freizeit sind wesentliche Merkmale von Sasbach und Obersasbach.
Die Gemeinde hat sich nach der Kommunalreform und dem Zusammenschluss von Sasbach und Obersasbach positiv entwickelt. So wurde über Jahrzehnte hinweg Schritt für Schritt die Grundlage geschaffen, damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine gute Wohn- und Lebensqualität für Bildung und Betreuung, Kunst und Kultur, Sport und Freizeit, Religion und Glaube, Beruf und Arbeit haben. Aber auch Handel, Gewerbe und Industrie genießen in der Gemeinde einen hohen Stellenwert. Über 1000 Arbeitsplätze gibt es in den Betrieben des Industriegebiets Sasbach-West, im Gewerbegebiet „Mättich“ und im Gewerbepark „Klammsbosch“ in Obersasbach.
Während Sasbach mit seinen 5430 Einwohnern durch die Nähe zu Achern fast schon städtisch wirkt, hat Obersasbach (1882 Einwohner) einen weitläufigen und vom Weinbau geprägten Charakter. Natur und Landschaft sind hier, mit Ausnahme der 1.164 Metern hohen Hornisgrinde, vielseitig und divers. „Dies alles macht die Gesamtgemeinde mit ihren offenen und fleißigen Bürgerinnen und Bürger so liebens- und lebenswert und hat großen Einfluss auf die Politik. Sasbach ist eine Gemeinde mit großen Ansprüchen und enormen Potenzial, das es so sonst nirgendwo gibt“, so Gregor Bühler, nachdem er sein Amt als Bürgermeister angetreten hatte.
Eine Besonderheit Sasbachs ist das Angebot im Bereich Betreuung, Bildung und Ausbildung, wie es im Vergleich zu anderen Kommunen mit ähnlicher Größe von rund 5300 Einwohnern selten zu finden ist. Es gibt zwei kommunale Kindertageseinrichtungen mit einem Waldkindergarten in Obersasbach sowie einen kirchliches Kinderhaus. Die Gemeinde unterhält zwei Grundschulen in den jeweiligen Ortsteilen, die Sophie-von-Harder-Schule ist auch eine Werkrealschule. Dazu kommt die Heimschule Lender als Schule der Erzdiözese Freiburg. Ein allgemeinbildendes Gymnasium, ein berufliches Gymnasium mit Wirtschaftsgymnasium und ein sozialwissenschaftliches Gymnasium runden das umfangreiche Bildungsangebot ab.
Kulturelle Vielfalt
Die Lebensqualität in Sasbach und Obersasbach machen auch zahlreiche Gruppen und Vereine aus, die musikalisch, sportlich und kulturell das dörfliche Leben mitgestalten. Die Gemeinde fördert das Vereinsleben durch freiwillige Leistungen in einem nicht unerheblichen Umfang. Mit dem Toni-Merz-Museum und dem Turenne-Museum unterhält sie zwei kulturelle Kleinode. Zudem zog mit dem „Mühlenstübel“ neues Leben in den historische Kühnerhof ein.
Diverse planerische und bauliche Aktivitäten gibt es aktuell in der Gemeinde: Im Kirchwegfeld entstand in Sasbach ein Neubaugebiet. Auf der Agenda stehen auch ein neuer Kindergarten im früheren Ökonomie-Gebäude des Klosters Erlenbad in Obersasbach, kommunaler Wohnungsbau, die Sanierung der Sophie-von-Harder-Schule, der Breitbandausbau oder der Neubau eines Bauhofes – eine Vielzahl an Projekten, um die Wohn-, Lebens- und Servicequalität in der Gemeinde weiter zu steigern.
In Obersasbach gibt es das Pflegeheim Erlenbad, in Nachbarschaft dazu das „Service-Wohnen im Erlenbadpark“. Seit dem Kauf des Sanatoriums Erlenbad durch Mutter Alexia im Jahre 1895 sind die Erlenbader Schwestern in Obersasbach zu Hause, nach dem Verkauf des Kloster-Areals haben sie ein „Kleines Kloster“ im Haus „Portiunkula“ bezogen.
Sasbacher Gemeinde-Chronik
1. Jahrhundert: Römerstraße führt von Basel über Baden-Baden nach Mainz (Hauptstraße Sasbach)
um 250: Alemannen und Sueben besiedeln das Rheintal.
536: Die Franken unterwerfen die Alemannen und bringen das Christentum.
um 720: Gründung des Klosters Honau durch schottische Mönche.
750: Sasbach: Gründung der Mutterpfarrei „St. Brigitta“ Sasbach mit großem Kirchspiel und Besiedlung des Ortes. Name „Sasbach“: Bezeichnung für „sesshaft“ werden am Bach.
1040: „Villa Sasbach“ wird Straßburger Kirche unterstellt.
1324: Pfarrei Sasbach kommt zum Kloster Schuttern.
1372: „Oberen Sasbach“ - Erste Erwähnung von Obersasbach.
1436: Erster Hinweis auf ein Gericht zu Sasbach.
1480: Humanist Johannes von Botzheim wird in Sasbach geboren.
1599: Obersasbach wird selbständige Gemeinde.
1660: Erlenbadquelle wird als Heilquelle genutzt.
1675: Schlacht von Sasbach im Französisch-Holländischen Krieg. Der französische Marschall Turenne wird tödlich getroffen. Sasbach wird völlig zerstört.
1803: Säkularisation; Aufhebung der Klöster.
1807: Das Gericht von Sasbach kommt zur Obervogtei Achern.
1842: Die Illenau, Heil- und Pflegeanstalt, wird eröffnet. Illenauer Friedhof Gemarkung Obersasbach.
1875: Gründung der Heimschule Lender durch Pfarrer F.X. Lender.
1895: Mutter Alexia kauft das Sanatorium Erlenbad.
1973: Obersasbach wird nach Sasbach eingemeindet.
Durch die Gemeinde- und Kreisreform in Baden Württemberg kommt Sasbach zum Ortenaukreis.
2000: Jubiläumsfest - 1250 Jahre Siedlungsgeschichte Sasbach.
Sasbach wählt
Die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl am 19. März in Sasbach ist abgelaufen. Sieben Frauen und Männer bewerben sich um die Nachfolge von Gregor Bühler. Mit der Vorstellung der Gemeinde Sasbach startet die ARZ eine Serie mit Sasbacher Themen zur Bürgermeisterwahl. Folgende Themen im Rahmen der Serie vorgesehen (in Klammern der geplante Erscheinungstermin): Finanzielle Situation (27.2.), Bildung – Schulen und Kindergärten (4.3.), Industrie und Gewerbe (7.3.), das kulturelle Leben (11.3.), Wohnen in Sasbach (14.3.).