Zwei Oberkircher Werkrealschülerinnen erhielten Landespreis
Im Neuen Schloss in Stuttgart sind am Donnerstag 30 Werkrealschüler mit Landespreisen ausgezeichnet worden. Unter ihnen waren auch Melanie Vollmer und Eliane Glowka von der August-Ganther-Schule Oberkirch. Sie hatten nicht nur mit guten Noten geglänzt.
Mit jeder Menge Geschenken kehrten die beiden Oberkircher Werkrealschülerinnen Melanie Vollmer von der Preisverleihung aus Stuttgart zurück. Der ideelle Wert des Landespreises Werkrealschule übertrifft seinen materiellen aber bei weitem: »Wenn wir den Preis in unseren Lebenslauf schreiben, wird das sicher gut ankommen bei den Arbeitgebern.«, sagt Melanie Vollmer. Vorerst müssen die beiden aber keine Bewerbungen schreiben.
Eliane will Konstruktionsmechanikerin werden
Eliane hat bereits einen Ausbildungsplatz als Konstruktionsmechanikerin bei Doll Fahrzeugbau in Oppenau sicher. Ausbildungsleiter Klaus Trayer begleitete sie zur Preisverleihung nach Stuttgart. Die Ausbildung soll aber nicht die letzte Stufe auf der Karriereleiter sein: »Ich will auf jeden Fall weitermachen«, sagt die 16-Jährige Haslacherin. Sie kann sich gut vorstellen, eines Tages die Meisterprüfung zu absolvieren.
Melanie: Erst Abitur, dann studieren
Melanie Vollmer strebt ein Studium an. Sie besucht ab September das Sozialwissenschaftliche Gymnasium der Heimschule Lender in Sasbach und will dort Abitur machen. Später will sie einen Beruf ergreifen, der mit Menschen zu tun hat.
Das Zwischenmenschliche war bei der Preisverleihung ein wichtiges Kriterium. »Die Jury hat sich nicht nur für unsere Noten interessiert. Die sind nicht immer das Wichtigste«, weiß die 15-jährige Nußbacherin. Auch das soziale Engagement war entscheidend: Melanie Vollmer bringt sich bei den Ministranten ein, ist Schülersprecherin der August-Ganther-Werkrealschule und sitzt im Oberkircher Jugendgemeinderat. Eliane Glowka hilft einmal in der Woche im Oberkircher Tafelladen mit.
Fachlehrer durften mitfahren
Bewerben für den Preis konnten sich die Schüler selbst. Die Jury nahmen dann Kontakt mit den Fachlehrern auf, die laut Rektorin Ursula Erdrich ihr separates Urteil abgaben. Die Lehrer Johannes Meier und Corina Schmidt und einige Mitschüler begleiteten die Preisträgerinnen nach Stuttgart. Die Preisverleihung im Neuen Schloss hat die beiden schwer beeindruckt: »Im Weißen Saal sitz man nicht jeden Tag«, sagt Eliane. »Alle schauen Dich an: Einen Moment lang geht es nur um Dich«, ergänzt Melanie. Den Preis übergab übrigens einer, der sich den beiden als gebürtiger Oberkircher vorstellte: Kultus-Staatssekretär Volker Schebesta.
Im Interview mit Janet Pollok
Auf der Bühne wurden die Preisträger sogleich von SWR-Moderatorin Janet Pollok interviewt. Melanie, deren Mutter aus Thailand kommt, musste einen Satz auf Thai sagen. Und Eliane, das einzige Mädchen unter den Naturwissenschaft- und-Technik-Preisträgern, wurde über ihr Spezialgebiet ausgefragt: Zwei-Takt-Motoren.
Die Urkunde, die beide neben den Geschenken erhielten, soll nun einen Ehrenplatz bekommen. Melanie Vollmer hat sie schon im Zimmer aufgestellt, Eliane Glowka fand dazu noch keine Zeit: Die Gruppe kehrte am Donnerstag erst um 22 Uhr aus Stuttgart zurück. Und am Freitag ging es nahtlos weiter: Die Zehntklässler veranstalteten ihren Abschlussstreich.
Führung bei Porsche und Stadtrundgang mit Obdachlosem
Und die Geschenke? Melanie Vollmer erhielt als Preisträgerin im Fach »Gesundheit und Soziales« eine Tasche aus Recycling-Materialien und Europapark-Karten. Und sie durfte an einer Stadtführung mit einem ehemaligen Obdachlosen teilnehmen. Eliane Glowak wurde unterdessen durchs Porsche-Werk geführt, konnte sich mit den Azubis unterhalten und erhielt mehrere Artikel mit dem Logo des Autoherstellers, vom Sportbeutel bis zum Vesperbrett.