Schranken am Bienenbuckel sollen Autotourismus verhindern
Vorerst einmal zwei Schranken sollen den Autotourismus am Bienenbuckel in Oberachern verhindern. Das beschloss der Bau- und Umweltausschuss am Montag.
»Das Naherholungsgebiet Bienenbuckel braucht Hilfe«, appellierte Stadtrat Bernhard Keller am Montag im Bau- und Umweltajusschuss. Immer in Zusammenhang mit einer Pkw-Nutzung würden Fälle von Vandalismus auftreten. Hier müsse es eine gemeinsame Lösung geben, so Bernhard Keller. Nach Beobachtungen des Heimat- und Verrschönerungsverein Oberachern (HVO) würden die Wege trotz der aufgestellten Anlieger- und Verbotsschilder regelmäßig in beträchtlicher Intensität von Fahrzeugen genutzt. Als Autofahrer nach ihrer Motivation, auf den Bienenbuckel zu fahren, gefragt wurden, nannten diese laut HVO unter anderem die gute Aussicht, genügend Parkplätze, die Möglichkeit, bequem Polizeikontrollen auszuweichen und die eigene Lauffaulheit. Auch wurden die Fragensteller beschimpft und ihnen Schläge angedroht, so der HVO.
Übersichtsplan erstellt
Als der HVO im April am Bienenbuckel einen fünftägigen Arbeitseinsatz hatte, seien von 8.30 bis 17 Uhr 63 Autos gezählt worden, die sich dort verbotenerweise aufhielten. Dazu kamen 15 landwirtschaftliche Fahrzeuge, die eine Berechtigung hatten, am Bienenbuckel zu fahren. Der Revierförster und Stadtrat Bernhard Keller erstellten einen Übersichtsplan mit möglichen Schranken-Standorten. Stellungnahmen der Forstverwaltung, der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und des BLHV (Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband) wurden eingeholt. Noch kurz vor der Sitzung äußerte sich der BLHV als Vertreter der Landwirte. »Das Vorstandsgremium des BLHV stellt fest, dass Schranken die Beweirtschaftung der Weinbergflächen erheblich beeinträchtigen. Gleichwohl sehen wir, dass sich ein zunehmender Fahrzeugtourismus auf dem Bienenbuckel entwickelt hat«, schreibt der BLHV-Ortsverein Oberachern. Eine Schranke an der Auffahrt zur frisch renovierten Aussichtsplattform »Sunnehiesel« müsse reichen. Es müsse sichergestellt werden, dass die Schranke nicht zugeparkt wird.
»Nicht zuviel«
Im Endeffekt einige sich der Ausschuss auf die Aufstellung von zwei Schranken bei Kosten von je 2000 bis 3000 Euro, eine Schranke am Aufgang an der Trockenmauer zur Aussichtsplattform und eine bei der Lourdesgrotte. Außerdem, so beschloss es der Aussschuss, soll mit der Gemeinde Kappelrodeck gesprochen werden mit dem Ziel, dass diese auf ihrer Gemarkung ebenfalls eine Schranke aufstellt.
Wichtig sei, so hieß es in der Sitzung, dass das Auf- und Abschließen der Schranken funktioniere. »Zuviel Beschrankung sollte man nicht machen«, meinte Gebhard Glaser (FW). Zwei Schranken würden ausreichen.
Die Aufstellung von Schranken sei »überfällig«, betonte Manfred Nock (ABL). Allerdings müsse man bedenken, dass es viele Zugangswege gebe, selbst über den Sportplatz in Sasbachwalden. Man solle bereits im unteren Bereich mit Beschilderung auf die oben angebrachte Schranke hinweisen, merkte Markus Singrün (SPD) an. Denn es sei fraglich, ob die Autos oben wenden könnten.
Ob mit der nun gefundenen Variante das Problem wirklich gelöst werden kann, darüber herrschen selbst bei Bernhard Keller Zweifel: »Es ist eine kleine Lösung, aber sie ist nicht perfekt.«