Matinee und Umzug

Zwetschgenfest liefert Denkanstöße für eine gerechtere Welt

Martina Fuß
Lesezeit 2 Minuten
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11. September 2018

Großer Besuch aus Burkina Faso: Das Publikum ist begeistert vom Auftritt der riesigen Puppe. ©Bernhard Margull

Es steht dem Bühler Zwetschgenfest gut zu Gesicht, auf die Lebensumstände in der armen Welt zu blicken: Bei der Matinee im Bürgerhaus Neuer Markt gab es viele Denkanstöße für eine gerechtere Welt.
 

»Wir wollen die Festtage nutzen, um für ein gutes Miteinander und eine kollektive Zukunft in unserer gemeinsamen Welt zu werben«, begründete Oberbürgermeister Hubert Schnurr die Entscheidung für das Zwetschgenfestmotto »Meine Welt – Deine Welt – Eine Welt«. Um die Dringlichkeit deutlich zu machen, ließ er ISS-Astronaut Alexander Gerst per Video zu Wort kommen: »Es ist bedrückend zu sehen, wie die Menschen mit der Welt umgehen. Wir sehen, wie Raketen und Bomben explodieren und doch haben die Menschen keinen Plan B. Die einzige Chance ist das Leben auf diesem Planeten und die einzige Chance ist, auf diesen Planeten aufzupassen.«

Schnurr freute sich, dass es in Bühl zehn Initiativen gibt, die sich mit der Ungerechtigkeit in der Welt nicht abfinden wollen und sich für die Ärmsten einsetzen. Die Stadt unterstütze diese Aktionen. So seien mit einer Veranstaltung im Juni die Arbeit der Jubiläumsinitiativen Keniahilfe (40 Jahre), Peru-Kreis (30 Jahre), Weltladen (25 Jahre), Pro Gamines (20 Jahre) und Kimbondo (zehn Jahre) gewürdigt worden. Darüber hinaus bewerbe sich Bühl um das Zertifikat einer Fair-Trade-Stadt.

Der Matinee-Vortrag widmete sich dem wichtigsten Eine-Welt-Aspekt, dem Hunger. Der 20-jährige Maximilian Ernest von der Welthungerhilfe stellte zum einen seine Organisation vor, zum anderen legte er den Finger tief in die Wunde. Dabei griff er zwei Punkte heraus. So sei eine enorme Verschwendung von Lebensmitteln zu beklagen. »Wir leben in immer größerem Überfluss, während anderen die Existenzgrundlage entzogen wird.« 

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Gezielte Hilfe für Arme

Anstatt Entwicklungsgelder an die Regierungen zu überweisen und damit den »Riesenteich an Missbrauch und Korruption zu befüllen« sollten diese an Institutionen im zivilen Sektor gegeben werden. Überall seien starke Zivilgesellschaften aktiv, die nachhaltig die Strukturen verbessern könnten. Wie das funktioniert, zeigte der Student anhand eigener Erfahrungen im Freiwilligen Sozialen Jahr. Maximilian Ernest verbrachte dieses im Himalaya, wo er mit der Organisation Leho Projekte realisierte, die den Alltag der ärmsten Landbevölkerung verbessern. 

Viel Beifall gab es für die musikalische Umrahmung der Matinee. »Musik verbindet Kulturen« heißt das Kooperationsprojekt von Erstklässlern der Aloys-Schreiber-Schule und der städtischen Musikschule. Michael Anarp hatte Lieder und Trommel-Rhythmen einstudiert, die die Kinder begeistert zum Besten gaben.

Hintergrund

Festumzug am Sonntag

Moderator Peter Hirn staunte am Sonntag beim Festumzug nicht schlecht: »Die Menschen stehen in Fünferreihen an der Strecke«, meinte er angesichts der Besuchermassen, die sich bei Kaiserwetter entlang der Hauptstraße drängten. Zu sehen bekamen sie ein farbenfrohes Spektakel mit internationalem Anstrich unter dem Motto »Meine Welt – Deine Welt – Eine Welt.«
Insgesamt 66 Gruppen füllten das Leitthema knapp 90 Minuten lang mit Leben. Die fünf Bühler Eine-Welt-Initiativen hatten sich mächtig ins Zeug gelegt. In ihren Reihen liefen unter anderem Gäste aus Burkina Faso mit. Blickfang war eine riesige Puppe, die mit ihren Händen mit dem Publikum abklatschte.
Thema vieler Beiträge war natürlich auch die Bühler Zwetschge. So hatte der Obst- und Gartenbauverein Altschweier eine »Arche des Geschmacks gebaut«, mit der Noah die blaue Frucht rettete. Höhepunkt war der Einzug von Zwetschgenkönigin Jessica. sie

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