Willstätt

20 Jahre Flößer-Freundschaft Willstätt/Schiltach

Günter Ferber
Lesezeit 3 Minuten
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20. März 2019

(Bild 1/2) Ein Blick zurück: Nach über 100 Jahren fuhr 2001 wieder ein Floß anlässlich des Moscherosch-Festes die Kinzig bei Willstätt hinunter. ©Günter Ferber

Seit 20 Jahren besteht die Freundschaft zwischen den Flößerfreunden Willstätt und dem Schiltacher Flößerverein. Aus diesem Anlass fand am Samstag in Willstätt eine kleine Feier statt. 

Die Flößerfreunde Willstätt, und hier vor allem ihr Sprecher Werner Hetzel, setzen sich seit 20 Jahren dafür ein, die Flößerei, die einst in Willstätt große Bedeutung hatte, ins Gedächtnis der Bürger zurückzubringen. Und so lange besteht auch schon die Freundschaft mit dem Schiltacher Flößerverein. 

Kontakt über private Kanäle 

Der war selbst erst ein Jahr zuvor am 27. Mai 1998 gegründet worden. Der Kontakt kam über private Kanäle zustande. So knüpften die Schiltacher 1999 erste Kontakte zu Peter und Gertrud Stehle nach Willstätt. Gertrud Stehles Vorfahren stammen aus dem oberen Kinzigtal, und einer der Schiltacher Flößer war mit ihr verwandt, erzählt der frühere Vorsitzende und jetzige Floßmeister des Schiltacher Vereins, Thomas Kipp. »Dadurch sind wir auf das Moscherosch-Fest aufmerksam geworden.« 

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Das Moscherosch-Fest 2001 war denn auch eines der ersten Großprojekte, mit dem die Schiltacher Flößer öffentlich in Erscheinung traten. Nachdem über 100 Jahre kein Floß mehr die Kinzig hinunter gefahren war, sollte bei dem Fest Moscherosch (in Gestalt von Werner Hetzel) mit seinem Gefolge vom Ausfluss der alten aus der neuen Kinzig bis in den Willstätter Weiher (heute vor dem Willstätter Rathaus) fahren, wo die Flößer aus dem Schwarzwald einst ihre Floße an die Willstätter Kollegen übergaben.

2003 erstes Schau-Floß

Im Jahr 2003 wurde dann zum ersten Mal ein von den Schiltacher Flößern gebautes Floß an der alten Kinzig in der Nähe der Moscherosch-Schule aufgestellt, um den Bürgern Gelegenheit zu geben, ein Floß zu betrachten und kennenzulernen. Da ein Floß an Land keine Ewigkeit hält, wurden die schwammig gewordenen Floße von den Schiltachern bereits zweimal durch neue Floße ersetzt – zuletzt im vergangenen Jahr. Anlässlich der Übergabe des neuen Schau-Floßes wurde ein Flößerfest an der alten Kinzig gefeiert. Dabei hatten die Besucher auch Gelegenheit, eine kurze Strecke auf einem Floß mitzufahren, wovon sie auch reichlich Gebrauch machten. 

Bei der 20-Jahr-Feier am Samstag im Vereinsheim des TC Rosengarten Willstätt erneuerten die Schiltacher und Willstätter Flößerfreunde ihre Beziehungen. Als Zeichen der Freundschaft und zum Dank für seinen Einsatz übergab Thomas Kipp gemeinsam mit Peter Paul Ploner (im Auftrag der Willstätter Flößerfreunde) Werner Hetzel eine kleinere Ausgabe des Flößers, der seit vergangenem Jahr in der alten Kinzig steht und dort an die Geschichte der Flößerei in Willstätt erinnert. »Wir kommen immer gerne nach Willstätt«, so Thomas Kipp. 

Stichwort

Schau-Floß an der Kinzig

Das neue Schau-Floß, das die Schiltacher Flößer 2018 an die Willstätter Flößerfreunde übergaben, ist knapp 30 Meter lang, wiegt rund 12 Tonnen und hat ein ein Vorplätz mit Stangenruder, ein Gestör und eine Sperre (Bremse). 

Rund 200 Arbeitsstunden haben die Schiltacher Flößer in den Bau investiert. Die Enden der Stämme, die die berühmte Zigarrenform haben, wurden mit Wieden (Holzseilen) zusammen gebunden.

Hintergrund

Kurze Historie der Flößerei

Bis 1896 gehörte die Flößerei zu den wichtigen Wirtschaftszweigen in Willstätt. Einst brachten die Schiltacher Flößer ihre Floße bis nach Willstätt, wo sie von den Willstätter Flößern übernommen und nach Kehl gebracht wurden. Nur die Willstätter Flößer hatten nämlich das Recht, durchs Willstätter Wehr zu fahren. In Kehl wurden die Floße dann zu größeren Rheinflößen zusammengebunden, die bis nach Holland den Rhein hinab fuhren.

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