Nachbarschaftsnetz Kehl-Dorf feierte 20-jähriges Bestehen
Am Samstag hat das Nachbarschaftsnetzwerk Kehl-Dorf sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Beim Sommerfest in der Schutterstraße blickte der Vorsitzende Albert Guhl auf eine bewegte Zeit zurück.
Vom sozialen Brennpunkt zum Vorbild gelebter Nachbarschaft und Integration hat sich die Kehler Schutterstraße in den vergangenen 20 Jahren entwickelt. »Das Image der Schutterstraße war früher unterirdisch«, erinnerte sich Albert Guhl, Vorstand des Nachbarschaftsnetzwerkes Kehl-Dorf. Seit Gründung des Netzwerkes 1997 ist viel passiert. Guhl ließ in seiner Festansprache die vergangenen Jahre anhand des Alphabets Revue passieren: Vom Aufbruch bis zur Zukunft ging die Zeitreise über Chaos, Dorflädele, Hausaufgabenhilfe und Tafel. Dazwischen wurde auch an viele Helfer und Mitstreiter gedacht, ohne die das Ganze so nicht möglich gewesen wäre.
OB Toni Vetrano zeigte sich beeindruckt. »Beim Alphabet von Herrn Guhl habe ich Stolz und Dankbarkeit gespürt. Dankbarkeit ist ja die stärkste Form der Bitte – also bitte macht weiter so!«
In einer Präsentation hatte Guhl viele Bilder der vergangenen Jahre zusammengestellt. Die Festbesucher schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen. Die Gebäude vor 20 Jahren – heute nicht mehr wieder zu erkennen. Die Fotos zeigten sehr deutlich die stetige Verbesserung und das aktive Miteinander der Bewohner.
Helfende Hände gebraucht
Cornel Happe von der Gemeinwesenarbeit Kehl-Dorf ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Nachbarschaftsnetzwerkes. »Ich fühle mich zunächst mal für alles zuständig. Ich schaue hin und höre zu, es wird nie langweilig – es ist ein toller Job.«
Das Dorflädele der Kehler Tafel ist längst nicht mehr wegzudenken aus Kehl. Wie Guhl berichtete, kommen die Kunden von weit über den Dorfgrenzen hinaus. So langsam platzt es aus allen Nähten – größere Räume sind im Moment ein großer Wunsch im Netzwerk.
Auch die Hausaufgabenbetreuung ist inzwischen eine wichtige Einrichtung in der Schutterstraße. Guhl machte deutlich, dass vieles ohne den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helfer nicht möglich gewesen wäre. Helfende Hände werden auch weiterhin gebraucht, dann könnte auch das Café wieder belebt werden. Das jährliche Sommerfest hat schon Tradition und findet immer am ersten Juliwochenende statt. Bei Kaffee und Kuchen, Würstchen und Getränken sitzen die Nachbarn entspannt zusammen und freuen sich an ihrer Gemeinschaft.
Kinderprogramm, Musik und Karaoke sowie eine große Tombola sorgten für einen abwechslungsreichen Nachmittag und Abend. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist das nicht immer einfache Verhältnis zu einigen Nachbarn auf der anderen Seite der Schutter, hieß es.