Abba-Gold-Tribute-Show sorgt in Kehl für volle Halle

(Bild 1/2) In die Rollen und Kostüme ihrer großen Vorbild geschlüpft sind Will Tierneg alias Björn Ulvaeus, Clair Gleave alias Agnetha Fältskog (Mitte) und Tegen Jones alias Anni-Frid Lyngstad. ©Ellen Matzat-Sauter
Abba ist eine Legende und ihre Musik zeitlos. Obschon die Gruppe nur acht Jahren lang bestehen sollte – was für Top-Bands eine relativ kurze Zeit ist – schrieb sie Musik-Geschichte und wird noch heute von Millionen von Fans innig geliebt. Ihr Aufstieg begann 1974 beim Grand Prix Eurovision de la Chanson (dem heutigen Eurovision Song Contest) im britischen Brighton, wo die vier jungen Schweden Anni-Frid Lyngstad, Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Agnetha Fältskog – die Anfangsbuchstaben der Vornamen ergeben Abba – mit ihrem Song „Waterloo“ schlagartig weltweit berühmt wurden. Sie eroberten im Flug die Herzen der Musikliebhaber und „brachen“ sie aber auch dadurch, dass sie nach 1982 nie wieder als Band zusammen auftraten.
Authentizität
Daher ziehen Abba-Tribute-Shows immer noch sehr viele Fans an. „Abba Gold – the Concert Show“ gehört zu den Produktionen Europas, die den Ehrgeiz haben, den Glamour der Original-Kultband und ihren unverwechselbaren Sound so authentisch wie nur möglich wiederzugeben. Somit werden ihre Hits in fulminanten Inszenierungen auf der Bühne wieder und wieder live erlebbar, und sie gedeihen weiter – das ist ganz was anderes als nur die „Musikkonserven“.
Die Show am Freitag ist eine Produktion von WeLeon Entertainment und feiert nun ihr 20-jähriges Jubiläum. Oli Rulfs, Tontechniker und Musical Director – der auch in Kehl hinter dem Tontechnikpult saß – war von Anfang an dabei. Er sagte im Gespräch mit der Kehler Zeitung, dass der Musikerpool für die aufwendig und nah am Original inszenierte Show derzeit aus etwa 30 professionellen Sängern und Instrumentalisten bestünde, welche in die Rolle der berühmten Vier jederzeit musikalisch hineinschlüpfen und auf Tour gehen können.
Das heißt, Abba Gold unterscheidet sich von Show zur Show, denn die Band tritt in verschiedenen Konstellationen auf. So standen in Kehl auf der Bühne: Will Tierneg (als Björn – Gitarre/Gesang), Clair Gleave in Agnethas Rolle (Gesang), Tegen Jones als Anni-Frid (Frida – Gesang), und als der einfallsreiche Keyboarder Benny Dietrich Pinnhammer. Hinzu kamen Grischka Zepf (Bass) und Dan Siddal (Percussion). Mit einem umfangreichen Repertoire, aus dem Hits wie „Voulez-Vous“, „Knowing Me, Knowing You“, „Fernando“, „Chiquitita”, „Super Trouper”, „Dancing Queen“, „One Of Us“, „Waterloo“, „Money, Money, Money“, „Mamma Mia“, „SOS“, „Eagle“ und zum Abschied "Thank You For The Music" zu hören waren, ließen sie die Klangwelt Abbas auferstehen. Auch die Performance war ein Faszinosum, denn mit modernen technischen Mitteln wurde das original Abba-Feeling in die Gegenwart geholt und detailgetreu wiedergeben: von den Kostümen bis hin zum schwedischen Akzent der Sänger. Hinzu kamen auch eine Videoprojektionen mit Live-Kameras und eine Retro-Licht-Show.
Die Zuhörer wurden von den Künstlern dazu animiert, zu tanzen und mitzusingen, was auch voller Begeisterung geschah: Hände in der Luft, hin und her wedelnd, tausend Finger schnipsend, mit den Hüften wacker Wackeln, Pärchen (an den beiden Seiten des Saals) wirbelten herum. Und immer wieder, bei jedem neuen Song zujubeln, volle 29 Zuschauerreihen im Rhythmus hüpfend, klatschend, bis die Hände wehtaten, dann Zuspruch-Pfiffe und Ovationen im Stehen, die nicht mehr enden wollten. Und gleich voller Wehmut und Inbrunst mitsingen. So wurde „I Have A Dream“ vom Publikum Vers für Vers wunderschön vorgetragen – als Solist, sozusagen, während dessen die Band es nur begleitete.