Abteilung Umwelt hat viel zu tun
In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch hat die Abteilung Umwelt dem versammelten Gremium ihren Aufgabenbereich und eine Vielzahl von Projekten und Kooperationen vorgestellt.
Das Thema Umwelt ist „irgendwie wichtig“ – das findet jeder. Doch man müsse auf Menschen treffen, die aktiv mitarbeiteten, erläuterte Matthias Kaufhold von der Abteilung Stadtplanung/Umwelt dem versammelten Gremium. Deshalb sei eine „aktivierende“ Öffentlichkeitsarbeit eminent wichtig. Mit vielen verschiedenen Formaten – Veranstaltungen und Ausstellungen wie im Ufo oder in der Mediathek, Angeboten wie dem Repair-Café oder den Fledermausführungen oder mittels Broschüren und Gutscheinheften – wird versucht, die Bürger zum Mitmachen zu bewegen.
Viele Aktivitäten
Die Umweltreferentinnen der Stadt geben auch Kurse in der Volkshochschule, „bespielen“ das Grüne Klassenzimmer, bilden mehrsprachige Energiesparhelfer aus und halten Fortbildungen für Multiplikatoren wie Lehrer ab, die die Inhalte weitergeben. Zudem arbeiten sie mit Vereinen und anderen Organisationen zusammen, beispielsweise bei der Earth Hour, bei Kleidertauschtagen oder dem grenzüberschreitenden Eco2Rives-Festival, das im Januar stattfand. „Bei der Auflistung ist uns aufgefallen, wie viel wir letztendlich gemacht haben“, sagte Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner im Rat.
3,5 Stellen für die Umwelt
Die fünf Mitarbeiterinnen im Bereich Umwelt teilen sich 3,5 Stellen, dazu kommen zwei FÖJ-ler (Freiwilliges Ökologisches Jahr). In einem „Rundumschlag“ zeigte die Umweltbeauftragte Sarah Koschnicke die Aufgabenbereiche der Abteilung Umwelt auf, die sich zwangsläufig überlappen.
Neben dem „klassischen“ Natur- und Artenschutz, der Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen von Biotopen, Streuobstbeständen und geschützten Gebieten beinhaltet, beschäftigt sich die Abteilung auch mit dem Einfluss, den die Bautätigkeit auf die Umwelt hat. Sie achten bei der Erschließung von Neubaugebieten auf eine umweltgerechte Quartiersentwicklung, schaffen Ausgleichsmaßnahmen und verfassen Stellungnahmen und Umweltberichte. Sie beschäftigen sich mit Emissionen (Lärm, Schadstoffe in der Luft, im Grundwasser), Ressourcenschonung und Müllvermeidung. Ein Beispiel ist die Einführung von Mehrweggeschirr bei den Imbissständen auf dem Wochenmarkt.
Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner kümmert sich um alles, was mit dem Klima zu tun hat. Sie koordiniert die Maßnahmen, die sich aus der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts der Stadt ergeben, beispielsweise den Ausbau von erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität oder die kostenlose Energieberatung. Auch die Klimafolgenanpassung fällt in ihren Bereich.
„In der Oberrheinebene haben wir schon 1,5 Grad Erwärmung“, sagte sie. Ende des Jahres soll die vor einem Jahr in Auftrag gegebene Stadtklima-Analyse kommen, deren Ergebnisse in der Stadtentwicklung berücksichtigt werden müssen, beispielsweise um „Hitze-Inseln“ zu vermeiden.
Vetrano: „Zu viel Hype“
OB Toni Vetrano sagte, die Stadt wolle „das Thema zu einem kontinuierlichen Thema des Rates machen“. Sein Wunsch sei aber, nicht alles auf einmal erledigen zu wollen. „Mir ist das an manchen Stellen zu aktuell, zu viel Hype“, sagte er. Wolfgang Maelger (Grüne) meinte, dass noch viel perspektivischer mit Blick in die Zukunft gedacht werden müsse.
„Mir ist klargeworden, dass bei der Schaffung von neuen Baugebieten der Umweltgedanke sehr wichtig ist“, sagte Horst Heitz (Freie Wähler/Jugendliste). “Das geht gar nicht mehr ohne.“ In diesem Zusammenhang wurde auch Kritik an der bisherigen Praxis laut, innerstädtische Baulücken und Grünflächen aufzufüllen, ohne deren Bedeutung für die Frischluftzufuhr und die Bewässerung zu berücksichtigen.